Trotz Niederlage zufrieden - Abschlussschwäche kostet zwei Punkte

Selten kommt es vor, dass nach einem Spiel beide Mannschaften von ihren Anhängern gefeiert werden. An der Düsseldorfer Brehmstraße war es am Dienstag Abend so. Trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den Spitzenreiter Nürnberg Icetigers waren die 5000 Fans der DEG Metro Stars mit ihren Lieblingen zufrieden. Denn das Team von Butch Goring zeigte eine engagierte kämpferische Vorstellung und verlangte dem Favoriten alles ab. Was fehlte waren wie schon so oft bei der DEG die Tore.
Trotz bester Gelegenheiten schafften es die Hausherren nicht, die kleine schwarze Scheibe im Nürnberger Kasten unterzubringen. Wenn Schlussmann Adam Svoboda nicht mit der Fanghand zuckte oder mit dem Schoner abwehrte, stand den Gästen der Pfosten Pate. Mike Pellegrims hatte per Schlagschuss Pech mit einem Eisenknaller. Florian Jung, Thomas Jörg sowie Nationalspieler Daniel Kreutzer scheiterten am überragenden Svoboda, der besonders im zweiten Abschnitt die Franken im Spiel hielt. „Ich kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie hat mit Herz, Seele und viel Einsatz gespielt, ist aber leider nicht belohnt worden“, lobte Goring sein Team, trotz der zehnten Heimniederlage. „Mit ein wenig Glück waren auch drei Punkte möglich. Aber ich schaue nach vorne. Wir haben wesentlich besser gespielt und gegen ein Spitzenteam einen Punkt geholt. Demnächst werden wir auch wieder die Begegnungen gewinnen.“
Besonders in Unterzahl waren die Metro Stars wesentlich aggressiver und bissiger als bei der 2:3-Niederlage in Iserlohn, als die Roosters alle Treffer mit einem Mann mehr markierten. Denn das beste Powerplay der DEL, die Icetigers trafen zuletzt sechsmal gegen die Augsburger Panther in Überzahl, schafften es nicht bei acht Versuchen, Alexander Jung zu überwinden. Der Keeper kommt immer besser in Form und beweißt, dass er durchaus ein starker und zuverlässiger Ersatz für den erkrankten Andrej Trefilov sein kann. Lediglich im Penaltyschießen war der 26-Jährige bei sechs Versuchen viermal zu bezwingen. Herberts Vasiljevs sorgte mit seinem Trick dafür, dass Nürnberg den Zusatzzähler ergatterte. „Wir haben am Ende das Glück auf unserer Seite gehabt“, gab Tigerdompteur Greg Poss zu. „Die DEG hat uns alles abverlangt und bewiesen, dass sie zu den Spitzenmannschaften der Liga gehört.“
Für die warmen Worte können sich die Cracks jedoch wenig kaufen. Denn nach dem Sieg der Iserlohn Roosters rutschte die DEG auf Rang zwölf ab und hat nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge und den Kassel Huskies. Von den Play-Downs spricht man im Düsseldorfer Lager trotzdem (noch) nicht. „Wir spielen wieder gutes Eishockey. Entscheidend ist die Art und Weise des Auftretens. Und da mache ich mir keine Sorgen, dass wir die nötigen Punkte holen werden“, betont Matt Herr.