Straubings Backup Janka mit Shut-out in Hamburg - Stewart vor dem Aus
Mit einer selbst von größten Pessimisten nicht für möglich
gehaltenen Null-Leistung unterlagen die Hamburg Freezers dem bisherigen
Tabellenvorletzten aus Straubing vor immerhin noch 6.916 Zuschauern auf eigenem
Eis sang- und klanglos mit 0:4. Dabei hatten die Gäste aus Niederbayern mit
Eric Chouinard und Calvin Elfering zwei etatmäßige Stürmer zuhause gelassen und
mit Markus Janka ihren Back-up für den Stamm-Goalie Mike Bales zwischen die
Pfosten gestellt.
Dennoch reichte den Tigers eine zwar engagierte
nichtsdestotrotz aber biedere Leistung, um diesen auch in dieser höher
verdienten Sieg einzufahren. Und so ganz nebenbei feierte Ersatzmann Janka (28)
zwischen den Straubinger Pfosten einen Shut-out, den er neben seinem eigenen
Können vor allen Dingen der Harmlosigkeit des Hamburger Angriffs zu verdanken
hatte.
War das Spiel in den ersten 10 Minuten im Großen und Ganzen
noch einigermaßen ausgeglichen, zeigte Tigers-Stürmer Andy Canzanello in der
15. Minute, worin der Unterschied zwischen den beiden Teams bestand. Mit einer
einfachen Körperdrehung ließ er den wie einen Holzklotz dastehenden Hamburger
Verteidiger Blanchard aussteigen, passte gekonnt quer vors Hamburger Tor, wo
Dustin Whitecotton unter wohlwollender Beobachtung von Freezers-Stürmer Fortier
ungehindert zum 1:0 für die Gäste einnetzen konnte.
Wer auf norddeutscher Seite diesen Rückstand zur ersten
Pause noch als eine Art Betriebsunfall angesehen hatte, musste sich im zweiten
Abschnitt eines Besseren belehren lassen. Eric Meloche, Brian Maloney und Bill
Trew stellten das Ergebnis in nicht einmal vier Minuten auf 4:0. Tore, bei
denen die Hamburger Abwehr allesamt wie im Tiefschlaf schien und ihren Torhüter
Jean-Marc Pelletier ein ums andere Mal im Regen stehen ließ.
Bezeichnend, dass Pelletier der einzige Spieler war, der
nach Spielschluss zur eigenen Fankurve fuhr, sich bedankte und seinerseits
verdienten Beifall abholte. Der Rest der Stewart-Truppe verschwand schnell in
den Katakomben der Color Line Arena, die in den bisherigen sechs Jahren der
Hamburg Freezers zwar schon manch schlechte Leistung der Heimmannschaft gesehen
hatte, aber noch nie derart viel Lethargie auf dem Eis und den Rängen erleben
musste.
Noch ist für die Hamburger bei einem Rückstand von fünf
Punkten und zwei Spielen weniger auf die Grizzly Adams Wolfsburg der 10.
Tabellenplatz erreichbar, aber darauf wetten würde wohl keiner der knapp 7.000,
die diesem Debakel fassungslos beiwohnen mussten.
Ob jetzt endlich der lange erwartete Trainerwechsel erfolgen
wird und Bill Stewart (Foto by City-Press) seinen Hut nehmen muss, darüber wollte sich unmittelbar
nach Spielschluss keiner der Verantwortlichen auslassen. Nach
Hockeyweb-Informationen gilt aber als sicher, dass der Nachfolger des
51-jährigen Kanadiers bereits feststeht, morgen in Deutschland eintreffen und
mit großer Wahrscheinlichkeit bereits am Sonntag beim Spiel der Freezers in
Hannover an der Bande stehen wird. (jay)
Hamburg Freezers – Straubing Tigers 0:4 (0:1, 0:4,
0:0)
Tore:
0:1 (14:20) Whitecotton (Bassen, Canzanello) –
EQ
0:2 (33:18) Meloche (Klemm, Frosch) – PP1
0:3 (36:29) Maloney (Frosch, Meloche) – EQ
0:4 (37:00) Trew (Dunham, Hussey) – EQ
Schüsse: Hamburg 34 (12 – 9 – 13) – Straubing 36 (14
– 14 – 8)
Schiedsrichter: Willi Schimm – Zuschauer: 6.916
Strafen: Hamburg: 4 Minuten – Straubing: 2 Minuten