Straubing Tigers schlagen auch die Adler MannheimSechs-Punkte-Wochenende

Trainer Tom Pokal konnte sich über ein Sechs-Punkte-Wochenende der Straubing Tigers freuen. (Foto: dpa)Trainer Tom Pokal konnte sich über ein Sechs-Punkte-Wochenende der Straubing Tigers freuen. (Foto: dpa)
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Für die Tigers musste der etatmäßige Verteidiger Max Renner erneut im Sturm aushelfen und kam mit einem breiten Lachen von der Ehrenrunde zurück. „Das ist Balsam für die Seele. Das Sechs-Punkte-Wochenende haben wir uns verdient. Das gibt Selbstvertrauen, wenn man mal wieder gewinnt. Wir haben jetzt genug verloren gehabt. Jetzt müssen wir am Boden bleiben. Aber wir haben gesehen, dass wir mitspielen können, auch mit den Topteams.“ Gar nicht zum Lachen war Mannheims Christoph Ullmann: „Wir haben heute nicht so gut gespielt. Wir wollten eigentlich an das Freitagspiel anknüpfen.“

Spaß auch ohne Tore

Es gibt schlechte 0:0-Drittel und es gibt gute. Das Erste zwischen den Tigers und den Adlern war auf jeden Fall eines der Besseren, das die Fans gut unterhalten hat. Beide Teams hatten ihre Chancen, doch sowohl Straubings Drew MacIntyre als auch Mannheims Dennis Endras ließen sich nicht bezwingen. Straubing Cheftrainer Tom Pokel berichtet: „Die ersten zehn Minuten waren wir nicht unsicher, aber wir haben Mannheim zu viel zugeschaut. Wir hatten einige Fehlpässe und zu viele Turnovers. Wechsel für Wechsel sind wir besser geworden.“ Auch Max Renner erinnert sich: „Die ersten zehn Minuten war Mannheim die bessere Mannschaft, aber dann haben wir uns gefangen. Natürlich hat uns die 5:3-Überzahl in die Karten gespielt.“ 1:22 Minute dauerte diese an und brachte den Hausherren ihre größte Druckphase. Tom Pokel nahm mit der zweiten Strafe überraschend früh seine Auszeit. Dies erklärte er nach der Partie so: „Wir haben fünf gegen drei trainiert, aber ich wollte die Jungs nochmal an die Passwege und Spielzüge erinnern. Das haben sie dann sehr gut gemacht, aber Mannheim war da auch sehr gut. Im Powerplay baut man Momentum auf, auch wenn man kein Tor schießt. Die Zuschauer kommen ins Spiel und das bringt sehr viel positive Energie, das war wichtig.“ Und weiter: „Im Powerplay hatten wir sehr gute Chancen, auch einen Lattenschuss, das hat uns aufgebaut.“ Es war sicher eine der Schlüsselszene im Spiel, die nach Ablauf der Strafen eigentlich Mannheim pushen sollte, doch dem war nicht so. Christoph Ullmann: „In der doppelten Überzahl war eine Schlüsselsituation zu überstehen, das haben wir sehr gute gemeistert. Aber wir haben daraus keinen Schwung und keine Kraft schöpfen können.“

Das wichtige Führungstor

Über das Mitteldrittel sagt Max Renner: „Das war stark.“ Recht hat er, denn hier gaben die Hausherren über weite Strecken den Ton an, sodass die knappe Führung auch in Ordnung ging. Tom Pokel: „Im zweiten Drittel war die 1:0-Führung sehr wichtig.“ Mannheim fand phasenweise kaum ein Mittel gegen forsch aufspielende Niederbayern. Die Tigers offensiver, als man das erwartet hätte. Vielleicht waren die Adler davon ebenso überrascht wie die Zuschauer. Doch die Mannheimer haben sich ohnehin nicht so sehr auf die Straubinger eingestellt. Ullmann: „Wir haben uns vor dem Spiel mehr mit unserem Spiel befasst, natürlich haben wir den Gegner analysiert. Ob Straubing im zweiten Drittel offensiver war, tut nichts zur Sache. Wir haben so viel Potenzial und Möglichkeiten im Team, die wir heute einfach nicht abgerufen haben.“ Erst gegen Ende des Abschnittes kamen die Adler auch wieder gefährlich vor das Straubinger Tor.

