Straubing macht Tore gegen Berlin zum richtigen ZeitpunktÜberragende Reihe: Brandl, Hedden, Mitchell

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Der geschätzte Kollege Claus Vetter schrieb letzte Woche im Tagesspiegel, dass die Mannschaften der DEL den Respekt vor Berlin verloren haben. Genauso begannen die Hausherren und spielten forsch nach vorne. Dazu kommt, dass die Eisbären früh eine Strafe zogen. Und wer die Statistik kennt, der weiß, dass die Tigers hier zu den Besten der Liga gehören. Dass stellten sie auch in der einzigen Strafe des Drittels unter Beweis und gingen durch Scott Timmins, der im Slot sträflich frei stand, in Führung. Der Torschütze freute sich: „Das war ein schöner Einstieg mit dem Powerplay. Williams spielt einen tollen Pass und ich hab ihn direkt nehmen können.“ Verteidiger Mike Cornell sagte: „Das gab Selbstvertrauen. Das ist für jedes Team wichtig und für uns ein großer Vorteil.“

Berlins Coach Uwe Krupp meinte zu den ersten Minuten: „Ich glaube, das war ein Spiel, in dem das erste Tor sehr wichtig war, für uns. Wir sind sehr schnell in Rückstand gekommen.“ In der Folge versuchten die Gäste, Druck aufzubauen, checkten phasenweiße mit drei Mann vor und spielten lange und oft in der Zone der Niederbayern. Für Straubing nicht leicht den ersten Pass zu spielen. Mike Cornell muss das hin und wieder und meinte dazu: „Es ist schwer, gegen Teams, die so aggressiv forechecken, zu spielen. Berlin ist schnell und groß. Das macht den Aufbau schon etwas tricky, weil du weniger Optionen hast. Wir haben uns dann neu absprechen müssen.“

Adam Mitchell berichtete: „Wir haben nichts geändert, aber wir haben einfach gesagt, dass wir die Scheibe aus unserer Zone raus bringen wollen. Wenn die so hart forechecken, bekommen wir unsere Chancen.“ Kurz vor der ersten Pause konterten die Straubinger dann perfekt. Adam Mitchell über rechts, Mike Hedden in der Mitte und damit war der Pausenstand hergestellt. Krupp sagte über das erste Drittel: „Im ersten Drittel haben wir ganz ordentlich gespielt, aber schlagen kein Kapital aus unseren Chancen und liegen zurück.“ Trotz der Führung war Straubings Coach Larry Mitchell nicht ganz zufrieden: „Ich denke, wir hatten in der neutralen Zone zu viele Turnovers, haben Berlin Konterchancen erlaubt, aber nichts desto trotz war die Führung nach dem ersten Drittel verdient.“

„Im zweiten Drittel ist es nicht viel anders gelaufen. Wir haben viel scheibenbesitz gehabt“, erinnerte sich Berlins Headcoach. Sein Team hatte oft die Scheibe, spielte im Kreis und hatte Pech. Die Tore machten erneut die Hausherren. Thomas Brandl wird beim 3:0 mustergütig in Szene gesetzt und beendete mit seinem Treffer den Arbeitstag  von Petri Vehanen, der völlig entnervt das Eis verließ. Für ihn kam Maximilian Franzreb. Auch in diesem Abschnitt nahmen die Eisbären die einzige Strafe und erneut nutzten das die Tigers. Mike Heddens Tor war Straubings 100. Saisontreffer. Franzreb machte dabei eine unglückliche Figur. Ihm fehlte das Glück, dass Matt Climie einige Male im Spiel hatte, als zum Beispiel die Scheibe quer auf der Latte tanzte. Doch Climie zeigte auch eine Handvoll erstklassige Paraden. Das bestätigte auch Uwe Krupp: „Matt Climie hatte ein paar Super-Saves gemacht.“ Mitchell sagte über den zweiten Abschnitt: „Im zweiten Drittel haben wir uns zu viel auf Matt Climie verlassen. Er hat ein paar Super-Saves gehabt, als wir nicht in der Lage waren, die Scheibe aus der eigenen Zone zu bringen. ‚Clims‘ hat vielleicht sein bestes Drittel seit Monaten gespielt.“ Begeistert vom Spiel gab es stehende Ovationen zu Drittelende.

