Teamcheck EHC München: Alte Haudegen und junge Wilde

Die letzte Saison verlief nach eigenen Angaben mehr als hervorragend für den EHC München. Die Kufen-Cracks um Trainer Pat Cortina sorgten für mehr als eine Überraschung, als sie mehr oder weniger überraschend die Pre-Play-offs erreichten. Dort scheiterten sie jedoch an den Kölner Haien und mussten ihre Saison beenden. Damit begann auch schon der Poker um die Vertragsverlängerung.
Kein neuen Vertrag bekam Publikumsliebling und EHC-Ikone Joey Vollmer, sehr zum Unverständnis der treuen Münchner Fans. Als zukünftige Nummer 1 im Tor der Landeshauptstädter holte man sich den Nationaltorhüter Jochen Reimer, der bereits einmal als „bester Torwart der DEL“ ausgezeichnet wurde. Als Backup behielt der EHC München Sebastian Elwing, der einen soliden Eindruck in seiner ersten DEL-Saison gemacht hat.
In der Verteidigung trennte man sich von Kevin Lavallee, der in der kommenden Spielzeit bei den Kölner Haien agieren wird. Als Verstärkung verpflichtete der EHC den Schweden Jens Olsson vom französischen Meister Rouen. „Jens ist ein typischer Offensiv-Verteidiger und so wird er auch spielen“, äußerte sich Coach Pat Cortina. Weiterhin holte man David Cespiva von den Adlern und das Supertalent Dennis Schütt, der bereits mit 17 Jahren einmal für den EHC auflaufen durfte.
Im Sturm gab es weitaus mehr Überraschungen. Zum Beispiel beendete der Leistungsträger Mike Kompon seine Karriere und kehrte in seine Heimat zurück, um als Coach bei einem Collegeteam zu arbeiten. Dieser Aspekt machte die Tatsache noch problematischer, dass man den Vertrag der EHC-Schlüsselfigur Dylan Gyori, der in der nächsten Spielzeit bei den Hannover Indians in der 2.Bundesliga agieren wird, nicht weiter verlängerte. Aber der EHC war um Alternativen nicht verlegen und reagierte ebenfalls auf das Karriere-Ende von Ryan Ready. So holte man zum Beispiel den NHL-erfahrenen US-Amerikaner Noah Clarke. Mit dem Tölzer Klaus Kathan und Jason Ulmer verpflichtete der Eishockey-Club zwei erfahrene Leistungsträger mit einer gehörigen Portion DEL-Praxis.
Für ein wenig mehr Spritzigkeit im EHC-Sturm wird nächste Saison Jungspund Veit Holzmann sorgen. Der 19-jährige Sohn der Eishockeylegende Georg Holzmann überzeugte vor allem durch seine körperliche Fitness. Ein Experiment wagt der EHC mit George King, der letzte Saison noch beim SC Riessersee in der Oberliga agierte. „Er ist technisch sehr stark, muss aber körperlich noch robuster werden“, so Pat Cortina.
Alles in allem kann man festhalten, dass sich der EHC sehr gut verstärkt hat. Dass mit diesem Team zu rechnen sein wird, sah man schon beim Dolomiten-Cup, den der Eishockey-Club souverän gewann. Inwiefern man auch mit den anderen DEL-Teams Schritt halten kann, wird sich noch zeigen, aber man ist sehr zuversichtlich, auch wenn man noch kein klares Saisonziel ausgegeben hat. Fest steht nur eines: „Wir werden weiterhin hart arbeiten und bescheiden bleiben.“
Die Buchmacher von HAMSTERbet sehen den EHC München mit einer Meisterquote von 350 für 10 im unteren Mittelfeld.