Tigers wollen weiter überraschenStraubing Tigers

Gestern, kurz nach dem Spiel kommentierte der Schütze des letzten Straubinger Tores, Laurent Meunier, das Spiel so: „Ich denke, das war ein sehr gutes Spiel von uns. Jeder hat hart gearbeitet und Barry war klasse. Wir hatte viele Chancen Tore zu machen, aber ihr Torwart hat sie lange im Spiel gehalten.“ Schlussmann Barry Brust war dabei. Mit J.M. Daoust, Ryan Ramsay, Karl Stewart und Daniel Sparre fehlten den Niederbayern jedoch vier Topspieler. Coach Dan Ratushny musste alle drei Reihen umbauen, eine vollständige vierte konnten die Tigers gar nicht erst aufstellen.
Somit standen also die jungen Spieler vermehrt auf dem Eis. So spielte Max Forster in der ersten und Beni Brückner in der zweiten Reihe. Meunier weiter: „Unsere jungen Burschen waren heute top. Beni war unglaublich in seiner Reihe und Maxi war auch verdammt gut. Das ist es, was wir wollen und brauchen, das ist auch gut für die Jungen.“
Neben den Youngsters fiel aber auch Dustin Whitecotton auf. Daran erinnert sich Calvin Elfring heute Mittag: „Wir haben gut gespielt und unsere Chancen genutzt. Zum Beispiel Whitys Tor, das war ein Super-Pass von Sandro. In den ersten beiden Spielen haben wir das zweite Tor nicht gemacht, gestern schon, das ist ganz wichtig.“
Kapitän Michael Bakos zeigte sich heute auch zufrieden: „Wir haben versucht, unser Spiel durchzuziehen und noch besser aufzutreten als in den ersten beiden Spielen. Der Einsatz war auch da schon gut, aber gestern waren wir in unseren Aktionen einfach konsequenter. Durch unser gutes Spiel haben wir Berlin auch weniger Möglichkeiten gegeben.“ Im ersten Drittel hatte man den Eindruck, als ob die Eisbären die Tigers kommen lassen und sich müde laufen lassen wollen. Vielleicht war man sich auch schon etwas zu sicher nach den ersten beiden Siegen. Elfring meint dazu: „Das lag nicht an Berlin, das lag an uns. Wir waren einfach besser.“
Nach dem Sieg feierte die Partyhochburg Straubing, man möchte fast „selbstverständlich“ sagen, den Sieg in der Hauptstadt. Berichte von Hupkonzerten und einem Autokorso in der Gäubodenstadt machten die Runde. Außenstehende fragen schon mal: „Sind die schon Meister?“ Nein, aber feiern wie ein Meister können sie offenbar schon. Dass der Sonderzug nun zum Partyzug wurde, erübrigt sich zu erwähnen.
Die Mannschaft hatte es besser und musste nicht mit der Bahn den Weg durch Deutschland nehmen, sondern konnte wieder vom kleinen Flugplatz Wallmühle aus reisen. Michael Bakos: „Der Heimflug war angenehm. Aber am Flughafen war dann unglaublich viel los. Der Empfang war sensationell. Das gibt uns Auftrieb, dass wir weiter so spielen und vielleicht die Saison um einiges verlängern.“ Calvin Elfring ist irgendetwas zwischen gerührt und beeindruckt: „Überragend war auch die Ankunft am Flughafen. Da waren 500 oder 1000 Fans, auf jeden Fall eine ganze Menge. Die Leute aus dem Sonderzug wollten auch dort sein.“ Der war bei Landung der Maschine aber noch auf dem Heimweg. „Respekt an unsere Fans.“ Elfring weiß, was in den Fans vorgeht, denn er selbst ist großer Fan der Football-Mannschaft der Green Bay Packers „Ich bin ja auch ein Fan, und wenn meine Mannschaft gewinnt, feiere ich wie unsere Fans.“
Morgen jedoch zählt das, was gestern war, nicht mehr viel. Dann beginnt um 19.35 Uhr Spiel vier der Serie im bereits ausverkauften Stadion am Pulverturm.
Elfring sieht die Tigers natürlich nicht chancenlos: „Wir haben jetzt drei gute Spiele gemacht. Wir müssen einfach genauso weiterspielen wie gestern.“ Und Micheal Bakos meint: „Das ist ein mentales Spiel. Die Mannschaft, die weniger Fehler macht, wird das Spiel gewinnen.“ Und er weiß: „Berlin wird morgen sicher auch wieder versuchen, die Serie zu entscheiden und natürlich auch mit etwas Wut im Bauch in das Spiel gehen. Die Mannschaft, die einen kühlen Kopf bewahrt und ihr Ding durchzieht, wird morgen gewinnen.“
Das erste spannende wird sein, ob und wenn ja wer aus dem Verletztenlager der Straubinger zurückkommen kann. J.M. Daoust steht zwar im Training wieder auf dem Eis, aber ein Einsatz kommt nicht in Frage. Obwohl Ryan Ramsay nach Spiel zwei der Serie zuversichtlich war, steht hinter seinem Namen ein Fragezeichen. Ramsay meinte heute: „Ich weiß nicht, vielleicht.“ Er und Karl Stewart, bei dem man wohl auch von einem Tribünenplatz ausgehen muss, trainieren aber wenigstens. Daniel Sparre kann das mit seiner schweren Gehirnerschütterungen nicht. Er verbringt den meisten Tag mit schlafen, da er schnell müde wird. Gerüchte über eine Schulterverletzung und gar ein daraus resultierendes Karriereende verweist der Stürmer jedoch ins Land der Märchen.