Tausende Fans setzten sich für den Erhalt der Freezers ein„Das ist Leidenschaft“

Als Christoph Schubert am Samstagnachmittag an der Barclaycard Arena ankommt, wird er von den Fans wie ein Superstar empfangen. Und das ist er für die meisten auch. Kein anderer steht gerade so für den Kampfgeist, wie der 34-Jährige. Mit Gesängen wie „Danke Schuby, danke“ bedanken sich die Fans bei ihm. Und was macht der „Capitano“? Er fragt: „Für was?“ Für ihn ist es selbstverständlich da zu sein und alles zu geben. „Solange mir keiner sagt, Schuby, was du hier machst bringt nichts, mache ich weiter“.
Es ist unglaublich was für eine Welle das Ganze gerade schlägt. Mit Gesängen wie: „Weil ihr uns die Freezers klaut, sind wir hier, sind wir laut“ machen die vielen Fans ihren Standpunkt klar. Sie alle stehen hinter der Mannschaft. Aber auch von den Hamburger Sportkollegen bekommen die Freezers Unterstützung. Unter ihnen HSV-Profi Pierre-Michel Lasogga, Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste und der FC St. Pauli.
Über 1500 Fans sind gekommen. Zeitgleich setzen sich auch viele andere DEL-Clubs für Hamburg ein und demonstrierten ebenfalls friedlich vor ihren Stadien. Darunter die Eisbären Berlin, Krefeld Pinguine, Iserlohn Roosters, Kölner Haie, Straubing Tigers, Red Bull München und die Nürnberg Ice Tigers. Es wird gesungen, getrommelt und gejubelt. Es ist ein friedliches Beisammensein. Aber es fließen vereinzelnd auch Tränen. Das kann es nicht gewesen sein. Noch nicht jetzt und noch nicht so.
Neben Christoph Schubert ist auch Jerome Flaake beim Flashmob dabei. Der Stürmer hat während der Weltmeisterschaft in Russland von der fatalen Situation erfahren. „Das was ich hier sehe ist der Wahnsinn. Das ist Leidenschaft“. Ans Aufgeben denkt hier niemand, denn Eishockey gehört inzwischen zu den Profisportarten in der Hansestadt, ist von hier nicht mehr wegzudenken. „Hamburg ist eine Sportstadt und da gehört Eishockey einfach dazu. Und ich glaube, auch für die ganze Liga, die DEL, ist es wichtig, dass der Standort Hamburg bleibt“, so Christoph Schubert.
Eishockeyfans aus vielen Städten Deutschlands – sie alle sind gekommen, um die Hamburg Freezers zu unterstützen. Jeder kämpft hier. Allen voran Christoph Schubert. Er ist inzwischen viel mehr als nur der Kapitän der Mannschaft. Er ist es, der den Fans die Hoffnung gibt. Er ist es, der nicht aufgibt und die Entscheidung hinnimmt. Er ist es, der sich stark macht. „Chef, hast du mal Zeit? Ich bin der Schuby und brauche Geld“, mit diesem Satz versucht Christoph Schubert gerade jeden hier in Hamburg zu mobilisieren. „Jeder findet es überragend was ich versuche hier zu machen.“ Es bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit, daher ist es umso wichtiger, das alle mitmachen. Ob es am Ende reicht? Das wird sich am Dienstag um 12.00 Uhr zeigen. Doch dieser enorme Einsatz muss belohnt werden.
Ihr wollt helfen? Die offizielle Anlaufstelle für Spenden findet Ihr auf FairPlaid.org. Dort sind innerhalb der letzten Tage mehr als 150.000 Euro zur Rettung der Hamburg Freezers zusammengekommen.