Straubing Tigers nutzen Chance gegen Wolfsburg nicht
Die Straubing Tigers haben es am Dienstagabend versäumt, im Heimspiel gegen die Grizzly Adams Wolfsburg einen wichtigen Heimdreier einzufahren und so dem unmittelbaren Gegner im Kampf um Platz 13 auf die Pelle zu rücken.
Jener eine Zähler, der in einer hartumkämpften Partie nach einem 2:3 nach Verlängerung (1:1, 0:1, 1:0, 0:1) an der Donau blieb, war letztlich zu wenig, der Rückstand zum Tabellennachbarn vergrößerte sich so auf fünf Punkte.
Vor allem Ende des letzten Drittels und auch in der Overtime versäumten es die Hausherren, aus Überzahlgelegenheiten mit dem dritten Treffer spielentscheidendes Kapital zu schlagen. So blieb Trainer Bob Manno am Ende nichts anderes, als den vergebenen Chancen nachzutrauern. „Wir haben die Tore, die nötig gewesen wären, um dieses Spiel zu gewinnen, nicht gemacht.“
Sein Gegenüber Toni Krinner sah in seinem Team einen verdienten Sieger, weil sich seine Mannschaft den Erfolg mit einem großen Herz erarbeitet habe. „Uns plagten Verletzungssorgen. Die Mannschaft hat sich aber super zusammengerauft und einen großen Kampf abgeliefert.“
Der Partie zweier nominell geschwächter Teams aus dem Tabellenkeller mangelte es dabei lange Zeit an Höhepunkten. Die Tore der regulären Spielzeit fielen eher unspektakulär und in regelmäßigen Abständen. Die Straubinger Führung durch Andy Canzanello (7.) glich Wolfsburgs US-Boy Tony Voce bei numerischer Überlegenheit in der 17. Minute mit einem beherzten Nachsetzen vor dem Tor von Markus Janka, der den verletzten Mike Bales insgesamt gut vertrat, aus.
Das 2:1 der Gäste (33.), für das der nach Kreislaufproblemen wieder einsatzbereite Tim Regan wiederum im Powerplay aus kurzer Distanz verantwortlich war, fand erst nach einem Videobeweis die Anerkennung durch Schiedsrichter Roland Aumüller, der die heimischen Fans zusehends gegen sich aufbrachte.
Der etwas unrühmliche Höhepunkt in dieser Phase war wenig später eine Matchstrafe gegen Andy Canzanello. Der Unparteiische schickte ihn wegen eines Checks von hinten mit Verletzungsfolge an Jan Zurek vorzeitig zum Duschen. Der Wolfsburger Angreifer war reichlich blutend mit einer großen Platzwunde über dem rechten Auge und Verdacht auf Gehirnerschütterung aus der Partie. Toni Krinner verteidigte nach der Partie die viel diskutierte und zumindest auf Seiten der Gäubodenstädter umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters, während sich sein Trainerkollege Bob Manno dazu nicht äußern wollte: „Wenn ich einen solchen Check verteile, muss ich mit einer Strafe rechnen. Auch in Straubing ist so etwas eine Matchstrafe.“ Kapital konnte sein Team indes aus der fünfminütigen Überzahl nicht schlagen.
Als sich die Gemüter im Rund, auch durch den Ausgleich von Andrew McPherson (42.), wieder mehr beruhigt hatten, gewann die Partie in den letzten zwanzig Minuten zusehends an Fahrt. Beide Teams wollten die drei Punkte und schöpften vor allem ihre kämpferischen Mittel aus. Trotz des nun flotten Schlagabtauschs blieb aber der dritte Treffer hüben wie drüben aus. Erst ein Schlagschuss von Robby Sandrock ließ 14 Sekunden vor Ende der Verlängerung die Gesichter bei den Gäubodenstädtern, die ihre fünfte Niederlage in Folge kassierten und damit langsam aber sicher höheren Ansprüchen abschwören müssen, länger werden.
TORE:
1:0 (06:33) Andy Canzanello (Chad Bassen, Stephan Wilhelm)
1:1 (16:33) Tony Voce (Petr Macholda, Mark Kosick; 5:4)
1:2 (32:02) Timothy Regan (Tony Voce, Robby Sandrock; 5:4)
2:2 (52:17) Andrew McPherson (Josef Menauer)
2:3 (64:46) Robby Sandrock (Alex Nikiforuk)
Strafminuten: Straubing 17 plus Matchstrafe Canzanello – Wolfsburg 14
Schiedsrichter: Aumüller (Planegg)
Zuschauer: 3.205
(Foto: Robby Sandrocks Treffer in der Verlängerung sicherte Wolfsburg den Extrapunkt in Straubing by City-Press)