Straubing Tigers feiern dritten Sieg in FolgeLetzter schlägt Ersten
Die Straubing Tigers verdienten sich den Sieg gegen die Eisbären Berlin. (Foto: Sandra Wichmann)Auch wenn allgemeinhin gilt, dass die Niederbayern gegen die sogenannten Großen fast immer recht gut aussehen und man gegen Berlin in letzter Zeit immer seine Chance hatte, so war es heute jedoch ein besonderes Spiel. Denn die Tigers spielten munter mit und so konnte man den ewig weiten Abstand in der Tabelle nie wirklich erkennen. Straubings Coach Tom Pokel meinte nach dem Spiel: „Die Eisbären sind momentan die beste Mannschaft und haben einen guten Lauf. Für uns war wichtig, dass wir die Sheppard-Reihe neutralisieren, das haben wir eigentlich, bis auf im dritten Drittel recht gut gemacht“
Keine großen Unterschiede
Von der ersten Minute waren die Hausherren auf Augenhöhe mit dem Favoriten. Früh hatte James Bettauer ein Solo über die rechte Seite auf Petri Vehanen, doch dann zeigte sich, dass er Verteidiger ist. Auf der anderen Seite wischte Marcel Noebels Puck um Zentimeter am Tor und den bereits geschlagenen Drew MacIntyre vorbei. Doch die frechen Straubinger machten das Tor. Berlin hatte aber eine lange Überzahl. Tom Pokel erinnert sich: „Die vier Minuten Unterzahl im ersten Drittel zu überstehen, war sehr wichtig. Das haben wir sehr stark gespielt.“ So ging es mit der knappen Führung in die Pause.
Straubing mit der Vorentscheidung?
Zu Beginn des Mitteldrittels schockten die Eisbären die Tigers mit dem frühen Ausgleich. Doch der Schrecken hielt nicht lange an und die Hausherren mischten weiter mit. Die neuerliche Straubinger Führung war ein Tor, wie es den Tigers-Fans schmeckt. Wille, Einsatz und Leidenschaft. Gut vier Minuten später konnten die Gäubodenstädter sogar noch nachlegen und die faustdicke Überraschung bahnte sich an. Uwe Krupp merkte an: „Die 3:1-Führung war auch absolut verdient zu dem Zeitpunkt.“
Berliner Comeback
Doch auch die Berliner verfügen über jede Menge Willen, und den warfen sie nun in die Waagschale. Uwe Krupp: „Im letzten Drittel sind wir dann nochmal rangekommen, haben Druck gemacht und konnten den Ausgleich erzwingen.“ Erst das Anschlusstor und zwei Minuten darauf der Ausgleich. Der aus Tigers-Sicht aber doch recht überflüssig war, denn zunächst bringt man die Scheibe nicht aus der Zone und dann hat MacIntyre trotz freier Sicht bei Schuss von Micki DuPont nicht so gut ausgesehen. Wie das erste Gegentor, schlug auch dieser auf der Fanghandseite hoch ein und nachdem die Gäste dorthin des Öfteren zielten, haben sie dort wohl eine Schwachstelle ausgemacht. Tom Pokel: „Abgesehen von den beiden Gegentoren im dritten Drittel haben wir sehr souverän gespielt. Ich war nur etwas sauer beim dritten Gegentor, als wir die Scheibe nicht tief gespielt haben. Aber es wäre die letzten Minuten eh eng geworden.“
In Überstunden zur Überraschung
In der Verlängerung hatten die Straubinger eine Überzahl, da ausgerechnet Berlins Topscorer Sean Backman nach einem Stockschlag zum Zusehen verdonnert wurde. Tore fielen aber keine. Krupp: „Und dann geht das Ganze ins Penaltyschießen und ist recht eng.“ Im entscheidenden dritten Duell traf Jeremy Williams für die Hausherren, sicherte so den Extrapunkt und den Tigers den dritten Sieg in Folge.
Die Trainer fassen zusammen
Uwe Krupp: „Ich glaube, es war ein enges Spiel, ich glaube, wir haben auch ordentlich gespielt. Aber wenn du hier in Straubing gewinnen willst, dann musst du mehr als nur ordentlich spielen. Straubing war clever und hat die Chancen, die sie hatten gut, ausgenutzt. Wir sind froh über den Punkt, das war für uns eine recht glückliche Angelegenheit. Insgesamt, meine ich, haben wir nicht genug investiert, aber Straubing hat gut gespielt und hat einen guten Job gemacht.“ Tom Pokel: „Ich bin stolz, die Mannschaft wird mental immer stärker und immer besser. Sie verkraften die Gegentore viel besser. Jeder einzelne Spieler hat seine Topleistung gebracht. Die Mannschaft spielt langsam so Eishockey, wie wir das wollen. Sehr gut auf den Körper, sehr gut im Raum, besser in der neutralen Zone, besser im Aufbau. Stück für Stück auch besser defensiv und auch bei den kurzen Pässe und den Breakouts. Spiel für Spiel werden wir stärker und dass ist das was man von den Straubing Tigers sehen will.“
Zahlen und Namen
Tore: 1:0 (8:01) Stefan Loibl (Mike Connolly), 1:1 (21:49) Mark Olver, 2:1 (34:43) Max Renner (Levko Koper, Kyle MacKinnon), 3:1 (38:48) Dylan Yeo (Jeremy Williams, Mike Connolly), 3:2 (54:29) Marcel Noebels (Micki DuPont, Jonas Müller), 3:3 (56:36) Micki DuPont (Marcel Noebels, Louis-Marc Aubry), 4:3 (65:00/GWP) Jeremy Williams.
Schiedsrichter: Stephan Bauer, Sirko Hunnius; Linienrichter: Andreas Hofer, Tobias Schwenk.
Strafminuten: 10:10 (6:2, 0:0, 4:6, 0:2).
Zuschauer: 4185.