Straubing lässt Mannheim Schritt nach vorne machen

Straubing: Trew bleibt ein TigerStraubing: Trew bleibt ein Tiger
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Sie war da am Freitagabend, die Chance für die Straubing

Tigers im Heimspiel gegen die Adler Mannheim. Doch ein schwaches zweites

Drittel der Niederbayern kippte die Partie hin zu einem 1:3 (1:0, 0:3, 0:0) für

den Deutschen Meister.

Ausschlaggebend waren letztlich zwei Aspekte. Straubing

nutzte keine der insgesamt elf Powermöglichkeiten, die sich in den sechzig

Minuten boten. Vor allem im letzten Abschnitt, als man sechs Minuten lang fast

ununterbrochen einen Mann mehr auf dem Eis hatte, blieb der Anschlusstreffer

aus.

Das lag auch daran, und das war ein weiteres Manko, dass die

Tiger dem hohen Tempo Tribut zollen mussten und damit einen zu hohen Kräfteverschleiß

zu verzeichnen hatten. In der Schlussphase häuften sich Fehler, die

Paradereihen wirkten müde und konnten sich nicht mehr entfalten.

Begonnen hatte die Partie aus Straubinger Sicht mit einer

kleinen Überraschung. Als überzähliger Ausländer bekam nach der tags zuvor

vorgenommenen Lizenzierung von Bill Trew als nun zwölftem Kontingentspieler

Kampfmaschine und Publikumsliebling Cam Severson einen „Denkzettel“ verpasst.

„Sportliche Gründe“ führte Trainer Erich Kühnhackl für seine Entscheidung an:

„Sein taktisches Verhalten ist nicht so, wie ich es mir als Trainer vorstelle.“

Der auf seine Einbürgerung wartende Bill Trew dagegen fügte

sich als dienstältester Straubinger erwartet gut in das Team an. Er sorgte für

Gefahr vor dem Mannheimer Tor, allerdings war dem Top-Torjäger der letzten

Saison in seinem ersten DEL-Spiel der Saison bei mehreren guten Chancen das

Glück im Abschluss noch nicht hold.

Nichts desto trotz war Straubing, das ohne Verteidiger Anton

Bader (Rückenverletzung) auflief, in der Begegnung in Führung gegangen. Nach

einem Scheibenverlust der Mannheimer bediente in der siebten Minute Eric

Chouinard mit einem Zuckerpass den einschussbereiten Eric Meloche, der den Puck

durch die Schoner von  Mannheims Goalie Adam Hauser jagte.

Die schwach in die Saison gestarteten Adler präsentierten

sich auch in Ostbayern im ersten Abschnitt wenig meisterlich: Harmlos im Spiel

nach vorne, kaum Gefahr vor dem gegnerischen Tor ausstrahlend und selbst im

Powerplay mit wenig Schüssen.

Doch das Mitteldrittel gehörte dann den Gästen. Eduard

Lewandowski ließ sich bei eigener Unterzahl 26 Sekunden nach Wiederbeginn eine

Einladung der Straubinger nicht entgehen. Mutterseelenallein steuerte er

plötzlich zum Schrecken des heimischen Anhangs von der Mittellinie auf Mike

Bales zu und schob gelassen zum Ausgleich ein. Weitere Tore von Pascal

Trepanier, der im Powerplay aus dem Hinterhalt abzog, bevor sich ein Tumult vor

dem Gehäuse auflösen konnte (32.), und Christoph Ullmann, der seinerseits einen

Schuss von Tomas Martinec noch abfälschte (38.), brachten die Vorentscheidung.

In den letzten zwanzig Minuten war Straubing dann immer mehr

am Ende der eigenen Kräfte. Obwohl Mannheim fünf kleine Strafen kassierte,

blieb der Anschlusstreffer aus. Die Adler dagegen spielten den Dreier dann

aufgrund der zweifellos vorhandenen individuellen spielerischen Klasse clever

nach Hause.

Adler-Trainer Greg Poss konnte schließlich auch ein

zufriedenes Fazit der Partie ziehen: „Wir haben gewusst, dass wir sehr hart

arbeiten müssen. Unser Überzahl war der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Sieg war

für uns ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen noch weitere

Schritte machen.“

Sein Gegenüber Erich Kühnhackl stellte fest, dass sein Team,

dem nun zwei schwere Auswärtsspiele in Köln (Sonntag) und Frankfurt (Dienstag)

bevorstehen, das Tempo über sechzig Minuten nicht mitgehen habe können. „Ich

bin aber trotzdem mit der Leistung zufrieden. Wir haben vierzig Minuten gut

gespielt. Nur im zweiten Drittel haben wir zu viele dumme Strafen bekommen und

drei Gegentore sind bei so einem laufstarken Gegner einfach zuviel.“

TORE:

1:0 (6:09) Eric Meloche (Eric Chouinard)

1:1 (20:26) Eduard Lewandowski (Jeff Shantz; 4:5)

1:2 (31:27) Pascal Trepanier (Jeff Shantz, Michael Hackert; 4:3)

1:3 (37:59) Christoph Ullmann (Tomas Martinec, Ronny Arendt)

Strafminuten: Straubing: 14 plus 10 für Jocher / Mannheim:

22 plus 10 für Bouchard

Schiedsrichter: Husicka (Tschechische Republik)

Zuschauer: 5.024


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