Straubing nicht zu stoppenWolfsburg – Straubing 1:3

Der Tag bietet eine Hand voll kurioser Geschichten. Eine davon ist, das die Straubing Tigers erstmals vom Flughafen Wallmühle, ein kleiner Flugplatz bei Straubing, zu einem Auswärtsspiel geflogen sind. Allerdings musste man die Maschine erst mit Steinen schwerer machen, da man zu leicht war.
Eine andere Geschichte ist der Sonderzug der rund 650 Straubinger Fans nach Wolfsburg bringen sollte. Ja sollte, denn rund 200 Km vor dem Ziel erleidet die Zugmaschine schaden und der Zug muss in Eschwege-West einen unplanmäßigen Stopp einlegen. Eigentlich hätte der Anhang rund 2 Stunden vor dem Spiel in Wolfsburg eintreffen sollen, doch genau diese zwei Stunden wartete man auf eine neue Lok. In Wolfsburg wollte man jedoch nicht eine einzige Minute warten und begann pünktlich um 14:30 Uhr.
Das Spiel lief schon gut 15 Minuten als die Fans der Tigers im Stadion eintrafen, und das war auch das Zeichen an die Mannschaft mit dem Spiel zu beginnen. Denn bis dahin war die Begegnung relativ fest in Hand der Niedersachsen. Doch genau in dem Moment als der Anhang mit den Anfeuerungen anfing, erzielte Dustin Whitecotton die Führung in Unterzahl. So unglaublich das klingt, mit dem Eintreffen der Fans wurde es tatsächlich ein anderes Spiel.
Im Mitteldrittel drückten die Niedersachen wieder von Beginn an. Die Mannschaft wusste offensichtlich was die Stunden geschlagen hat. Das Tor machten dann aber erneut die Gäste. Daniel Sparre versenkt die Scheibe im Gehäuse von Daniar Dshunussow. Noch war genügend Zeit das Spiel zu drehen, allerdings ließen die Hausherren die Köpfe hängen. Auf der Bank musste jede Menge Aufbauarbeit geleistet werden. Pavel Gross schaffte es auch sein Team wieder auf Kurs zu bringen, bei zweien jedoch zu viel. Ganze sieben Sekunden lagen zwischen den Matchstrafen kurz vor Drittelende. André Huebscher erwischte Sandro Schönberger und Christopfer Fischer nahm sich Karl Stewart zu heftig vor. Für Stewart war das Spiel nach dem heftigen Check von hinten beendet.
Somit hatten die Niederbayern zu Anfang des Schlussabschnittes rund viereinhalb Minuten eine fünf gegen drei Überzahl. Das nutzte der original Niederbayer Markus Hundhammer und erhöhte die Führung. Doch die Grizzly Adams zerbrachen auch danach nicht. Jetzt war immer wieder Barry Brust gefordert. Doch erst mit einem sechsten Mann auf dem Eis konnten die Wolfsburger den Ehrentreffer erzielen. Norm Milley darf sich einen Strich an der Tafel machen.
Für Wolfsburg wird die Luft nach der dritten Niederlage jetzt sehr dünn. Zudem kommen zu den Verletzten Armin Wurm, Tyler Haskins, David Laliberté und Matt Dzieduszycki, Nathan Paetsch auch noch André Huebscher und Christopfer Fischer als gesperrte Spieler dazu. Und am Mittwoch wartet der Hexenkessel Pulverturm. In dieser Serie riecht es also deutlich nach Sweep. Das wäre dann schon fast ein kleines Eishockeywunder, doch bisher haben die Niederbayern die Niedersachen recht gut im Griff. Bezeichnend dafür ist das der beste Sturm der Hauptrunde in drei Spielen nur einmal bei 6 gegen 3 und einmal bei 5 gegen 4 Überzahl treffen konnte.
Tore 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)
0:1 15:33 Dustin Whitecotton (Sandro Schönberger) (SH1)
0:2 27:23 Daniel Sparre (Michael Bakos)
0:3 44:19 Markus Hundhammer (Andy Canzanello, Laurent Meunier) (PP2)
1:3 56:50 Norm Milley (Sebastian Furchner, Kai Hospelt) (6Man)
Strafen Wolfsburg 26 + Matchstrafe Huebscher und Fischer; Straubing 24 + 10 Germyn
SR Roland Aumüller, Willi Schimm; LR Thomas Gemeinhardt, André Schrader
Zuschauer 3.627