Straubing Tigers profitieren von Geschenken3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG

Der erste Spielabschnitt war sehr ausgeglichen, die zwei Torhüter Florian Bugl (Straubing) und Henrik Haukeland (Düsseldorf) hatten mit tollen Paraden ihren Teil dazu beigetragen. Das erste Ausrufezeichen wollte DEG-Spieler Stephen MacAulay setzen, brachte den Puck aber nicht vorbei an Bugl. Eine weitere Gelegenheit zur Auszeichnung sollte der Tigers-Goalie während eines Unterzahlspieles seines Teams bekommen, allerdings gingen die Gastgeber in dieser Spielsituation in Führung. Daniel Fischbuch rutschte im Drittel der Bayern aus, es gab den Gegenangriff, der zunächst erledigt schien. Mikko Kousa hatte die Scheibe, schien das Spiel zu beruhigen und wollte einen Neuaufbau des Powerplays starten. Seinen Paß fing Travis St. Denis ab und vollstreckte zum 1:0-Überrraschungstreffer bei exakt 10:00 gespielten Minuten. Düsseldorf schien allerdings überhaupt nicht geschockt, dennoch gab es eine weitere hochkarätige Chance für die Bayern. Mike Connolly scheiterte im Slot am überragenden Haukeland und seinem Schoner. Die Abschlüsse der Gäste sollten bis zur Drittelsirene wirkungslos bleiben.
Die zwei Kontrahenten waren auch im zweiten Spielabschnitt auf Augenhöhe, dieses Mal gelang tatsächlich der DEG ein Short-Hander: Während eines Spielerwechsels schnappte sich Tobias Eder die Scheibe in der eigenen Spielhälfte, nahm Tempo auf, wurde von einem Gegenspieler bedrängt, schaffte es aber bis in die Zone der Tigers und schoss auf das Tor. Plötzlich jubelte Gelb-Rot. Diese Aktion mündete im 1:1-Ausgleichstreffer für die Rheinländer. Der Torschütze gab nach dem Spiel im Interview bei Magenta zu, er wollte die Scheibe lediglich weghalten vom eigenen Tor und Zeit gewinnen. Wie sagt man im Eishockey-Jargon? Jede Scheibe auf das Tor, ist eine gute Scheibe. Aber auch die Straubinger schienen, wie die Düsseldorfer im Drittel davor, keineswegs geschockt. In einer weiteren Druckphase gelang JC Lipon ein Sololauf auf das Gäste-Gehäuse, der mit einem Foul an einem Treffer gehindert wurde. Die zwei Arme des Schiedsrichters kreuzten sich und die Entscheidung war Penalty! Nicht genug, gab es auch eine weitere Strafzeit gegen Düsseldorf. Somit war das Momentum auf Seiten der Bayern. JC Lipon gegen Haukeland: Sieger war der DEG-Goalie! Die Unterzahl überstanden die Gäste ohne weiteren Gegentreffer. Genau als die Uhr 00:00 anzeigte, hatte Straubing in einem weiteren Überzahlspiel noch eine Riesenmöglicheit durch Taylor Leier, der aber aus einem Meter an Haukeland scheiterte. Somit verabschiedeten sich die Mannschaften in die Kabinen.
Das Powerplay nahmen die Tigers noch mit in den dritten Spielabschnitt und Marcel Brandt, ausgerechnet ein Ex-DEG-Spieler, versenkte den Puck im Netz zur 2:1-Zwischenführung. Seine Assistenten waren Mark Zengerle und Leier bei 01:03. Also noch genügend Zeit für die Gäste und sie boten den Gäubodenern weiterhin Paroli. Es hatte aber trotzdem zwischendurch den Anschein, die Gastgeber hätten das Geschehen besser im Griff und wären einem Treffer näher gewesen. Dieser blieb ihnen aber versagt und die Westdeutschen schlugen in einer Drangphase zurück: In der gegnerischen Spielhälfte festgesetzt, passte Joonas Järvinen zu Eder, er leitete weiter zu Victor Svensson und der Schwede donnerte die Scheibe mit einem One-Timer in die Maschen der Straubing Tigers zum 2:2-Ausgleichstreffer bei angezeigten 16:24 Spielminuten. Der Schlagschuss war eine Aussage! Die Tigers wollten die Begegnung in der regulären Spielzeit entscheiden, konnten aber kein Erfolgserlebnis mehr verbuchen. Die DEG ihrerseits wollte das Unentschieden auch nicht zementieren, erzielte aber auch kein Tor mehr. Nachdem das Ergebnis feststand, verblieben die Spieler auf der Eisfläche und bereiteten sich vor auf die Overtime.
Im Drei-gegen-Drei, jedes Mal ein Highlight für das Publikum, ging es weiter. Jeweils einen Punkt konnten die zwei Teams schon einheimsen, den Zusatzpunkt holten sich die Bayern: JC Lipon beendete in einem Alleingang, durch einen Puckverlust der DEG in der Tigers-Zone, die Partie mit dem 3:2-Siegtor. Dieses Mal scheiterte der Goalgetter nicht im Duell Eins-gegen-Eins wie vorher beim Penalty. Haukeland war bedient und feuerte die Schlägerkelle auf das Eis.
Die Düsseldorfer hätten durchaus drei Punkte ergattern können, haben es aber verpasst im Kampf um die Play-off-Ränge nachzulegen. Diese Niederlage war unnötig, es war ein gutes Auswärtsspiel. Auf der anderen Seite bejubelten die Gastgeber den Sieg und punkteten wieder auf eigenem Eis.
Weiter geht es bereits während der Woche mit Spieltag 46. Jeweils am Mittwoch müssen die Mannschaften wieder ran: Die Düsseldorfer EG trifft heim auf die Fischtown Pinguins Bremerhaven und die Straubing Tigers treten auswärts an bei den Eisbären Berlin.