Straubing und der sieglose Hans Zach

Es bleibt auch in dieser DEL-Saison dabei: Für Hans Zach und seine Hannover Scorpions gibt es in Straubing nichts zu holen. Die Tigers besiegten die Niedersachsen am Sonntagnachmittag klar mit 4:1 (1:0, 2:1, 1:0).
Ausschlaggebend war dafür eine deutliche Leistungssteigerung der Gastgeber im Vergleich zum Heimspiel am Freitag gegen Krefeld, das mit 3:4 verloren gegangen war. Diese wiederum hatte nicht zuletzt mit einer merklichen Umstellung der Reihen zu tun, mit der Tigers-Trainer Erich Kühnhackl ein glückliches Händchen bewies.
Christian Retzer spielte neben Eric Meloche und Eric Chouinard einen überzeugenden defensiven Part. Greg Schmidt kam als Center wieder mehr zur Geltung und auch Andrew McPherson, der mit dem am Freitag für die Niederlage mitverantwortlichen Cam Severson die Rolle des überzähligen Ausländers tauschte, nutzte seine neue Chance mit seinem ersten Saisontreffer.
„Die Mannschaft hat heute gesehen, dass sie gegen eine Top-Mannschaft eine Chance hat, wenn sie gewillt ist“, stellte Erich Kühnhackl die über sechzig Minuten konzentrierte Leistung heraus.
Diese zeigte sich auch wie schon häufig in dieser Saison bei eigener Unterzahl. Sechsmal spielten die Scorpions im Powerplay, ein Tor gelang dabei nicht. Gästetrainer Hans Zach meinte dazu, seine Mannschaft hätte in Überzahl „nicht so gut gespielt“, was er auch auf die fehlenden Verteidiger Stephane Robitaille und Dan Lambert sowie den Ausfall während der Partie von Aris Brimanis, der noch in der 30. Minute mit einem schönen Schuss in den Winkel den einzigen Treffer seines Teams erzielt hatte, zurückführte.
Hannover hatte über die gesamte Spielzeit sichtlich Mühe mit den engagierten Tigern, die zeigten, dass sie dieses Wochenende mit zwei Heimspielen nicht mit zwei Niederlagen hinter sich lassen wollten. So ging die 1:0-Führung, für die Calvin Elfring (16.) mit einem abgefälschten Schuss von Eric Chouinard gesorgt hatte, in Ordnung.
Im zweiten Drittel zeigten die Straubinger Angreifer Eric Meloche (22.), der zuletzt eher unglücklich agiert hatte und nun mit dem dritten Saisontor für seine Mühen belohnt wurde, und Andrew McPherson (32.) Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, als sie sich alleine vor Scorpions-Goalie Alexander Jung nicht zweimal bitten ließen. Dazwischen lag der nicht weniger sehenswerte Treffer von Aris Brimanis zum 1:2-Anschluss.
Hannover ließ dann in den abschließenden zwanzig Minuten das letzte Aufbäumen und die nötige offensive Durchschlagskraft vermissen. So war es nur symptomatisch, dass Straubing den Schlusspunkt zum 4:1 bei eigener Unterzahl setzte. Jason Dunham leistete bei einem Break eine mustergültige Vorarbeit, Verteidiger Anton Bader schloss ab (55.). Auch für ihn war es das erste Tor dieser Punkterunde, was die Last des Toreschießens bei den Hausherren diesmal merklich verteilte.
Nach der Partie war die Erleichterung und Zufriedenheit im Straubinger Lager angesichts der gelösten Stimmung zu greifen. Aber selbst der nun weiterhin in der Gäubodenstadt erfolglose Hans Zach zeigte sich noch zu Späßen aufgelegt. Er gratulierte den Niederbayern neidlos: „Straubing hat verdient gewonnen. Wir waren nicht hartnäckig genug.“ Die nächste Gelegenheit, den vermeintlichen Bann zu brechen hat der Trainerfuchs noch in diesem Jahr. Am 7. Dezember nimmt er in Straubing den neuerlichen Anlauf, das Eisstadion am Pulverturm zu erobern.
TORE:
1:0 (15:09) Calvin Elfring (Eric Chouinard, Anton Bader)
2:0 (21:26) Eric Meloche (Eric Chouinard)
2:1 (29:26) Aris Brimanis (Tino Boos, Martin Hlinka)
3:1 (31:49) Andrew McPherson (Gregory Schmidt, Calvin Elfring)
4:1 (54:05) Anton Bader (Jason Dunham, Andy Canzanello; 4:5)
Strafminuten: Straubing 14 - Hannover 6
Schiedsrichter: Schütz (Moers)
Zuschauer: 3.651