Tabellenführung noch in Gefahr - Lions straucheln in Köln

Der Kampf um die Tabellenspitze bleibt spannend. Dafür gesorgt haben
die Kölner Haie, die am 50. Spieltag den Tabellenführer der Deutschen
Eishockey Liga (DEL), die Frankfurt Lions, aufgrund eines starken
ersten Drittels verdient mit 2:0 besiegten. Dadurch ist der Vorsprung
der Lions gegenüber den Eisbären Berlin auf zwei Punkte geschrumpft.
Köln erwischte einen Auftakt nach Maß. Gleich ihr erster Torschuss fand
sein gewünschtes Ziel. Der aufgerückte Verteidiger Paul Traynor
hämmerte bereits in der vierten Spielminute den Puck ins Tor der Lions.
Auch in der Folge war es der Gastgeber, der meist ein Schritt schneller
war und den Tick aufmerksamer, als die ungewohnt unkonzentriert
beginnenden Frankfurt Lions. In Überzahl erhöhte Jean-Yves Roy nach
einem klasse Zuspiel von Julien auf 2:0 für die Haie (10.). Die Lions
erwachten nun, und Francois Bouchard hatte kurz nach dem Gegentreffer
die erste Tormöglichkeit für die Gäste.
Köln zog sich mehr und mehr zurück, und verlagerte das Spiel auf
Konter. Die Lions besaßen bis Drittelende noch gute
Einschussmöglichkeiten, die allesamt vom sehr starken Chris Rogles im
Tor der Haie vereitelt wurden. Rogles war es auch, der im Mitteldrittel
gegen nun stärker aufkommende Lions einen durchaus möglichen
Anschlusstreffer verhinderte. In der 34. Spielminute erhielt Lions
Trainer Rich Chernomaz eine Spieldauerdisziplinarstrafe, nachdem er
zunächst lautstark über eine nicht gegebene Strafe gegen Köln
protestierte und anschließen ein Handtuch auf Eis warf. Nachdem ihn
Hauptschiedsrichter Aumüller daraufhin in die Kabine schickte,
schnappte sich Chernomaz noch ein paar Plastik Trinkflaschen und warf
diese ebenfalls auf Eis.
Die letzten 20 Minuten boten den 12.458 Zuschauer in der Köln Arena ein
Spiel, in dem die Lions nahezu ununterbrochen das Kölner Tor berannten,
aber mehr und mehr an Chris Rogles verzweifelten. Selbst Lions und
DEL-Topscorer Pat Lebeau schaffte es nicht, freistehend vor Rogles die
Scheibe im Tor unterzubringen. Für Köln hatte Dave McLlwain die größte
Chance, das 3:0 zu erzielen. Ganz alleine tauchte er vor Ian Gordon
auf, der diesen Alleingang aber parieren konnte.
Bereits 150 Sekunden vor Schluss nahmen die Lions Ian Gordon zugunsten
eines weiteren Feldspielers vom Eis und spielten sechs gegen vier, da
Seidenberg auf Kölner Seite eine Strafzeit absaß. Nutzte aber nichts
mehr. Der überragende Chris Rogles hielt sein Tor sauber und sicherte
den Kölner Haien damit ein sechs Punkte Wochenende. Rich Chernomaz
gratulierte den Haien zum Sieg und sprach von einer peinlichen
Vorstellung des Hauptschiedsrichters. „Man muss sich entschuldigen bei
den Fans für solch eine schlechte Schiedsrichterleistung.“ Des Weiteren
fordern die Lions eine Strafe für den Linienrichter Markus Krawinkel,
der Mitte des ersten Drittels Lions Stürmer Chad Bassen so stark weg
schubste, dass Bassen zwei Meter nach hinten aufs Eis flog. „Martin
Reichel hat für dasselbe Vergehen eine lange Strafe erhalten, und das
war nicht so schlimm, wie heute vom Linienrichter. Wir haben einen
Zusatzbericht geschrieben und erwarten, dass die Liga reagiert“, sagte
Manager Nethery nach dem Spiel.
Tore:
1:0 (03:08) Traynor (Furchner, Roy)
2:0 (09:14) Roy (Julien, McLlwain) 5-4 PP
Strafminuten:
Köln 22 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Stéphane Julien -
Lions: 26 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Doug Weight und
Peter Ratchuk + Spieldauerdisziplinarstrafe für Rich Chernomaz
Schiedsrichter: Roland Aumüller
Zuschauer: 12.458
Frank Meinhardt aus Köln