Straubings neuer Schwung ist für die Haie nicht genug
Am Ende sprach das Ergebnis für sich. „0:1! Was soll ich viel dazu sagen?“, meinte Straubings Trainer Bob Manno am Dienstagabend nach der knappen Heimniederlage gegen die Kölner Haie.
Der Italo-Kanadier selbst hatte ohnehin eher Taten sprechen und fünf Sekunden vor Schluss allen Frust rausgelassen. Deshalb wurde er von Schiedsrichter Daniel Piechaczek auch vorzeitig in die Kabine geschickt. Die „Emotionen des Spiels“ seien für seine Reaktion auf eine Bankstrafe ausschlaggebend gewesen, erklärte der Trainer später.
Ein emotionales Spiel brachten auch seine Schützlinge auf’s Eis. Die Tigers boten den favorisierten Rheinländern die Stirn, aber doch waren es die Gäste, die anfangs zu den besseren Chancen kamen. Diese konnten sie, allen voran Sebastian Furchner in der 8. und 9. Minute, aber ebenso wenig verwerten wie die Niederbayern selbst. Diese tauchten ab der 14. Minute immer wieder gefährlich vor Kölns Goalie Travis Scott auf. Es blieb aber dennoch torlos im ersten Drittel.
Damit noch nicht genug der Torarmut, immer mehr zeichnete sich ein ganz knapper Ausgang ab. Auch zur zweiten Pause sollte es weiter 0:0 stehen, obwohl Straubing nun deutlich Zurückhaltung abgelegt hatte und Köln vor allem mit einem engagierten Powerplay zur Spielmitte in Bedrängnis brachte. Alleine Bill Trew versäumte es bei drei guten Möglichkeiten, sein Team in Front zu schießen.
Das sollte sich rächen, denn das letzte Drittel gehörte klar den Haien. Dave McLlwain hatte bereits zweimal (46./48.) gefährlich beim guten Mike Bales im Straubinger Tor angeklopft, ehe der agile Todd Warriner in der 51. Minute die Scheibe neben dem langen Pfosten in die Maschen jagte.
Dieses eine Tor genügte dem Tabellenzweiten zum Dreier. Straubing versuchte zwar noch einmal alles, wurde aber dann in der Schlussphase auch durch eine Strafzeit im Vorwärtsdrang so entscheidend gebremst, dass die Gäste ihren ersten DEL-Sieg im Gäuboden überhaupt (in der letzten Saison hatten sie dort zweimal verloren) sicher ins Ziel brachten.
Kölns Coach Doug Mason hatte in dem Spiel „schönes Eishockey beider Teams“ und zwei „top Torhüter“ ausgemacht. „Wir haben im letzten Drittel dann viel Druck auf das Tor gebracht“, machte er treffend das entscheidende Zünglein an der Waage aus.
Sein Gegenüber Bob Manno bekannte, dass seine Mannschaft zum Ende des Spiels müde geworden sei: „Ich bin aber stolz auf das Team, das hart gearbeitet hat.“ Die Tiger konnten trotz der Niederlage unterstreichen, dass sie unter ihrem neuen Coach momentan längst kein Kanonenfutter mehr sind. Erst vor zwei Wochen hatten sie in Köln, noch unter Erich Kühnhackl, mit 4:11 die höchste Niederlage in ihrer erst eineinhalbjährigen DEL-Geschichte kassiert. Die positive Trendwende erkannte sogar Doug Mason an: „Hier ist immer gute Stimmung, deshalb freut es mich für Straubing, dass wieder richtiger Schwung drin ist.“ (Foto by City-Press)
TORE:
0:1 (51:10) Todd Warriner (Ivan Ciernik, Dave McLlwain)
Strafminuten: Straubing 16 plus Spieldauer Manno (Trainer) - Köln 10 plus 10 Tallaire
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn)
Zuschauer: 3.873