Stühlerücken bei den Lions - Was macht Lebeau?
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Die Frankfurt Lions haben Konsequenzen gezogen und nach dem unerwartenden Verpassen
der Play-offs gleich elf Verträge nicht verlängert. Zudem ist noch offen, was
aus den Spielern Martin Reichel und David Sulkovsky wird, die zwar noch einen gültigen
Kontrakt haben, aber es anscheinend Gespräche gegeben hat, die Verträge aufzulösen.
Manager Charly Fliegauf wollte dies am Mittwoch nicht bestätigen, schloss aber
auch nicht aus, dass einer oder beiden die Lions im Sommer noch verlassen wird.
Waren die Abgänge von Bouchard, Klenner, Boileau, Plante, Corso, Rautert, Barta
und Patrick schon länger klar und gehen in Ordnung, überraschte es, dass auch
Gosselin, Jocher und Bright keine Zukunft mehr bei den Lions haben. „Wir
wollten Bright eigentlich behalten, haben uns aber vor kurzem anders entschieden
und bereits einen Spieler für diese Position verpflichtet“, kommentierte
Fliegauf. Für David Gosselin war laut Fliegauf kein Platz mehr in dem Konzept
der Lions für die neue Saison. Genauso wenig für Publikumsliebling Markus
Jocher. „Für sein körperbetontes Spiel ist nach der Regelverschärfung kein
Platz mehr in unserer Mannschaft“, begründete Fliegauf diese
Personalentscheidung.
Mit gültigem Vertrag werden die Spieler Ian Gordon, Boris
Ackers mit Förderlizenz (FL), Jason Young, Steve Kelly, Pat Lebeau, Dwayne
Norris, Simon Danner FL, Chad Bassen FL, Michael Hackert FL, Martin Reichel,
David Sulkovsky und Jonas Stöpfgeshoff das Lions Trikot in der kommenden Saison
tragen. Hinzu kommt der bisher einzigste bestätigte Neuzugang Chris Armstrong
aus Ingolstadt. „Andere Verpflichtungen kann ich noch nicht bestätigen, da
alle Spieler noch im Einsatz sind. Auch aus der DEL konnten wir Spieler
gewinnen, die aber noch Play-offs spielen“, verriet Fliegauf. Behalten möchten
die Lions noch die Spieler Bresagk, Macholda und Strakhov. „Mit allen drei
sind wir im Gespräch. Wir haben Interesse, sie ein weiteres Jahr an die Lions
zu binden“, kündigte der Lions Manager weitere Gespräche an.
Rätselraten um Pat Lebeau
Ein Verwirrspiel gibt es seit etwa 14 Tagen um den besten
Lions Stürmer der vergangenen drei Jahre, Pat Lebeau. Eigentlich hat Lebeau
noch einen gültigen Vertrag bei den Lions bis 2008, der aber eine Klausel
beinhaltet, dass er außerhalb der DEL wechseln kann. Was die Lions
Verantwortlichen für einen Selbstläufer hielten, nämlich das Lebeau die
Klausel nicht benutzen wird, ist inzwischen zur Hängepartie geworden. „Sein
Agent bietet ihn in ganz Europa an“, sagte Trainer Rich Chernomaz schon
vergangenen Sonntag. Inzwischen scheint das Thema Lebeau die Verantwortlichen zu
nerven, denn der Stürmer selbst schweigt derzeit über seine Zukunft. „Er
wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Wir alle hoffen, dass er bleibt.
Aber es liegt an ihm“, sagte Fliegauf.
Die sportlichen Verantwortlichen (Chernomaz, Gross,
Fliegauf) werden sich ab Donnerstag auf Spielersuche begeben, um die letzten
offenen Positionen, vor allem in der Verteidigung zu besetzen. Gesucht werden
junge Spieler, die erfolgshungrig sind, und mit dem nötigen Herz in die Saison
gehen, das vielen Spielern in der abgelaufenen Saison gefehlt hat. (Frank
Meinhardt)