Tabellenführung verteidigt - Rekordkulisse beim 4:3 n.P. gegen Haie
Zittersieg gegen Huskies
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Es war wie meistens in den letzten Jahren, wenn die Kölner Haie in Nürnberg
auftauchten: Die Partie war sehr eng, hart umkämpft und wurde nur durch einen
Treffer Unterschied entschieden. Diesmal - wie bereits im ersten
Aufeinandertreffen der laufenden Saison - konnten die Ice Tigers dank toller
Moral einen Rückstand aufholen und die Partie nach Penaltyschießen für sich
entscheiden. 4:3 (1:2, 1:1, 1:0, 1:0) hieß es am Ende, was für die Ice Tigers
nun drei Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze vor den Haien bedeutet.
Anders als beim letzten Spiel am 29. Oktober erwischten die Ice Tigers diesmal
den besseren Start und dominierten die Anfangsphase. Schon nach vier Minuten war
es der von seiner schlimmen Schnittverletzung zurückgekehrte Herberts Vasiljevs,
der nach tollem Querpass von Yan Stastny zum frühen 1:0 einschoss. Diese
Führung war zwar verdient, aber die Haie bissen, eingeladen von Nürnberger
Fehlern, zurück. Als Sekeras zu weit aufgerückt war und Benny Barz nicht
entschlossen genug zurückarbeitete, war es Jean Yves Roy, der einen Konter
mustergültig von Lewandowski bedient einnetzte. Dies trübte die Stimmung in
der gut besetzten Arena und lähmte scheinbar auch die Hausherren auf dem Eis.
Nur zwei Minuten später versäumte es erneut Benny Barz in Unterzahl
unbedrängt die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu befördern. Diesen Fehler
nutzte Lewandowski, der einen Julien-Schlagschuss unhaltbar abfälschte. So
schnell war die Partie gedreht und die Haie beherrschten aufgrund ihrer starken
Defensivarbeit mehr und mehr das Spiel.
Auch im zweiten Spielabschnitt bot sich zunächst dasselbe Bild. Die Haie
standen dicht gestaffelt und ließen wenig zu. Als Andy Loth zur Hälfte der
Spielzeit einen weiteren Konter perfekt in den Winkel abschloss, schien die
Partie zumindest vorentschieden, zuwenig durchsetzungsfähig waren die Aktionen
der Ice Tigers bis dahin. Umso wichtiger war dann drei Minuten später der
Anschlusstreffer von Björn Bombis, der mit einem Gewaltschuss den Kölner
Keeper Rogles überwinden konnte. Jetzt war wieder Feuer unterm Dach und die
über 7000 Zuschauer witterten wieder eine Siegchance für ihr Team.
Im letzten Drittel setzte der Ex-Kölner Stefan Schauer den ersten Stich. Sein
tolles Solo konnte erst in letzter Sekunde von den Haien mit vereinten Kräften
entschärft werden. Von den Gästen war nun immer weniger zu sehen - ähnlich
wie beim letzten Duell in der Arena - und die Ice Tigers nahmen mehr und mehr
Fahrt auf. Und wieder einmal war es Kapitän Tomas Martinec, der seine grandiose
Form der letzten Wochen, mit dem Ausgleichstreffer unterstrich. Von Leeb
herrlich in Szene gesetzt, überwand er Rogles mit einem Flachschuss ins lange
Eck. In den verbleibenden neun Minuten waren die Ice Tigers dem Siegtreffer nun
näher, aber die Haie hatten sich aufgrund ihrer starken Leistung das
Unentschieden verdient.
Über das anschließende Penaltyschießen wollte Hans Zach lieber den
"Mantel des Schweigens decken". Wie sooft in den vergangenen Jahren
hatten die Haie das Nachsehen und mussten den Zusatzpunkt dem Gegner
überlassen. Zwar beorderte Zach für den Shootout zunächst Backup Thomas
Greiss zwischen die Pfosten, aber der Juniorennational-Goalie ließ sich von
Fical, Leeb und Tallaire ausspielen, sodass Zach ab dem vierten Versuch wieder
auf Rogles zurückgriff. Da für die Haie aber nur Beardsmore traf, bedeutete
Stastnys Treffer das Spielende und den Zusatzpunkt für die Ice Tigers, die
somit ihren Vorsprung um einen weiteren Punkt ausbauen konnten.
Aber nicht wegen des Penaltyschießens, sondern weil man den Zwei-Tore-Vorsprung
nicht über die Runden brachte, war Zach sauer auf sein Team, was man lautstark
in den Katakomben vor der Haie-Kabine vernehmen konnte. "Wir haben das
Spiel beherrscht, aber durch zwei unsinnige Offensivaktionen und dummes
Forchecking den Sieg verschenkt", so Zach hinterher. "So ein Spiel
darf man nicht mehr hergeben, wenn man auswärts den Tabellenführer so
dominiert", legte der Alpenvulkan nach. Auch Greg Poss sah die Haie
bärenstark: "Das war die beste Mannschaft, die in dieser Saison hier in
Nürnberg gespielt hat, aber wir haben nicht aufgegeben und bis zum Umfallen
gekämpft. So ein Spiel bringt viel Spaß für Fans und Spieler", so Poss
weiter bevor er unter tosenden "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Rufen
der Fans die Pressekonferenz verließ.
Schon morgen gehen die Ice Tigers auf eine viertägige Auswärtstour. Am
Sonntag steht die Auswärtspartie in Wolfsburg auf dem Programm der Ice Tigers,
ehe es dann schon am kommenden Dienstag in Köln zur Revanche kommt.
Tore:
1:0 (03.56) Vasiljevs (Statsny, Bannister)
1:1 (12.47) Roy (Lewandowski, McLlwain)
1:2 (14.57) Lewandowski (Julien, McLlwain) 5:4
1:3 (30.55) Loth (Furchner, Rogles)
2:3 (33.49) Bombis (Martinec, Sekeras)
3:3 (51.06) Martinec (Leeb, Tallaire)
4:3 (60.00) Leeb (Penalty)
Strafen: Nürnberg 14 min. - Haie 8 min.
Zuschauer: 7638
Schiedsrichter: Dahle