TUI-Arena bleibt Selbstbedienungsladen – Ingolstadt entführt drei Punkte
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeNichts Neues bei den Hannover Scorpions. Um die gute Nachricht vorweg zu nehmen: Die Scorpions präsentierten sich nicht ganz so katastrophal wie beim 0:7 Debakel in Wolfsburg, aber auch diesmal reichte es nicht für einen Punktgewinn oder gar ein Tor gegen den unspektakulär auftretenden ERC Ingolstadt.
Überstand man das erste Drittel noch mit einem 0:0, kündigte sich der erste Treffer für die Ingolstädter im zweiten Abschnitt bereits an, als selbige ein Tor erzielten, welches aber wegen Torraumabseits nicht anerkannt wurde (26.). Drei Minuten später war es dann soweit. Mondt, Sturm und Jiranek schnitten durch die überforderte Scorpions-Abwehr wie durch Butter und Jiranek hatte keine nennenswerten Probleme, um zum 0:1 einzulochen (29.). Am Ende des Drittels, Len Soccio bekam eine Strafzeit und hatte kaum auf der Strafbank Platz genommen, da erzielte Mondt nach nur 8 Sekunden Powerplay das 0:2 und damit war die Partie gelaufen.
Ingolstadt musste nichts mehr tun und die Scorpions nutzten mal wieder ihre spärlichen, aber immerhin vorhandenen Chancen vor einer Minuskulisse von 2795 Zuschauern nicht.
Entsprechend fiel auch die Analyse bei der Pressekonferenz aus. ERC-Coach Ron Kennedy war zufrieden: „Wir haben versucht, ein taktisch diszipliniertes Defensivspiel zu spielen. Hannover war bereit für ein hartes Spiel. Das erste Tor war der Schlüssel zum Sieg. Bei Hannovers geringem Selbstvertrauen führte uns das auf die Siegerstraße.“
Scorpions-Coach Kevin Gadet konnte seinem Kollegen nur zustimmen. „Er hat alles richtig gesagt, unser Selbstvertrauen ist wie immer nicht so hoch. Wir hatten ein paar gute Chancen, die wir wie immer nicht genutzt haben. Es ist zum Verzweifeln.“
Am Freitag geht es nach Krefeld und Sonntag gastieren die Eisbären aus Berlin in der TUI-Arena. Der Abstand zu Platz 12 beträgt inzwischen bereits 14 Punkte, wobei die DEG und Kassel immer noch jeweils ein Spiel weniger absolviert haben als die Scorpions, die Roosters aus Iserlohn sogar noch zwei Spiele weniger. Mit anderen Worten, den Sprung auf Platz 12 kann man sich realistisch gesehen abschminken. Es ist ein Wunder, dass es überhaupt noch Fans gibt, die das Team in dieser Verfassung unterstützen und zeugt von einer hohen Leidensfähigkeit der Scorpions-Anhänger, die fast schon Respekt verdient.
Bei den bayerischen Gästen konnte Jimmy Waite seinen siebten Saison-Shutout feiern. Dafür mussten die Panther schon vor der Partie auf ihren Star Andy McDonald verzichten. Der Stürmer erlitt beim Spiel gegen die Hamburg Freezers nach einem Ellenbogen-Checks von Darren van Impe eine Gehirnerschütterung. Da es sich hierbei nicht um seine erste handelt, will man im Lager der Ingolstädter vorsicht walten lassen. Wie lange der Stürmer ausfällt, kann noch nicht gesagt werden, so Stefan Wagner, der Sportmanager des DEL-Fünften.(S. Palaser)