Thomsons Comeback als Cheftrainer geglückt
Am Montagabend wurde Bob Manno beim ERC Ingolstadt beurlaubt, wie es so freundlich formuliert wird. Ausschlaggebend waren die gezeigten Leistungen der Mannschaft, wobei der Trainer auch diesmal als Sündenbock herhalten musste. Wobei Manno als Coach seit Beginn der Saison auf breiter Front mit Gegenwind und Argwohn zu kämpfen hatte, selbst gute Leistungen reichten nicht als Arbeitsplatzgarantie. So übernahm Greg Thomson erneut diese Aufgabe und musste gegen die Haie auf die vier Olympioniken Pätzold, Greilinger, Bakos und Ficenec verzichten. Bei denen fehlten Marcel Müller, Ullmann und Trygg aus demselben Grund.
Das Spiel zu Beginn ausgeglichen, Ingolstadt mit der ersten guten Möglichkeit in Unterzahl durch Girard. Bei angezeigter Strafe gegen die Kölner schaltete Joe Motzko am schnellsten und überraschte Weibel im Haiekasten von hinten kommend. Und selbst das Überzahlspiel funktionierte bei den Gastgebern wieder deutlich besser, Carl Corazzini rauschte von links an Freund und Feind vorbei und erhöhte gekonnt auf 2:0. Bereits im Gegenzug konnte Köln den Anschlusstreffer markieren, drei Stürmer bedrängten Ilpo Kauhanen und Christoph Melischko netzte ein. Köln drückte weiter, Kevin Hecquefeuille zog einfach mal ab und hatte sogar das nötige Glück.
Das zweite Drittel begannen die Gäste in Überzahl, dieses als harmlos zu bezeichnen, wäre noch nett ausgedrückt. Stark dagegen die Panther, das Mitteldrittel liegt ihnen eben. Pat Kavanagh startet den Konter und Carl Corazzini schließt ihn ab. Das 4:2 wieder in Überzahl für den ERC, die Strafe gegen Bryan Adams war fast abgelaufen, da schlägt Kavanagh den Puck mit Drang gen Gästetor. Zuerst lenkt ihn Weibel mit dem Rücken ab und von da aus geht’s an die Latte und ins Netz. Als Joe Motzko nur 50 Sekunden später gar auf 5:2 erhöhte, wechselte Bill Stewart den Torwart. Köln danach noch mit Möglichkeiten durch Jerome Flaake und Bryan Adams, die Verteidigung der Panther aber ohne Probleme.
Das Schlussdrittel wurde dann noch mal richtig spannend, Mark Chouinard verkürzte in der 48. min und Ingolstadt mit Mühe. Überzahlsituationen auf beiden Seiten blieben ungenutzt, das 4:5 aus Kölner Sicht erst 13 Sekunden vor Ende und mit 6 Feldspielern auf dem Eis.
Bill Stewart lobte Greg Thomson und seine Arbeit in der vergangenen Woche. Enttäuscht war er von der Leistung im ersten Drittel und den vielen Strafzeiten, vor allem im zweiten Drittel. Zur durchwachsenen Leistung von Lars Weibel meinte er nur, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Für Greg Thomson war es sicherlich nicht einfach, die Mannschaft nach dem Trainerwechsel wieder zu einer Einheit zu formen. Irgendwie hat er es aber zumindest geschafft, dass ein dezimiertes und demoralisiertes Team das Tor wieder trifft und entspannter in die anstehende Pause gehen kann. Bis Mittwoch gibt es Trainingsfrei, danach reist der ERC nach Herisau (Schweiz). Mit dem HC Vitkovice aus Tschechien, ZSKA Moskau aus Russland und dem HC Davos misst man sich beim International Trojka energy Ice Hockey Tournament mit Topteams aus Europa. ( DM - Foto: ERC-Coach Greg Thomson by City-Press)
Tore:
1 : 0 Joe Motzko (05:38)
2 : 0 Carl Corazzini (10:40 / PP1)
2 : 1 Christoph Melischko (11:13)
2 : 2 Kevin Hecquefeuille (13:55)
3 : 2 Carl Corazzini (25:30)
4 : 2 Pat Kavanagh (28:46. / PP1)
5 : 2 Joe Motzko (29:36)
5 : 3 Marc Chouinard (47:07)
5 : 4 Daniel Rudslätt (59:47)
Zuschauer: 3763
Strafen: ING 14min + 10 Wren KEC 14min + 10 Chouinard
Schiedsrichter: Martin Reichert