Tigers verspielen Zwei-Tore-Führung

Trotz einer Zwei-Tore-Führung gingen die Straubing Tigers am Sonntagnachmittag mit einem 2:5 (1:0, 1:4, 0:1) gegen die Sinupret Ice Tigers leer aus. Eine starke Leistung im Mitteldrittel ebnete den Franken den Weg zum fünften DEL-Sieg in Folge.
Für Straubings Trainer Bob Manno waren die zweiten zwanzig Minuten schließlich auch alles entscheidend. „Da haben sie uns geschlagen.“
Die Tigers, die durch den sehr aktiven Chad Bassen (15.) und Eric Meloche (21.) mit einem Blitztor in Unterzahl gleich nach Wiederbeginn mit 2:0 in Führung gegangen waren, kamen in dieser Phase nur mehr zu wenigen Chancen, während die Gäste mit zwei Powerplay-Toren von Brian Swanson (22./37.) sowie Treffern von Adrian Grygiel (27.) und Shawn Carter (34.) die Partie mit ihrer Kaltschnäuzigkeit vollends kippten.
Als es die Niederbayern vor erstmals in dieser Saison ausverkauftem Haus eingangs des Schlussdrittels versäumten, bei zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis den Anschlusstreffer zu erzielen, war die Partie bereits vorzeitig entschieden. So sicher standen die Ice Tigers in der Defensive. Dabei spielte es keine Rolle mehr, dass sie darauf verzichteten, selbst noch viel für die Offensive zu tun. Aleksander Polaczek war es schließlich, der mit einem Empty-Net-Goal aus der eigenen Verteidigungszone heraus für den 5:2-Schlusspunkt sorgte (59.) und die rund 1.500 Nürnberger Fans, die zum Teil mit einem Sonderzug angereist waren, in endgültige Verzückung versetzte.
Nach der Partie gab es bei beiden Trainern keine unzufriedenen Gesichter. Das mag zum einen an der Vorweihnachtslaune, zum anderen aber auch daran gelegen haben, dass man sich aus alten Eishockeytagen kennt und respektiert. So meinte Nürnbergs Benoit Laporte: „Ausverkaufte Halle, gute Stimmung, minus fünf Grad. Das war wie früher, als wir noch selbst gespielt haben.“ Er hob vor allem die Einstellung seiner Truppe heraus: „Auch nach dem 0:2 sind wir nicht in Panik geraten und auf der Bank positiv geblieben. Wir wussten um unser Talent und haben weiter hart gearbeitet.“
Bob Manno erkannte die Stärke des Gegners dementsprechend neidlos an: „Wir hatten nicht genug Glück, ich bin aber trotzdem zufrieden. Nürnberg war besser, sie haben uns schlicht und einfach besiegt.“
TORE:
1:0 (14:03) Chad Bassen (Andy Canzanello: 4:4)
2:0 (20:05) Eric Meloche (Eric Chouinard; 4:5)
2:1 (21:23) Brian Swanson (Andre Savage, Petr Fical; 5:4)
2:2 (26:34) Adrian Grygiel (Christian Laflamme, Florian Keller)
2:3 (33:37) Shawn Carter (Björn Barta, Christian Laflamme)
2:4 (36:32) Brian Swanson (Richard Brennan, Andre Savage; 5:4)
2:5 (58:52) Aleksander Polaczek (ENG)
Strafminuten: Straubing 24 - Nürnberg 22
Schiedsrichter: Oswald (Bad Wörishofen)
Zuschauer: 5.800 (ausverkauft)