Im Schlussdrittel war nochmal einiges geboten. Larry Mitchell ahnte, was kommen sollte: „Im letzten Drittel wusste ich, dass Berlin gut präpariert war. Uwe hat seine Mannschaft gut vorbereitet. Ich wusste, dass die nochmal kommen würden.“ Die Gäste machten nochmal ordentlich Druck und kamen zum schnellen Anschlusstor durch André Rankel. Adam Mitchell gestand: „Wir sind in den letzten zehn oder zwölf Minuten vielleicht etwas runter vom Gas.“ Es war das einzige Mal im Spiel, dass Matt Climie Pech hatte. Daniel Fischbuch legte zügig nach und plötzlich konnte man wieder Hoffnung in den Gesichtern der Berliner sehen. Larry Mitchell nahm seine Auszeit. „Erst mal tief durchatmen“, erinnerte sich Scott Timmins. Cornell beschrieb es so: „Wir haben uns einfach neu sortiert. Wir wollten wieder zu unserem Spiel finden, mit dem wir 4:0 führten. Wir mussten einfach kurz runterkommen und uns neu sammeln. Ich denke, danach haben wir wieder zu unserem Spiel gefunden.“ Richtig ins Zittern und mit der Angst bekamen es die Niederbayern aber nicht. Adam Mitchell sagte: „Ein bisschen vielleicht. Wir wissen, was die Berliner können. Aber wichtig war, dass wir das fünfte Tor geschossen haben.“ Mike Hedden machte seien dritten Treffer, doch Ruhe brachte das nur für Sekunden, denn Laurin Braun machte 16 Sekunden später erneut den Anschluss. Darüber war auch Larry Mitchell nicht begeistert, denn der Gegentreffer ging auf das Konto der vierten Reihe, die ohnehin wenig Eiszeit hatte. Doch dann machten sich die Berliner das Leben selbst schwer und nahmen eine späte Strafe. Die letzten Minuten spielten die Eisbären mit sechs Feldspielern und kassierten durch Scott Timmins zweites Tor den Schlusspunkt. Timmins grinst: „Der Empty-Netter war sehr leicht.“ Krupp sagte über das Schlussdrittel: „Ich muss den Jungs ein Lob aussprechen, denn wir haben nochmal alles mobilisiert und sind nochmal rangekommen, aber haben uns kurz vor Schluss mit einer Strafe die Chance genommen, vielleicht noch für eine Überraschung zu sorgen.“

Auch Straubings Fans leisteten ihren Anteil und peitschen die Tigers nach vorne. Zwischendurch stand die Halle. Nicht nur Mike Cornell nahm das dankend wahr und an: „Das ist hier ein so aufregender Platz zum Eishockeyspielen. Es ist ein altes Stadion, die Fans haben so eine Leidenschaft, das fühlt sich toll an, wenn wir rauskommen“, berichtete er mit leuchtenden Augen, und weiter: „Das ist eine großartige Eishockeystadt. Wenn du gut spielst, dann unterstützen sie dich und wenn nicht, hörst du das auch.  Ich denke, das liebt jeder Spieler.“ Der Sieg war selbstredend wichtig für Straubing. Dieser Meinung ist natürlich auch Cornell: „Das war wieder ein absolut wichtiger Sieg, besonders zu Hause. Wir haben das Momentum zu Hause wieder auf unserer Seite. Das ist wichtig für uns und für die Fans.“ Scott Timmins weiß: „In der Tabelle ist es ziemlich eng, da ist jeder Punkt wichtig, vor allem gegen die Teams in der Nähe.“ Was bleibt, klingt fast schon wie eine Eishockeyweisheit, wenn Uwe Krupp sagt: „Insgesamt zu viele Gegentore und nicht genug Tore geschossen.“

Tore: 1:0 (4.PP) Scott Timmins (Jeremy Williams, Mike Connolly), 2:0 (20.) Mike Hedden (Adam Mitchell, Maury Edwards), 3:0 (25.) Thomas Brandl (Mike Hedden, Adam Mitchell), 4:0 (31.PP) Mike Hedden (Maury Edwards, Thomas Brandl), 4:1 (42.) André Rankel (Jens Baxmann, Kai Wissmann), 4:2 (46.) Daniel Fischbuch (Kyle Wilson, Micki DuPont), 5:2 (51.) Mike Hedden (Adam Mitchell, Thomas Brandl), 5:3 (52.) Laurin Braun (Julian Talbot, Jens Baxmann), 6:3 (60.EN) Scott Timmins (Mike Hedden, René Röthke).

Schiedsrichter: Lars Brüggemann, Elvis Melia; Linienrichter: Kilian Hinterdobler, Andreas Hofer.

Strafen: Straubing 2; Berlin 6 +10 Machacek.

Zuschauer: 4.604.


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