Trotz furiosen Starts können die Pinguine den Urlaub buchenKrefeld – Ingolstadt 4:5
Als in Minute zwölf der zweite Ingolstädter in die Kühlbox musste, dauerte es ganze sieben Sekunden, ehe István Sofron das 3:0 erzielte und das Krefelder Publikum schier aus dem Häuschen war. Doch schon in der nächsten Spielminute wurde klar, dass es keinen Vier-Tore-Vorsprung wie in drei der vier vorherigen Begegnungen geben würde. Die Krefelder Abwehr verlor wie in so manchem Spiel zuvor völlig überflüssigerweise in der eigenen rechten Ecke den Puck und Patrick Köppchen verwandelte ein Zuspiel von Derek Hahn in den Ingolstädter Anschlusstreffer. Danach diktierte Krefeld allerdings wieder das Spielgeschehen und die klarste Chance vergaben Adam Courchaine und Kevin Clark bei einem Unterzahlangriff, als Andreas Driendl auf der Strafbank saß. Sauberer Körpereinsatz und genaues Passspiel prägten das starke Anfangsdrittel der Pinguine.
Ähnlich wie im zweiten Heimspiel sahen die 7500 Zuschauer ein vollkommen anderes zweites Drittel. Eine weitere Überzahl der Krefelder ganz am Anfang endete mit nur einer einzigen Krefelder Chance für Sofron; eine gute Unterzahlchance der Panther konnte Duba noch entschärfen, 30 Sekunden später aber war er geschlagen, als die Krefelder Abwehr die Ingolstädter Angreifer nicht entschlossen genug störte und Robert Sabolic sich mit dem 3:2 dafür bedankte. In der 30. Spielminute gelang den Panthern durch einen sehr geschickten Wechsel, bei dem der einwechselnde Spieler sofort eine Überzahlsituation im Angriff her-stellte, dann der Ausgleich zum 3:3, und damit war es endgültig vorbei mit der Krefelder Dominanz. Mit dem Powerbreak erhielt Joel Perrault eine kleine Strafe, die den Panthern die Chance bot, ihrerseits ein Überzahltor zu erzielen, die John Laliberte zum 3:4 nutzte. Die zweite Hälfte des Drittels sah verteiltes Spiel; die Panthers lauerten stets auf Konter und Überzahlangriffe, bei den Krefeldern stach ein schöner Angriff von Oliver Mebus heraus.
Auch zu Anfang des Schlussdrittels schickten die Schiedsrichter einen Panther auf die Strafbank und nach exakt 42 Minuten Spielzeit erzielte Clark sein zweites Tor und den dritten Überzahltreffer der Pinguine, die nun mit neuem Mut und mit pausenloser Anfeuerung durch ihre treuen Fans einen Angriff nach dem anderen starteten, wobei Ingolstadt immer auf Konter wartete und gefährlich blieb. Wie schon so häufig waren weder das Schuss- noch das Scheibenglück bei den Pinguinen: in Minute 53 gab es ein Gewühl vor dem Tor von Tomàs Duba, der seine Hand wohl schon auf dem Puck hatte, aber in der unübersichtlichen Situation stocherten die abgebrühteren Panther die Scheibe wieder heraus und ihr Top-Scorer Thomas Greilinger staubte zum 4:5 ab. Die Pinguine warfen alles nach vorne, kamen noch einmal in Überzahl und nahmen noch Tomás Duba vom Eis, konnten aber trotz einiger Chancen das Spiel nicht mehr drehen.
Damit gelang Ingolstadt der zweite Coup: nach dem Meister aus Berlin warfen die Panther auch einen sehr starken Hauptrundenzweiten aus dem Rennen, der offensichtlich all sein Pulver im ersten Viertelfinalspiel verschossen hatte und seitdem auf der Verliererstraße war, was sicher noch einige kritische Fragen nach sich ziehen wird, auch wenn die Pinguine insgesamt eine sehr gute Saison gespielt haben.
Tore:
1:0 (3.) Clark (Pietta, Courchaine) PP1
2:0 (7.) Perrault (Vasiljevs, Méthot)
3:0 (12.) Sofron (Pietta, Courchaine) PP1
3:1 (13.) Köppchen (Hahn, Greilinger)
3:2 (24.) Sabolic (Jeglic, Turnbull)
3:3 (30.) Laliberte (Greilinger, Köppchen)
3:4 (31.) Laliberte (Greilinger, Turnbull) PP1
4:4 (42.) Clark (Courchaine, Sofron)
4:5 (54.) Greilinger (Hahn, Laliberte)
Strafen: Krefeld 6, Ingolstadt 10
Schiedsrichter: Brüggemann, Schukies
Zuschauer: 7502