Tschüss Frank Awizus
Ein Großer geht. Nicht nur die Körpergröße von Frank Awizus
war im deutschen Schiedsrichterwesen hervorzuheben, auch seine Leistungen als
Unparteiischer waren zwar manchmal diskussionswürdig, trotzdem aber stets
anzuerkennen. Beim gestrigen Traditionsspiel anlässlich der Veranstaltung „Tschüss
Welli“ zog sich der Berliner letztmalig das gestreifte Trikot über. Frank
Awizus hat seine aktive Schiedsrichterkarriere beendet.
Awizus war der erste deutsche Eishockey-Profischiedsrichter,
konnte seine Arbeit in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) nie aufnehmen. Bei
einem Vorbereitungsspiel zur Saison 2006/2007 zwischen den Adler Mannheim und
den ZSC Lions aus Zürich verletzte sich der Unparteiische, als er mit einem
Spieler der Adler unglücklich zusammenprallte. Diagnose damals: offene Fraktur
des Schienbeinkopfes. Von dieser Verletzung konnte sich Awizus nicht mehr
vollständig rehabilitieren.
In der abgelaufenen Saison kam Frank Awizus zwar noch in
Nachwuchsspielen, bzw. Spielen im ESBG-Bereich zum Einsatz, an eine Rückkehr in
die DEL war aber nicht mehr zu denken.
Tränenreich war das "Tschüss sagen" am gestrigen Sonntag, als sich Schiri-Obmann
Gerhard Müller bei ihm verabschiedete. Was selten in den Eishockeystadien
vorkommt, rührte Awizus letztendlich zu Tränen. Das ganze Stadion klatschte dem
Referee zu, und ließ ihm einen würdigen Abschied feiern.
„So groß wie der Frank ist, so ein weiches Gemüt hat er
auch. Es ging mir ganz schön Nahe, ihn heute verabschieden zu müssen. Er war
einer der Besten und nicht umsonst der erste deutsche professionelle Eishockeyschiedsrichter.“,
hatte Gerhard Müller noch Lob für Awizus spontan parat.
Der 44-jährige ist hauptberuflich nun wieder als Vollzugsbeamter
tätig.
(Oliver Koch - Foto by City-Press)