Straubing gewinnt glanzlos gegen die DEG

In Straubing wurde die Rückkehr von Ryan Ramsay gefeiert, der nach seiner Gesichtsverletzung die mit über 60 Stichen genäht werden musste, wieder auf dem Eis war. Dafür fehlten den Niederbayern Sebastian Osterloh und überraschend Kapitän Michael Bakos. „Das sind die Nachwirkungen aus der Partie gegen Krefeld. Es ist schlechter und nicht besser geworden“, so Coach Dan Ratushny. Düsseldorf hingegen konnte aus dem Vollen schöpfen und lief in Bestbesetzung auf.
Die ersten Minuten wollten die Tigers die Metro Stars wahrlich überrennen, jedoch hatte Jean-Sebastien Aubin etwas dagegen. Tomlinson: „Beide Torleute haben gut gespielt.“ Im Verlauf des Drittels entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Straubinger jedoch die hochwertigeren Chancen hatten. Wie aus dem Nichts fiel plötzlich die Führung der Rheinländer. Ein ungeschickter Befreiungsschlag landete in den Düsseldorfer Reihen. Evan Kaufmann fackelte nicht lange und erzielte die Führung. Bernhard Keil, der kurz zuvor schon frei stehend über die Scheibe drosch, sorgte noch vor Drittelende für den Ausgleich, der unterm Strich bis hier hin auch dem Spielverlauf gerecht war.
Die zweiten 20 Minuten waren eine wenig erbauliche Veranstaltung. Trauriger Höhepunkt war die Verletzung von Düsseldorfs Justin Kelly. DEG-Coach Jeff Tomlinson: „Wir können noch nicht viel sagen. Es könnte eine Innenbandverletzung sein. Aber das müssen wir morgen erst genau ansehen.“ Straubing lies die große Chance in Führung zu gehen bei einer vier minütigen Überzahl aus. Entweder Aubin oder der Pfosten standen im Weg.
Fast doppelt so lange wie üblich dauerte dann die zweite Pause. Bei der Eisaufbereitung wurde mit dem Wasser nicht gespart, so dass sich eine neue Sportart abzeichnete – Wasserhockey. Die Scheibe lief keine fünf Meter. Auch Neu-Eismeister Tyler Beechy, der mit Wischer statt Schläger übers Eis fuhr, konnte die Lage nicht entscheidend verbessern. Beide Teams mussten wieder in die Kabine, und das Eis erneut abgezogen werden.
Anfang des Schlussabschnittes war die Partie geprägt von vielen leichten Fehlern beider Teams. Erst in den letzten zehn Minuten wurden besser. J.M. Daoust brachte mit seiner dritten Großchance die Niederbayern wieder in Front. Der Ausgleich durch Andy Hedlund war jedoch ein Tor, das es sicher nicht allzu oft zu sehen gibt. Sein Schuss von kurz hinter der roten Linie rauschte ins Netz der Tigers. Das Tor aber offenbar auch durch einen Defekt am Fanghandschuh von Barry Brust begünstigt. Dieser feuerte sein Arbeitsgerät stocksauer weg und ließ sich einen anderen Handschuh aus der Kabine holen. Tomlinson „Das war ein komisches Tor – durch die Fanghand.“ Fast hätte die DEG das Spiel für sich entschieden. Daniel Sparre verliert völlig unnötig die Scheibe, doch Simon Danner konnte diese Gelegenheit frei vor dem Tor nicht nutzen. Die Verlängerung musste entscheiden.
Straubings Daniel Sparre, der nach seinem Aussetzer in der letzten Minuten noch etwas gut zu machen hatte, sicherte seinem Team mit seinem vierten Saisontreffer den Zusatzpunkt.
Jeff Tomlinson: „Es war heute ein verrücktes Spiel. Es ging hin und her und gab Chancen auf beiden Seiten. Der Unterschied zwischen einem und drei Punkten ist zurzeit das wir Chancen wie die von Danner nicht nutzen. Aber wir sind froh das wir wenigsten einen Punkt mitnehmen.“
Dan Ratushny: „Für die Zuschauer war es ein spannendes Spiel. Ich denke, wir haben besser gespielt und sind glücklich über die zwei Punkte. Ich glaube auch, dass wir defensiv besser gespielt haben als in Berlin. Das ist positiv für unsere Mannschaft.“
Tore:
0:1 (16:11) Evan Kaufmann (Jason Holland, Daniel Kreuzer)
1:1 (18:35) Bernhard Keil (Bruno St.Jaques, Jean-Michel Daoust)
2:1 (51:08) Jean-Michel Daoust (Ryan Ramsay, Florian Ondruschka)
2:2 (57:37) Andrew Hedlund (Conner James)
3:2 (62:15) Daniel Sparre (Laurent Meunier, Carsen Germyn)
Strafen: Straubing 2; Düsseldorf 8
SR Stephan Bauer; LR Markku Büse, Stefan Velokoski
Zuschauer 4.098