Trotzreaktion in Ingolstadt
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtDarauf waren die Gäste aus Augsburg
wohl nicht vorbereitet: Ingolstadts Panther, im bisherigen Saisonverlauf
eher zahme Kätzchen, kämpften von der ersten Sekunde an wie die Löwen.
Ehe es sich ihre schwäbischen Namensvettern versahen, lagen sie bereits
mit 0:2 zurück. Die Hausherren bearbeiteten ihre Gäste mit großer,
zumeist erlaubter Härte, was diese sichtlich verunsicherte. Außerdem
fehlte Goalie Dennis Endras anfangs die gewohnte Souveränität, sodass
es den heimischen Panthern leicht fiel, ihre Tore zu schießen. Doch
bereits in der vierten Minute schlug Augsburg erstmals zurück und schaffte
im Powerplay den Anschluss. Der erste Spielabschnitt war an Härte und
Dramatik kaum zu überbieten. Es gab Chancen auf beiden Seiten, doch
erst 100 Sekunden vor Schluss fiel der Ausgleich durch ein Eigentor
von Michael Bakos. 90 Sekunden später dann der erneute Führungstreffer
für Ingolstadt durch Rene´ Röthke, der einen Schuss von Holland unhaltbar
abfälschte.
Und sie machten da weiter, wo sie im
ersten Drittel aufgehört hatten. Getreu der Aussage ihres Geschäftsführers
(„das Team muss sich zerreißen, mit Einsatz und Spucke“), kämpften
die Panther um jede Scheibe. Außerdem schwächten sich die Gäste selbst
durch einige Undiszipliniertheiten. Besonders der Ex-Ingolstädter Thomas
Jörg tat sich höchst unrühmlich durch ein böses Stockfoul hervor.
Dem Schweizer Schiedsrichter Danny Kurmann blieb nichts anderes übrig,
als den Gästestürmer in die Kabine zu schicken: 5 Minuten plus Spieldauer.
Treffer blieben im zweiten Abschnitt allerdings Mangelware, nicht zuletzt,
weil sich beide Torhüter merklich steigern konnten. Dann gelang den
Donau-Panthern aber doch wieder ein spätes Tor: Oldie Glen Goodall
konnte kurz vor Schluss zum 4:2 einschießen.
Fast das gesamte letzte Drittel spielte
Ingolstadt in Überzahl. Doch die Hausherren konnten ihr Powerplay nur
einmal erfolgreich gestalten. Doug Ast traf im Nachschuss zum 5:2. Die
schwäbischen Gäste ihrerseits waren nicht in der Lage, eine 5:3-Überzahl
auszunutzen. Damit war die vierte Auswärtsniederlage in Folge für
Augsburg perfekt. Und das mehr als verdient: Ingolstadt zeigte den größeren
Siegeswillen und das bessere Powerplay. Für Augsburg dagegen gilt der
alte Satz, dass man auf der Strafbank noch selten ein Spiel gewinnen
konnte.
Panther-Coach lobte dann auch den Kampfgeist
seines Teams. Besonders hob er die Leistung seines Stars Yves Sarault
hervor, der bereits beim Anfangsbully eine Duftmarke gesetzt und seinen
Gegenspieler heftig attackiert hat.
Gäste-Trainer Larry Mitchell dagegen
sah im Schweizer Schiedsrichter der Hauptgrund für die Niederlage.
Allerdings vermied er es wohlweislich, diesen direkt zu erwähnen. Schließlich
musste er seine Schiedsrichterkritik beim letzten Gastspiel in Ingolstadt
teuer bezahlen. Neutrale Beobachter attestierten dem Unparteiischen
jedoch eine gute Leistung. Er trug an der Augsburger Niederlage sicherlich
die geringste Schuld.
Tore:
1:0 (01:32) Ficenec (Milroy)
2:0 (01:50) Waginger (Hinterstocker)
2:1 (03:15) Barney (Murphy, Olimb)
2:2 (18:20) Gordon (Slovak, Ryan)
3:2 (19:50) Röthke (Holland, Higgins)
4:2 (38:54) Goodall (Waginger, Hinterstocker)
5:2 (53.15) Ast (Milroy, Ficenec) 5:3
Schiedsrichter: Danny Kurmann (SUI)
Strafen: Ingolstadt
26
Augsburg 31 + 20 (Jörg)
Zuschauer: 4010