Tigers mit Respekt vor dem Meister
Straubing: Trew bleibt ein TigerAuch wenn beim Deutschen Meister aus Mannheim momentan nach
einem klassischen Fehlstart der Haussegen schief hängt, spekuliert man im Lager
der Straubing Tigers vor dem Aufeinandertreffen am Freitag nicht darauf, dass
man auf flügellahme Adler trifft.
„Mannheim ist zwar holprig aus den Startlöchern gekommen,
aber sie sind sehr stark besetzt“, warnt Co-Trainer Jürgen Rumrich vor der
Heimpartie. „Trotzdem brauchen wir uns zuhause nicht verstecken. Wir müssen gut
in der Defensive stehen, um dann auch offensiv Akzente zu setzen.“ Dass die
Adler Mannheim verwundbar sind, zeigen 24 Gegentreffer, die sie in dieser
Saison in den ersten sechs Spielen schon kassiert haben.
Trotzdem gehört auch Straubings Sturmführer Eric Chouinard
zu denen, die sich davon nicht blenden lassen wollen. Er zeigt Respekt vor dem
nächsten Gegner. „Dass sie momentan Probleme haben, spielt keine Rolle. Sie
haben mich in der letzten Saison sehr beeindruckt. Ich glaube, dass es nur eine
Frage der Zeit ist, bis Mannheim wieder Spiele gewinnen wird.“
Viel wichtiger als der nächste Gegner und dessen Stärke oder
Schwäche auf dem Papier ist für die Niederbayern aber ohnehin, die eigenen
Hausaufgaben zu machen. „Wir bekommen weiterhin zu viele Schüsse auf unser Tor,
daran arbeiten wir“, erklärt Jürgen Rumrich. Goalie Mike Bales blieb in den
vergangenen Spielen gut beschäftigt. Die gute Abwehrleistung beim Heimsieg
gegen Nürnberg erwies sich in der letzten Woche noch nicht als neuer Trend im
Tigers-Spiel.
Gefragt ist demnach nun mehr Konstanz als am letzten
Wochenende, an dem auf das Hoch gegen die Franken eine 0:5-Schlappe in Hannover
folgte. Eine Erklärung dafür wr die körperliche Müdigkeit, die das
Trainergespann um Chefcoach Erich Kühnhackl in Niedersachsen ab dem zweiten
Drittel bemerkte. Der Kraftakt zwei Tage zuvor schien die Beine noch schwer zu
machen. „Irgendwann ist zwar der Geist noch willig, aber der Körper schwach“,
glaubt Jürgen Rumrich, der dabei auch aus seiner eigenen Erfahrung als Spieler
spricht.
Eric Chouinard machte darüber hinaus eine fehlende
Leidenschaft aus und brachte auch das in Verbindung mit der Freitagpartie.
„Nach einem großen Sieg wie gegen Nürnberg geht die Emotion verloren. Das hat
auch mit fehlender Erfahrung zu tun. Daraus müssen wir lernen“, sagt der Franko-Kanadier,
der mit Eric Meloche und Greg Schmidt die aktuelle Straubinger Paradereihe
bildet, bei der die Chemie immer mehr stimmt.
Von den nächsten Spielen hängt nun ab, ob es den Straubing
Tigers gelingt, sich nach einem guten Saisonstart unter den ersten Zehn zu
festigen. „Für uns ist jedes Spiel eine Herausforderung“, meint Eric Chouinard
und rückt damit sein Team, das in dieser Saison möglichst bsi zum Ende um jenen
zehnten Platz mitspielen möchte, in das rechte Licht.
An Herausforderungen mangelt es jedenfalls in den nächsten
Tagen nicht. Eine tückische Aufgabe ist nicht nur die Begegnung am Freitag
gegen Mannheim, sondern stark gefordert sind die Tiger auch am Sonntag in Köln
und am Dienstag in Frankfurt. „Das wird sehr schwer für uns“, prognostiziert
Jürgen Rumrich, „wir müssen hellwach sein.“