Straubing Tigers zum Kellerduell stark unter Druck
Gelingt es Trainer Erich Kühnhackl und seinen Straubing Tigers noch, gemeinsam den Karren, der auf DEL-Rang 14 feststeckt, aus dem Dreck zu ziehen? Mit der Parole „Ich habe gelernt zu kämpfen und ich werde kämpfen“ war die Eishockeylegende zu Beginn der Woche in die Schlacht gezogen. Doch schon das 4:11 am Dienstag in Köln hat die Trainerdiskussion an der Donau mehr denn je entflammen lassen, nachdem sich die Gemüter zuvor wieder etwas beruhigt hatten.
Die Bilanz ist ernüchternd. Der letzte überzeugende Auftritt der Niederbayern datiert vom 14. Oktober (4:1 gegen Hannover). Aus den letzten elf Spielen holten die Tigers gerade einmal sechs Punkte, der jüngste Dreier gegen Augsburg (2:1) kam dabei mit viel Glück zustande.
Die Kölner Haie nutzten die Verunsicherung der Straubinger unter der Woche zu einem Schützenfest in den zweiten dreißig Minuten (acht Tore) und deckten gnadenlos die nach wie vor bestehenden Schwächen im Tigers-Spiel auf.
„Nach so vielen Niederlagen hat man nur noch wenig Spaß, die Spieler sind angespannt. Man muss für sein Glück noch härter arbeiten“, analysierte Doug Mason, Coach der Rheinländer, treffend die Lage beim letztjährigen DEL-Neuling. Harte Arbeit, Kampf und Leidenschaft, das ist auch das, was die geduldigen Straubinger Club-Verantwortlichen und die Fans von ihrer Mannschaft fordern.
Bei den Tigern ist vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht Duisburg am Freitag deshalb das Motto klar. Auch der Blick zurück in die Kölnarena ist verboten. „Wir dürfen nicht länger über dieses Spiel nachdenken“, sagte Verteidiger Andreas Moborg. Co-Trainer Jürgen Rumrich versprach: „So etwas wie in Köln soll es, darf es nicht geben und wird es auch nicht mehr geben.“
Duisburg könnte sich aber als unliebsamer Gegner herausstellen. Peter Draisaitl, in Straubing zu Zweitligazeiten als Coach gescheitert, plant den Coup an alter Wirkungsstätte und kann dabei auf Torhüter Robert Müller und Goalgetter Adam Courchaine zählen. Im Tigers-Lager ist man andererseits ausreichend vorgewarnt. Man wisse, so Jürgen Rumrich, dass „Duisburg intakt ist und lebt“.
Verbale Offensive geht nun dem Angriff auf dem Eis bei dem neuerlichen Schlüsselspiel voraus. „Wir brauchen gegen Duisburg drei Punkte, darüber brauchen wir gar nicht reden“, stellte Deutsch-Kanadier Jason Dunham zum Duell der beiden Kellerkinder fest. Nur der Sieg zählt, allen anderen voran für das Trainergespann. Das weiß auch Jürgen Rumrich, der sich bestimmt gibt: „Wir sind gut vorbereitet und werden den Füchsen einen großen Kampf liefern. Ich gehe fest davon aus, dass wir gewinnen werden.“
(Foto by City-Press)