Gegentor lässt Tigers nicht zerbrechen

Im Schlussdrittel ging die Luzie dann so richtig ab. Zunächst konnten die Kurpfälzer ausgleichen und ließen MacIntyre unglücklich aussehen. Es war das 100. Saisongegentor der Gäubodenstädter, die aber mit einem Doppelschlag die passende Antwort parat hatten. Christoph Ullmann erklärt mit zerknirschten Gesichtsausdruck: „Wir konnten zwar den Ausgleich machen, haben aber die Überzahlsituationen nicht ausnutzen können und dann sind wir in zwei Konter gelaufen. Mit dem Straubinger 3:1 war das Spiel eigentlich gelaufen.“ Die Mannheimer gingen die letzten Minuten volles Risiko und holte schon bei zweieinhalb Minuten Dennis Endras vom Eis. Tom Pokel: „Zum Schluss hat Mannheim alles auf uns geschmissen.“ Das zahlte sich durch den Anschlusstreffer auch aus, jedoch nur kurzfristig, denn mit dem Empty-Net-Treffer war die Partie entschieden. Max Renner meint: „Am Ende haben wir verdient gewonnen.“

Darüber war zu reden

Die Stimmungslage im Alder-Fanlager ist indes nicht die Beste. Ab dem Straubinger 3:1 hörte man aus dem gut gefüllten Gästeblock immer wieder: „Wir haben die Schnauze voll.“ Christoph Ullmann meinte dazu: „Darüber kann ich nichts sagen, weil ich das nicht gehört habe. Aber ich habe mich gefreut, dass so viele unserer Fans den Weg nach Straubing gefunden haben und uns unterstützt haben. Natürlich wollen wir den Fans, die diese Strecken auf sich nehmen, bessere Spiele bieten und wenn möglich Siege.“ Bei den Adlern fehlen immer noch einige Spieler, das ist aber keine Ausrede für Ullmann: „Man muss sich nicht über die Leute unterhalten, die nicht da sind, mit den Leuten, die hier sind, haben wir eine schlagkräftige Truppe, die jedes Spiel gewinnen kann.“ Mannheims Coach Sean Simpson zeigte sich sehr wortkarg und meinte zum Spiel nur knapp: „Ich glaube, das erste Drittel war in Ordnung. Wir haben einen guten Start gehabt. Aber sobald das erste Tor gefallen war, war Straubing die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen.“ Auffällig war, dass die Fehlerquote der Straubinger deutlich zurückgegangen ist. Das war schon am Freitag in Ingolstadt so und heute machten die Niederbayern nochmal einen Schritt. Max Renner: „In Ingolstadt waren nach dem 1:2 gleich wieder Unsicherheiten da, das war heute nicht so. Heute haben wir das Gegentor gut weggesteckt. Da waren die drei Punkte vom Freitag schon hilfreich, weil wir gesehen haben, dass wir es ja doch können.“ Auch Tom Pokel nahm das wahr und zeigt sich natürlich hocherfreut über das Wochenende: „Die Jungs arbeiten sehr hart seit ich hier bin und dieses Sechs-Punkte-Wochenende ist eine große Belohnung. Das baut sehr viel positive Energie auf.“

Zahlen zum Spiel

Tore: 1:0 (22:56) Dylan Yeo (Adam Mitchell, René Röthke), 1:1 (45:47) Ryan MacMurchy (Mathieu Carle, Sinan Akdag), 2:1 (48:43/PP) Alex Oblinger (Dylan Yeo, Kyle MacKinnon), 3:1 (49:52) Jeremy Williams (Stefan Loibl), 3:2 (57:30/EA) Matthias Plachta (Mathieu Carle, Brent Raedeke), 4:2 (58:13/EN) Maury Edwards (Mike Zalewski).

Schiedsrichter: Marc Iwert, Elvis Melia; Linienrichter: Andreas Flad, Thorsten Lajoie.

Strafminuten: 6:8 (2:4, 4:0, 0:4).

Zuschauer: 3659.


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EHC Red Bull München München
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