Straubing Tigers schlagen den TabellenführerNiederbayern beenden Mannheimer Siegserie

Stefan Loibl von den Straubing Tigers. (Foto: dpa/picture alliance)Stefan Loibl von den Straubing Tigers. (Foto: dpa/picture alliance)
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Beide Coaches waren von der Partie durchaus angetan. Gästetrainer Pavel Gross meinte zu den 65 Minuten: „Ich glaube, wir haben eine interessante Partie gesehen.“ Und auch Straubings Tom Pokel zeigte ich zufrieden: „Es war ein sehr hart umkämpftes Spiel mit hohem Tempo.“ Somit war Durchatmen nach dem ersten Abschnitt angesagt, denn es war einiges geboten. Die Kurpfälzer konnten früh in Führung gehen und ein paar Minuten sah es so aus, als kenne das Spiel nur eine Richtung. Die Adler waren drauf und dran zu erhöhen, doch ein Überzahlspiel der Gäste wollte plötzlich nicht mehr klappen. Für die Gäste kam es noch bitterer, denn Stefan Loibl glich in Unterzahl aus. Bei den Niederbayern funktionierte nun viel und in einem starken 5:3-Überzahlspiel drosch Marcel Brandt den Puck zur Drittelführung in die Maschen. Um die Stimmung zu heben, gingen Denis Reul und Sena Acolatse noch in den Infight. Pavel Gross meinte zum Auftakt: „Wir waren gut im Spiel. Im ersten Drittel haben wir uns sehr viele Chancen erarbeitet. Dass Score war 2:1 für Straubing, das war nicht so positiv, aber letztendlich haben wir gutes Eishockey gesehen, von beiden Seiten.“

Kein Tempo, keine Party

Im Mittelabschnitt war weit weniger geboten. Keine Tore und nur eine Strafe, doch viel Scheibenbesitz für die Mannheimer. Doch so recht wollte es nicht klicken. Ein paar gute Schüsse, doch vor allem gegen Ende den Drittels erzählte die Körpersprache der Gäste von Frust über die eigene Leistung. Mannheims Trainers sagt es so: „Das zweite Drittel hat mir nicht so gefallen, weil wir in der offensiven Zone fast keine Puckposition hatten. Wir haben zu umständlich und zu langsam gespielt.“ Bezeichnend Adler Cody Lampl, bei dem im Mitteldrittel überhaupt nichts klappen wollte. Auf der anderen Seite dagegen ein sehr guter Stephan Daschner, der die Rolle des Verletzten Freddy Eriksson übernommen hat.

Mannheim findet den Schalter

Mit einem Paukenschlag ging es in den Schlussabschnitt, denn bereits nach neun Sekunden musste Chet Pickard einen Schuss von Sven Ziegler passieren lassen. Doch eben noch gefrustet wirkende Adler zeigten Moral und waren plötzlich wieder bereit, den Extraschritt zu gehen. Das zahlte sich auch prompt durch das Anschlusstor aus. Der Druck hielt an und niemand anders als der Träger des roten Helmes kommt für den Ausgleich in Frage. Chad Kolariks Tor wollten die Unparteiischen noch mal im Video sehen, da der Puck vom Schlittschuh über die Linie ging. Eine regelwidrige Kickbewegung konnte jedoch nicht festgestellt werden und so ging es in die Overtime. Zufriedenheit bei Gross: „Im letzten Drittel haben wir wieder einen besseren Job gemacht. Respekt, dass die Mannschaft nach dem 1:3 zurückkam.“

Loibl im „Killer-Modus“

Wie so oft war das drei gegen drei eine besonders flotte und unterhaltsame Sache, doch der Entscheidungstreffer war nicht dabei. Also kam es zum Duell Spieler gegen Torwart. Hier vergaben alle, außer Straubings Stefan Loibl. Damit mussten sich die Adler nach acht Siegen in Folge wieder geschlagen geben. Das nahm Adler-Coach Gross so wahr: „Penaltyschießen ist etwas Lotterie. Straubing hat heute die bessere Nase gehabt.“ Tom Pokel fand einige Gründe, warum seine Tigers zwei Punkte erobert haben: „Der Schlüssel war unser Unterzahl. Wir haben das etwas geändert. Wir wollten in Unterzahl aggressiver spielen. Normalerweise kassieren wir immer zwei in Unterzahl gegen Mannheim, heute war es nur eines.“ Und weiter: „Wir waren sehr kompakt und haben gut umgeschaltet von Angriff auf Verteidigung.“ Es war aber auch eine Mannschaftsleitung: „Zatkoff hat eine überragend gehalten. Alle vier Reihen haben sehr stark gespielt. Die Jungs haben sehr hart gekämpft, das Herz und die Seele waren voll dabei.“ Das man kurz vor knapp noch den Ausgleich schlucken musste, wurmt etwas, aber dennoch gilt: „Es hätte heute drei sein können, aber ein Sieg ist ein Sieg.“

Tore: 0:1 (3:44/PP) Andrew Desjardins (David Wolf, Chad Kolarik), 1:1 (8:59/SH) Stefan Loibl (Antoine Laganière, Stephan Daschner), 2:1 (11:51/PP2) Marcel Brandt (Steven Seigo, T.J. Mulock), 3:1 (40:09) Sven Ziegler, 3:2 (44:19) Brendan Mikkelson (Tommi Huhtala, Marcus Kink), 3:3 (57:41) Chad Kolarik (Markus Eisenschmid), 4:3 (65:00/GWP) Stefan Loibl.

Schiedsrichter: Sirko Hunnius, Aleksi Rantala; Linienrichter: Maksim Cepik, Marius Wölzmüller.

Strafminuten: 12:14 (8:8, 0:2, 4:4).

Zuschauer: 4240.


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