Tigers wollen sich rehabilitieren

Straubing: Trew bleibt ein TigerStraubing: Trew bleibt ein Tiger
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Das Pokal-Aus in Regensburg bedurfte der Aufarbeitung. Straubings Trainer Erich Kühnhackl machte sich nach dem 2:3 des Vorabends am Mittwochmorgen bereits um 6 Uhr auf zu einem Spaziergang, um das Geschehene noch einmal zu analysieren: „Solche Spiele beschäftigen mich.“

 

Wenige Stunden später sollte die Mannschaft durchaus Konsequenzen bemerken. „Es wird jetzt hart trainiert, mit Spaß ist es jetzt zu Ende“, unterstreicht der Tigers-Dompteur mit klaren Worten, „wir werden mehr und hart trainieren, um wieder so zu spielen, wie wir das schon gezeigt haben.“

 

Auch an einer deutlichen Botschaft an die Mannschaft sollte es nicht gefehlt haben, wie Erich Kühnhackl verdeutlicht: „Das sind unsere Jungs, aber wenn sie schlecht spielen, kann man sie nicht loben.“ In ihm habe es gekocht, mit der Art und Weise des Auftritts seiner Mannschaft in der Oberpfalz sei er nicht einverstanden gewesen und es sei zu wenig, wenn „sich nur drei 19-Jährige dagegenstemmen“ würden.

 

Damit steht fest, dass sich die Mannschaft des DEL-Aufsteigers am Donnerstag beim Heimspiel gegen den Tabellenführer ERC Ingolstadt rehablitieren muss. Der Trainer ist sich dabei sicher: „Die Spieler sind hochmotiviert und wollen das Dienstagergebnis ausradieren.“ Dem pflichtet auch Verteidiger Matt Kinch bei: „Das Spiel in Regensburg war enttäuschend, aber gegen Ingolstadt haben wir wieder eine gute Chance. Wir wollen uns beweisen.“

 

Dass sich dabei mit der nun eroberten Tabellenführung im Rücken eine andere Ingolstädter Mannschaft im Eisstadion am Pulverturm präsentieren wird, als das noch am ersten Spieltag beim 2:1-Heimerfolg der Gäubodenstädter der Fall war, bereitet Erich Kühnhackl keine besonderen Sorgen: „Wir werden auch eine andere Tigers-Mannschaft als damals sehen.“

 

Optimismus und Selbstvertrauen sind bei den Straubingern also noch intakt, trotz zuletzt drei Niederlagen in Folge (5:6 nach Verlängerung in Frankfurt, 3:7 gegen die Eisbären Berlin und 2:3 im Pokal in Regensburg).

 

Grund dafür liefert auch der jetzige Tabellenstand. Mit Rang elf steht der DEL-Neuling nach dem ersten Viertel der Punkterunde besser da, als das viele erwartet hatten. Trotzdem tut sich Erich Kühnhackl schwer damit, die Verteidigung dieses Platzes gegen die nachfolgenden Teams aus Krefeld, Augsburg und Duisburg zum Saisonziel zu erheben: „Unser Ziel ist weiterhin der 13. Rang. Alles andere zeigt, dass wir in Reichweite zu weiteren Mannschaften sind.“

 

Weniger vorsichtig gibt sich Matt Kinch. Der Verteidiger spricht nach 13 von 52 Spielen von den Play-offs und damit von Platz zehn: „Jede Mannschaft will dorthin“, sagt er, „ich glaube, wir haben zwanzig Spieler, die daran glauben, dass dieser zehnte Platz erreichbar ist. Dafür müssen wir aber auch auswärts punkten.“

 

In fremden Stadien reichte es erst zu einem Punkt. Das ist ein ausgesprochener Schwachpunkt in der Tigers-Statistik. Die bisher gesammelten und die Heimstärke widerspiegelnden 13 Zähler bewertet Erich Kühnhackl aber in seinem Zwischenfazit insgesamt ebenso positiv wie die Lernbereitschaft seiner Truppe und das Powerplay (14 Tore in Überzahl). Zu lernen und zu verbessern gibt es bei seiner Mannschaft aber noch einiges. Dazu zählt er etwa das Bullyspiel, das taktische Verhalten in der Rückwärtsbewegung und in der Defensive, die Kommunikation auf dem Eis sowie ein cleveres Spielverhalten, wenn man unter Druck gerät.

 

Es gilt also viel zu arbeiten und viel umzusetzen. Wenn das den Straubingern am Donnerstagabend im Ansatz gelingt, dann ist auch gegen den Spitzenreiter wie schon zum Punktspielauftakt etwas drin. Als Euphoriebremse dient jedoch die Verletztenliste, in die sich zuletzt die Kanadier Cam Severson und Nathan Barrett eintrugen. Erich Kühnhackl bekennt: „Wir suchen keine Ausreden, aber es wird schwierig, wenn fünf Spieler ausfallen.“

 

Dadurch ergibt sich aber eine Chance für andere. Der bereits DEL-erfahrene Münchner Förderlizenzspieler Neville Rautert nutzte diese im Pokalspiel bei seinem ersten Einsatz im Tigers-Trikot gleich zu einem Tor und er soll nun auch gegen seinen Ex-Club Ingolstadt wieder mit von der Partie sein. Bedingt durch die Spieler, die nicht zur Verfügung stehen, wird es im Angriff zu Umstellungen kommen. Günter Oswald rückt nach Angaben von Erich Kühnhackl in die erste Reihe, Thomas Wilhelm für den gesperrten Jason Dunham in die zweite. Stefan Mann kommt in der dritten Angriffslinie zum Zug und Tobias Artmeier soll den vierten Sturm ergänzen.

 

Man darf gespannt sein, wie diese ersatzgeschwächte Tigers-Truppe, für die es das vierte Spiel binnen sieben Tagen ist, dem ERC Ingolstadt im Premiere-Spiel Paroli bieten kann. Für Matt Kinch steht fest, dass es ein „großes Spiel“ wird. Bei Erich Kühnhackl überwiegt vor allem die Hoffnung, dass die Leistung in Regensburg eine „Ausnahme“ bleibt.


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