Straubing verliert Spiel und drei Stürmer

Straubing: Trew bleibt ein TigerStraubing: Trew bleibt ein Tiger
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Wenn der Deutsche Meister beim Aufsteiger gewinnt, dann ist das standesgemäß. Trotzdem hatte das 3:7 (2:5, 0:1, 1:1) der Straubing Tigers am Sonntag gegen die Eisbären Berlin für die Gastgeber einen besonders bitteren Beigeschmack, was nicht alleine am Ergebnis lag.

 

Das Spiel lässt sich auf das erste Drittel reduzieren. Dort brachen zwischen der 13. und 15. Minute alle Dämme, die Teams luden sich gegenseitig zum Toreschießen ein. Fünf Treffer innerhalb von zwei Minuten, das bekommt man normalerweise nur in unterklassigen Ligen, nicht aber in der DEL zu sehen.

 

Die Eisbären hatten das muntere Scheibenschießen durch Sven Felski (13.), Norman Martens (14.) und Patrick Jarrett (14.) eröffnet und waren so zu ihrer eigenen Überraschung zu einem beruhigenden 3:0 gekommen. Wirklich beruhigend war dies aber wiederum nur wenige Augenblicke, denn nachdem Tigers-Coach Erich Kühnhackl unmittelbar eine Auszeit genommen hatte, schlugen seine Mannen durch Vitali Janke und Per Eklund (beide 15.) zurück und schafften ihrerseits durch einen Doppelschlag den Anschluss.

 

Die Tigers, die die Begegnung mit offenem Visier in Angriff genommen hatten, waren vorübergehend wieder im Spiel, brachten sich aber dann gegen Drittelende erneut selbst um den Lohn dieser Arbeit. Deron Quint nutzte eine Überzahlgelegenheit der Berliner am kurzen Pfosten (19.) und Alexander Weiß ließ sich rund eine Minute später vom Straubinger Torhüter Mike Bales zum 5:2 für die Gäste einladen.

 

Als wäre der Drei-Tore-Rückstand noch nicht genug, so verloren die Hausherren auch noch drei Spieler. Jason Dunham wurde nach einem Faustkampf mit Christoph Gawlik gemeinsam mit seinem Gegenüber 17 Sekunden vor der ersten Pause vorzeitig in die Kabine geschickt.

 

Weitaus schmerzhafter waren allerdings zwei Verletzungen, die Straubing bereits zu diesem Zeitpunkt zu beklagen hatte. Mit dem kampfstarken Cam Severson (Schulterverletzung) und dem erst in der letzten Woche als Goalgetter verpflichteten Nathan Barrett (Innenbandverletzung) fielen ab dem zweiten Drittel zwei Stürmer aus den „Starting Six“ aus, so dass Erich Kühnhackl nunmehr drei Angreifer verloren hatte und zu erheblichen Umstellungen gezwungen war.

 

Die Eisbären Berlin, die den ersten Auswärtssieg seit vier Wochen verbuchten, verwalteten nun im zweiten und dritten Abschnitt ihren Vorsprung mit der nötigen Cleverness. Getroffen wurde fortan nur noch im Powerplay. Zwei Schlagschuss-Toren von Andy Roach (35.) und Stefan Ustorf (43.) folgte schließlich der 3:7-Schlusspunkt durch Straubings erfolgreichsten Stürmer Bill Trew (53.).

 

Nach dem Spiel machte Straubings Trainer Erich Kühnhackl individuelle Fehler, die zu vier der ersten fünf Tore geführt hatten, für die Niederlage seiner Mannschaft verantwortlich: „Da ist es schwierig, so ein Spiel noch einmal zu drehen.“

 

Die Moral der Tigers war aber selbst durch den klaren Rückstand nicht gebrochen worden. Bis zum Schluss mühten sich die Straubinger und versuchten, durch Kampf noch zu dem ein oder anderen Treffer zu kommen, was die tolle Kulisse von 5.408 Zuschauern (Saisonrekord für Straubing) auch mit Standing Ovations honorierte. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das Herz an der richtigen Stelle hat“, lobte Erich Kühnhackl, für den am Dienstag im Pokal in Regensburg und am Donnerstag gegen Ingolstadt die nächsten Aufgaben bereits unmittelbar bevorstehen.

 

Für die Straubing Tigers gilt es also die Schlappe gegen die Hauptstädter rasch abzuhaken. Aus dem ersten Heimspiel in dieser Saison, in dem man eine klare Niederlage einstecken musste, blieb letztlich die Erkenntnis, wie wichtig ein Mike Bales in Topform für den Neuling ist. Muss der vor Wochenfrist gegen Köln noch heldenhaft haltende Kanadier wie gegen die Eisbären fünf Gegentreffer in einem Drittel hinnehmen, ist das gegen einen cleveren Gegner nicht mehr auszumerzen. Damit wird für die Gäubodenstädter weiterhin ein konzentriertes Defensivspiel der Schlüssel zu Erfolgen bleiben.

 

TORE:

0:1 (12:43) Felski (Roach, Walker)

0:2 (13:41) Martens (Ustorf, Busch)

0:3 (13:57) P. Jarrett (Rankel, Weiß)

1:3 (14:07) Janke (Trew)

2:3 (14:40) Eklund (Lundbohm)

2:4 (18:24) Quint (Rankel, Walker; PP1)

2:5 (19:38) Weiß (P. Jarrett, Rankel)

2:6 (34:52) Roach (Ustorf, Beaufait; PP1)

2:7 (42:22) Ustorf (Quint, Roach; PP1)

3:7 (52:12) Trew (Janke, Gallant; PP1)

 

Strafzeiten: Straubing 19 plus Spieldauer Dunham - Berlin 17 plus Spieldauer Gawlik

Schiedsrichter: Richard Schütz (Moers)

Zuschauer: 5.408

 


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