Tor oder kein Tor? Entscheidung in Krefeld richtig!Schiedsrichtern fehlt technische Möglichkeit

Tor? Kein Tor? Ausgleich in allerletzter Sekunde – und das noch im Derby gegen die Düsseldorfer EG? Nein, die Krefeld Pinguine verloren am Freitagabend mit 1:2, obwohl der Puck am Spielende noch im Gästetor einschlug. Nur eben zu spät. Nachdem das Tor zunächst gegeben wurde, berieten sich die vier Schiedsrichter und legten fest, dass der Treffer erst nach dem Ablauf der Spielzeit gefallen ist.
Die Enttäuschung war groß. So sagte Krefelds Spieler Christian Kretschmann gegenüber Hockeyweb: „Ich bin der Meinung, ein Linesman kann nicht mit einem Auge die Zeit beobachten und mit dem anderen Auge sehen, ob der Puck drin ist oder nicht. Normalerweise geht man zum Video und dann weiß man, ob das Tor drin war oder nicht.“ Eine sinnvolle Forderung – da liegt der Krefelder Spieler völlig richtig. Allerdings kann sie derzeit nicht umgesetzt werden, weil schlicht und einfach die technischen Voraussetzungen fehlen.
„Es ist nicht korrekt, dass die Schiedsrichter mit Hilfe des Videobeweises prüfen können, ob ein Tor in der regulären Spielzeit erzielt wurde“, erklärte Holger Gerstberger, der DEL-Schiedsrichterbeauftragte. „Hintergrund ist, dass die Spielzeit nicht mit den Bildern der Übertorkamera gekoppelt ist. Die Referees haben somit nur die Bilder, anhand derer sie prüfen können, ob der Puck z.B. die Torlinie überschritten hat. Die technische Umsetzung, die Spielzeit mit in den Videobeweis zu integrieren, wird seitens der Schiedsrichter seit Jahren mit Blick auf ähnliche Situationen wie die gestrige in Krefeld eingefordert.“
So ist an dieser Stelle auch ein Lob für die vier Unparteiischen fällig – denn die nachträgliche Überprüfung hat ergeben, dass die Entscheidung richtig war. „Diese Videobilder, also der Kamerawinkel aus der Totalen, stehen den Unparteiischen allerdings erst nach dem Spiel zur Verfügung. Anhand der Lampe hinter dem Tor ist eindeutig zu erkennen, dass das Tor nicht in der regulären Spielzeit erzielt wurde“, erläutert Gerstberger. „Der sportliche Leiter der Krefeld Pinguine, Rüdiger Noack, wurde nach dem Spiel von mir in die Kabine der Schiedsrichter gebeten und die Situation wurde gemeinsam am Video besprochen.“
Das Vorgehen in solchen Situationen auf dem Eis erklärt Gerstberger: „Aufgrund der nicht vorhandenen Möglichkeit, derartige Situationen anhand des Videobeweises zu überprüfen, gibt es zudem für alle vier Referees eine klare und eindeutige Aufgabenteilung auf dem Eis, insbesondere für die Linienrichter die Uhr und die Torlampe im Blick zu haben. Dies ist dann die Grundlage für die Entscheidung. Das ist gestern erfolgt.“
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