Tomás Duba beendet Iserlohns SerieTorhüter krönt Comeback

Eröffnet wurde die Partie von „Aumüller-raus“-Rufen der Krefelder Fans, die sich dann ein Anfeuerungsduell mit den zahlreich angereisten Iserlohner Anhängern lieferten. Zwar musste Rückkehrer Tomás Duba, der nach achtwöchiger Verletzungspause wieder im Krefelder Tor stand, in der dritten Minute einen versprungenen Puck einfangen, ansonsten kam anfangs kein Schuss auf eines der beiden Tore. Als die Pinguine in Minute fünf wegen Spielverzögerung in Unterzahl gerieten, gab es paradoxerweise die erste gute Chance für sie, aber nur eine turbulente Szene vor dem Kasten von Duba. Bei der ersten Iserlohner Strafzeit ab Minute zehn sahen die Zuschauer ein druckvolleres Überzahlspiel als es zuvor der Tabellendritte gezeigt hatte, das aber auch ohne Torerfolg blieb. Sie sahen ein interessantes Spiel mit leichten Vorteilen für die Niederrheiner, bei denen auch der Körpereinsatz stimmte.
Die Roosters kamen wacher aus der Pause als die Pinguine und Duba musste sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand der Frackträger zu vermeiden, insbesondere in Minute 25, als zwei Pinguine die Scheibe hinter dem eigenen Tor vertändelten. Ab der 27. Minute kamen die Krefelder besser ins Spiel, mussten dann aber die zweite Strafe wegen Spielverzögerung hinnehmen. Insgesamt war ein Unterschied zwischen dem Tabellenletzten und dem Beinah-Spitzenreiter nicht auszumachen, im Gegenteil: Chet Pickard erlebte gegen Drittelende eine wahre Kanonade der Krefelder, die sich 8 Sekunden vor Drittelende jedoch eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis einhandelten.
Folgerichtig begannen sie das Schlussdrittel in Unterzahl, in der sie aber sicher agierten. Ab der 44. Minute schien sich das Drehbuch so mancher Krefelder Niederlage dieser Saison zu wiederholen: ein gewohnt-überflüssiges Foul von Andreas Driendl brachte die Pinguine in Unterzahl, die eine weitere Hinausstellung gegen David Fischer nach sich zog und nach 36 Sekunden doppelter Unterzahl die 1:0 Führung für die Sauerländer, die für Krefeld nicht unverdient gewesen wäre. Kaum waren die Pinguine wieder komplett, als erneut Driendl und elf Sekunden später auch Martin Schymainski wegen Stockschlägen in die Kühlbox geschickt wurden. In den 109 Sekunden doppelter Überzahl versäumten es die Iserlohner, den Sack zu zu machen. Die Krefelder kämpften hervorragend, und kaum waren sie wieder komplett, bestürmten sie weiter den Rooster-Käfig, machten aber wie schon in den ersten Dritteln den Fehler, die Scheibe nicht flach vor das Tor zu bringen. In Minute 57 wurde ihr Kampfgeist endlich belohnt: eine verunglückte Direktabnahme von Fischer konnte Christian Kretschmann vor dem Tor abfälschen und Pickard überwinden. Somit ging es mit 1:1 in die Verlängerung, in der Herberts Vasiljevs zum Matchwinner wurde: zunächst erzwang er in Minute 63 eine Strafzeit gegen Iserlohn, als er mit der Scheibe auf das Tor von Pickard zog, und 79 Sekunden später vollendete er eine schöne Kombination mit Daniel Pietta und Martin Schymainski mit dem Treffer zum verdienten 2:1.
Iserlohns Trainer Jari Pasanen sagte in der Pressekonferenz, seine Spieler hätten heute nicht gut gespielt. Franz Fritzmeier meinte: „Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gesehen von zwei Mannschaften, die taktisch top eingestellt waren. Beide haben sehr wenig zugelassen. Wir hatten sehr viele Strafzeiten, und ich möchte heute unsere Unterzahl besonders hervorheben. Christian Kretschmann und Yared Hagos haben in Unterzahl einen Riesenjob gemacht und uns im Spiel gehalten. Tomás Duba hatte ein Top-Comeback. Wir haben verdient gewonnen.“
Der von seinem Trainer so gelobte Torhüter meinte seinerseits: „Es war ein tolles Spiel. Ich war sehr glücklich, endlich wieder spielen zu können. Als ich verletzt wurde, dachte ich, die Saison sei vorbei, aber dank unserer Ärzte und Physiotherapeuten kann ich wieder spielen. Ich weiß, dass es für die Play-offs zu spät ist, aber für mich ist es ein tolles Gefühl, wieder da zu sein. Es ist auch ein tolles Gefühl, für die Fans zu spielen, denn sie haben die ganze Saison zu uns gestanden. Wir haben so viele Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren, trotzdem kommen sie und feuern uns an, und das schätze ich sehr hoch ein. Ich hoffe, wir gewinnen noch möglichst viele Spiele, um die Saison ordentlich zu beenden.“ Auf die Bemerkung, dass er offensichtlich überhaupt nicht ‚eingerostet‘ war während seiner langen Zwangspause, antwortete er: „Ich habe mir so sehr gewünscht, wieder zu spielen. Ich war den ganzen Tag sehr nervös und fühlte mich wie eine Jungfrau. Ich hatte am Anfang des Spiels das Glück, dass ich mehrere Scheiben stoppen konnte, und das hat natürlich geholfen, ebenso wie, dass die Jungs mich gut unterstützt haben. Heute Nacht werde ich gut schlafen.“
Torfolge: 0:1 (46.) Raymond (Petersen, York) PP2 – 1:1 (57.) Kretschmann (Hagos, Fischer) – 2:1 (64.) Vasiljevs (Pietta, Schymainski) PP1. Strafen: Krefeld 16 + 10 (Fischer), Iserlohn 10. Schiedsrichter: Aumüller / Bauer. Zuschauer: 4736.