Torhungrige Tiger zerfleischen Pinguine – Müller und Firsanov verletzt
Zittersieg gegen Huskies
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Trotz eines ausgeglichenen ersten Drittels landeten die Nürnberg
Ice Tigers einen am Ende ungefährdeten und torreichen 8:1 (1:1,
4:0,3:0)-Heimsieg gegen die Krefeld Pinguine. Spielentscheidend dabei war eine
Spieldauerstrafe gegen den Krefelder Florian Schnitzer. Diese fünfminütige Überzahl
nutzten die Ice Tigers mit drei Toren zur zwischenzeitlichen 4:1-Führung.
Allerdings hatte die Truppe von Greg Poss – seit heute ist er auch offiziell
Bundestrainer – vor allem im ersten Drittel einige Schwierigkeiten, machte
sich aber auch das Leben selbst schwer, als das seltene Kunststück gelang bei
eigener 5 gegen 3 Überzahl einen Gegentreffer zu kassieren. Pascal Trepanier,
offensiv wieder mit drei Beihilfen stark, leistete mustergültige Vorarbeit zu
Herpergers Shorthander. Es dauerte jedoch nur 82 Sekunden ehe die Ice Tigers
eine Antwort fanden. Lasse Kopitz traf von der blauen Linie zum wichtigen
Ausgleich.
Im zweiten Drittel kam die Nürnberger Torfabrik dann ins
Rollen. Unterstützt durch die angesprochene fünfminütige Überzahl als sich
Florian Schnitzers Schläger beim Bully in Yan Stastnys Gesicht
wiederfand. Lubomir Sekeras aus der Mitteldistanz, Herbert Vasiljevs mit tollem
Alleingang und Mike Green mit einer Direktabnahme sorgten innerhalb von vier
Minuten für die Vorentscheidung. Den ersten Treffer des Abends
bei 5 gegen 5 auf dem Eis erzielte Yan Stastny, heute mit zwei Toren und
zwei Assists, als er Robert Müller mit einem Bauerntrick überraschte. Überhaupt
hatte der 24-jährige Rosenheimer kein glückliches Saisondebüt. Kurz vor
Drittelende fiel ein Nürnberger Angreifer auf seinen lädierten Knöchel. Müller
musste sich durch Christian Rohde ersetzen lassen. Sein Knöchel schmerzte zwar,
war bis kurz nach Spielende noch nicht angeschwollen, so dass Hoffnung besteht,
dass kein längerer Ausfall für den Nationalkeeper droht. Eventuell ist sein
Einsatz schon am Sonntag wieder möglich.
Im Schlussabschnitt, als der Käse gegessen war, kamen die Ice Tigers zu drei
weiteren Treffern. Viel Gegenwehr der Pinguine war dabei nicht mehr zu
beobachten. Lasse Kopitz mit seinem zweiten Hammer von der blauen Linie, Yan
Stastny toll frei gespielt von Bannister und Tomas Martinec zum 8:1 besiegelten
den Endstand. Gästetrainer Mario Simioni war nur mit den ersten zwanzig Minuten
zufrieden: „Wir müssen endlich auch Mal 60 Minuten so konzentriert spielen
wie am Anfang. Das Spiel war sicher nicht gut für unser Selbstvertrauen. Nürnbergs
Powerplay hat uns auseinandergenommen“, so sein Fazit. Auf die
spielentscheidende Szene angesprochen, erklärte Simioni nur lapidar: „High
sticking is high sticking!“
Auch Greg Poss sah die Strafe als gerechtfertigt an, „jeder Spieler ist für
seinen Schläger verantwortlich“. Stastny erlitt jedenfalls eine blutige Nase
durch Schnitzers Schläger. Den Schlüssel zum Sieg sah Poss „in der
konzentrierten Leistung ab dem zweiten Drittel“ und dem starken Powerplay -
sechs der acht Treffer fielen in Überzahl. Allerdings mussten auch die Ice
Tigers eine Hiobsbotschaft hinnehmen: Konstantin Firsanov erlitt im letzten
Drittel einen Schlüsselbeinbruch und wird eventuell heute noch spätestens am
Samstag operiert. Der Deutschrusse wird mindestens 4-6 Wochen ausfallen. Die
Chance für Uli Maurer, der Firsanov in den nächsten Wochen in der vierten
Reihe ersetzen wird.
Tore:
0:1 (11.23) Herperger 3:5
1:1 (12.45) Kopitz (Stastny) 5:4
2:1 (22.41) Sekeras (Tapper, Barz) 5:4
3:1 (23.45) Vasiljevs (Trepanier, Svoboda) 5:4
4:1 (26.46) Green (Stastny, Bannister) 5:3
5:1 (34.57) Stastny (Fical,
Trepanier)
6:1 (48.56) Kopitz (Trepanier, Tallaire) 5:3
7:1 (55.38) Stastny (Bannister,
Fical) 5:4
8:1 (57.34) Martinec (Bannister)
Strafen: Nürnberg 14 min. – Krefeld 21 min. plus Spieldauer Schnitzer
plus 10 min. Kunce und Wright
Zuschauer: 4019
Schiedsrichter: Aumüller