Straubing fegt die Roosters vom Eis
Die Spieler der Straubing Tigers hätten nach Ablauf der Länderspielpause keinen besseren Beweis liefern können, dass sie es in der Schlussphase dieser Saison noch ernst meinen. Mit einem Schützenfest von 7:0 (4:0, 1:0, 2:0), zugleich war das der höchste Sieg in der noch jungen DEL-Geschichte der Niederbayern, schickte der Tabellenvorletzte mit den Iserlohn Roosters einen sicheren PlayOff-Anwärter gerupft nach Hause.
Mit vier Toren innerhalb von achteinhalb Minuten, zwei davon erzielte Top-Scorer Eric Chouinard, legten die Niederbayern bereits im ersten Drittel den Grundstein zu ihrem überzeugenden Erfolg gegen eine Mannschaft, die weit unter ihren Möglichkeiten blieb und vor allem in der Defensive um Goalie Norm Maracle teils eklatante Schwächen offenbarte.
„Wir haben dieses Spiel in den ersten zehn Minuten gewonnen“, meinte Straubings Coach Bob Manno nach der Begegnung, „danach haben wir den Roosters keine Chance mehr gelassen, die Partie zu drehen.“
Iserlohn fand zwar im zweiten und dritten Drittel besser ins Spiel, ohne damit allerdings viel zu bewirken, so dass sich die Bemühungen auf der Ergebnistafel nicht niederschlugen. Höhepunkt der Abschlussschwäche war ein von Tyler Beechey (26.) verschossener Penalty. Auch Top-Torjäger Michael Wolf vermochte den ersten Shutout der Saison von Straubings Mike Bales nicht zu verhindern. Noch in der Schlussphase vergab er zwei hochkarätige Möglichkeiten zum Ehrentreffer.
So konnten die konzentriert auftretenden und ihre Fans begeisternden Tigers, die insgesamt drei der sieben Tore im Powerplay erzielten, den Vorsprung noch weiter ausbauen. Chad Bassen (35.) legte seinen zweiten Treffer des Abends nach und ein Doppelschlag in der 53. Minute durch Thomas Wilhelm und Jason Dunham besiegelte das Schicksal der Sauerländer.
„Straubing hat sehr stark angefangen und ein großartiges Spiel gezeigt. Der Sieg war verdient. Wir brauchen eine gute Defensive, um auswärts gewinnen zu können. Heute war diese Voraussetzung nicht gegeben“, stellte Gästecoach Rick Adduono, der trotzdem seinem Torhüter Norm Maracle allen Respekt zollte („Er hat uns schon viele Spiele gewonnen“), fest.
Bob Manno, der vor dreißig Jahren gemeinsam mit seinem Gegenüber in einem Juniorteam stand und damit einen alten Wegbegleiter wiedertraf, hatte seinerseits das mit beste Spiel seiner Mannschaft gesehen, seit er Ende November das Amt in Straubing angetreten hat. „Diesmal hat der Puck für uns seinen Weg gefunden“, wies er auch auf ein Quäntchen Glück hin, das in dieser Saison schon öfters gefehlt hatte.
Die Gedanken beider Trainer gehörten nach dem Spiel auch dem kranken Straubinger Co-Trainer Georg Franz. Rick Adduono wünschte ihm im Namen seines Teams eine gute und schnelle Genesung. Bob Manno unterstrich: „Wir denken jeden Tag an ihn. Für unsere Mannschaft ist das eine Tragödie.“ Wie am Dienstag zu erfahren war, gibt es für den Ex-Nationalspieler, der vor eineinhalb Wochen bei einem Nachwuchsturnier an der Bande zusammengebrochen war, inzwischen erste, hoffnungsvolle Anzeichen auf eine Besserung seines zuletzt kritischen Zustandes.
TORE:
1:0 (06:52) Calvin Elfring (Wade Skolney; 5:3)
2:0 (09:05) Eric Chouinard (Andrew McPherson, Wade Skolney)
3:0 (11:14) Chad Bassen (Josef Lehner, Josef Menauer)
4:0 (15:21) Eric Chouinard (Eric Meloche, Andrew McPherson; 5:4)
5:0 (34:08) Chad Bassen (Thomas Wilhelm)
6:0 (52:02) Thomas Wilhelm (Chad Bassen, Andy Canzanello; 5:4)
7:0 (52:42) Jason Dunham (Tobias Abstreiter)
Strafminuten: Straubing 18 + 10 Canzanello – Iserlohn 26
Schiedsrichter: Reichert (Lindau)
Zuschauer: 3.237
(Foto: Erster Saison-Shutout für Straubings Keeper Mike Bales by City-Press)