Trotz Personalnot: Panther setzen sich in der Spitze fest
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtDas hätten die Ingolstädter wohl selbst nicht geglaubt, dass
sie in der einst so gefürchteten Colorline-Arena leicht und locker zu einem
5:2-Erfolg kommen würden. Und das ohne vier: Geschwächt durch Verletzungen und
Krankheiten – Holland, Mann, Tkaczuk und Keller fielen aus – konnten die
Panther in Hamburg nur mit drei Reihen antreten. Zum Glück hatte Jimmy Waite im
Tor wieder einmal einen Sahnetag erwischt und machte die Hoffnungen der
Freezers auf einen Punktgewinn zunichte. Im Sturm war es diesmal der zuletzt
eher schwächelnde Doug Ast, der mit zwei Toren und einer Vorlage seine Mannen
zum Sieg führte.
Mit diesem Erfolg konnte Ingolstadt seinen zweiten Platz
festigen und den Rückstand zum Ersten – Mannheims Adler mussten völlig
überraschend gegen Augsburg eine Heimniederlage hinnehmen – auf drei Punkte
reduzieren.
Die sportliche Leitung der Panther, allen voran
Geschäftsführer Stefan Wagner, zeigt sich über diese Entwicklung sehr erfreut
und hofft, dass die Erfolge des Teams aus dem nördlichen Oberbayern in der
Öffentlichkeit besser gewürdigt werden. „Wir sind sicher keine Underdogs,
sondern eine gute DEL-Mannschaft“, beschreibt Wagner den Standort der Seinen.
„Wenn ich Halle, Gehälter oder Etat als Maßstab nehme, dann ist der erste oder
zweite Platz für uns wohl zu hoch gegriffen. Dennoch wollen wir oben
mitmischen.“
Angesichts der geringen Abstände in der DEL-Tabelle haben
die Panther laut Wagner erst einmal das Ziel, „möglichst weit vom 11. Platz
entfernt zu sein“.
In Anspielung an Irritationen bei den Fans nach der
Pokalniederlage in Regensburg bekräftigt der sportliche Leiter, „dass wir jedes
Spiel gewinnen wollen. Freundschaftsspiele genauso wie Pokal- und DEL-Spiele“.
Als die Panther, nach einer überragenden Vorrunde, letzte
Saison in den Playoffs sehr früh ausgeschieden sind, wurde ihnen von mancher
Seite mangelnder Siegeswillen vorgeworfen. Wagner streitet dies vehement ab:
„Erstes Ziel ist natürlich immer das Erreichen der Playoff-Runde. Und da wollen
wir dann möglichst ins Halbfinale. Wenn wir eines Tages das Finale erreichen,
dann sind wir am Ziel.“
Um dieses Ziel möglicherweise bereits in der laufenden
Saison zu erreichen, gibt es bei den Panthern noch einige personelle
Veränderungen. So wurde Ersatztorwart Vogl vorerst nach Heilbronn ausgeliehen,
um Spielpraxis zu sammeln. Für ihn feiert Markus Nachtmann nach neun Jahren ein
spätes DEL-Comeback. Andrej Strakhov hat sich bereits Richtung Russland
abgesetzt und die Zukunft von Lukas Slavetinsky in Ingolstadt ist mehr als
fraglich. Dafür soll noch ein ausländischer Top-Verteidiger verpflichtet
werden. Die Defensive war zuletzt nicht gerade das Ingolstädter Glanzstück
gewesen.
Wenn dann nach der Länderspielpause – Panther-Trainer Ron
Kennedy wird übrigens beim Deutschland-Cup die kanadische Auswahl coachen - die
Verletzten wieder fit sind, kann das Ziel von Stefan Wagner durchaus Realität
werden.