Streit mit dem Stammverein - Ice Tigers kooperieren mit Höchstadt

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Zum vorläufigen Höhepunkt der seit längeren
bekannten Unstimmigkeiten zwischen den Sinupret Ice Tigers und dem Stammverein
EHC 80 Nürnberg kam es heute. Schon seit Wochen stockten die Verhandlungen über
einen neuen Kooperationsvertrag, nicht zuletzt weil die beiden starken Männer
Günther Hertel (Ice Tigers) und Rudolf Schnabel (Arena und ehemals EHC 80) bereits desöfteren aneinander geraten waren.
Da Schnabel Geschäftsführer der
Arena GmbH ist, drohte schon in der Vergangenheit der persönliche Zwist der
beiden Bosse zum Kollaps des Nürnberger Eishockeys zu führen. Wochenlang wurde
vor der letzten Saison um einen neuen Nutzungsvertrag zwischen Ice Tigers und
Arena gestritten. Günther Hertel drohte gar mit Umzug bzw. dem Verkauf der
DEL-Lizenz in eine andere Stadt.
Aber auch nach dem Zustandekommen des
Arena-Vertrages legten sich die Streitigkeiten nie. Erst vor kurzem trafen sich
beide Seiten vor Gericht, weil die Ice Tigers Rückzahlungsforderungen wegen
eines ausgefallenen DEL-Spiels geltend machten. Arena-Mitarbeiter hatten bei der
Befestigung der Tore eine Leitung angebohrt und dadurch für die Spielabsage
gesorgt.
Da die Kooperation mit einem Stammverein von der
DEL gefordert wird, verwundert es nicht, dass die Ice Tigers jetzt mit Höchstadt
kooperieren, um dieser Auflage zu entsprechen. Dass dies das Verhältnis zwischen
Schnabel und Hertel nicht verbessern wird, liegt auf der Hand, zumal der EHC 80
ohne die finanzielle Unterstützung der Ice Tigers Probleme bekommen wird, seine
Mannschaften weiter zu betreiben.
Andererseits hat Hertel damit klar gezeigt, dass er nicht gewillt ist, sich dem Druck des EHC 80 zu beugen und nach neuen Wegen gesucht. Scheinbar sah sich der Stammverein aufgrund der DEL-Vorschriften am längeren Hebel. Interessant wird sein, welche Szenarien die Provinzposse weiterhin bieten wird. Einen Sieger wird es nicht geben, da alles andere als ein freundschaftliches, einvernehmliches Neben- und Miteinander zwischen Ice Tigers und EHC 80 niemandem nutzt. Und genau dazu wird es in der derzeitigen Konstellation nicht kommen.
Zur Kooperation mit Höchstadt gaben die Ice
Tigers heute folgende Pressemitteilung heraus:
"Am
heutigen Montag unterzeichneten die Verantwortlichen beider Seiten
einen Vertrag für die kommende Spielzeit 2008/2009. Somit agiert der
Höchstadter Eishockey Club 93 e. V. ab sofort als Stammverein der
Sinupret Ice Tigers.
Die Sinupret
Ice Tigers hatten bis zuletzt die Hoffnung, dass der EHC Nürnberg
1980 e. V., als bisheriger Stammverein, seine überzogenen
Forderungen (das 5-fache der abgelaufenen Saison) relativiert und
einlenkt.
Leider wurde
hier, von Seiten des EHC Nürnberg 1980 e. V., kein Signal in die
richtige Richtung gesetzt, so dass die Sinupret Ice Tigers das
Engagement unter diesen Voraussetzungen nicht fortsetzen können.
Die
Verantwortlichen der Ice Tigers bedauern dies, da es durchwegs das
Bestreben war, die Zusammenarbeit fortzuführen.
Den von der
DEL vertraglich geforderten Stammverein wird zur kommenden Spielzeit
der Höchstadter Eishockey Club 93 e. V. einnehmen.
Der Stammverein verpflichtet sich, mindestens 5
Nachwuchsmannschaften (davon 4 in Spielgemeinschaft mit dem EV
Pegnitz) zum Spielbetrieb in den jeweiligen Ligen zu melden."