Straubing entführt einen Punkt aus MannheimMannheim - Straubing 2:1 n.P.
Frank Mauer verwandelte den entscheidenden Penalty. (Foto: Armin Rohnen - www.stock4press.de)Die Tabellensituation für die Straubing Tigers, der aktuell Kampf um Platz zehn bedeutet und wenigstens die Teilnahme an den Pre-Play-offs ermöglichen würde, veranlasste Tigers-Trainer Dan Ratushny zu der Aussage: „Jedes unserer kommenden Spiele ist ein Play-off-Spiel“. Zu Hause punktet Straubing ja regelmäßig, ihre Auswärtsauftritte verdienen sich aber meist die Bezeichnung Magerkost. Die Aussage ihres Trainers nahmen sich die Spieler zu Herzen und zeigten in Mannheim heute Nachmittag über weite Strecken ihr „Heimspielgesicht“. Anfänglich noch etwas zurückhaltend, legten sie im zweiten Drittel einen Zahn zu, die Reihen eins und zwei um Laurent Meunier und Tyler Beechey brachten mit ihrer einfachen und aggressiven Spielweise die Adler ein ums andere Mal in Verlegenheit, Felix Brückmann, Torhüter der Adler, hatte ausreichend Gelegenheit sich auszuzeichnen. Das 0:1 für Straubing durch Karl Stewart in der 26. Minute war daher nicht unbedingt unverdient, blieb aber trotz weiterer Bemühungen und guten Chancen das einzige Tor während normalen Spielzeit, Felix Brückmann sei Dank.
Sollte sich das bisher lesen, als ob dieses Match ein Spiel auf Augenhöhe war, so ist das nur ein Teil des Geschehens. Gleichwertig waren die Mannschaften nur, wenn die heute sich den Beinamen „launische Diva“ verdienende Adler Mannschaft den „Schönspielmodus“ auspackte, Pucks vertändelte, schön gedachte Pässe ins Niemandsland beförderte, Power Play Situationen zum Schaulaufen degradierte und zusätzlich darüber vergaß, dass Druck keine Tore schießt. Dass es anders geht, zeigten die Adler auch, die ersten ca. fünf Minuten des Spiels, dann ab der 30. Minute, direkt belohnt mit dem Ausgleich durch Ken Magowan in der 32. Minute. Diese Volldampf-Phase der Adler dauerte bis zum Ende des zweiten Drittels an, hat man aber einen Klasse Goalie wie Straubings Goalie Jason Bacashihua als Gegner, liegt es durchaus im Rahmen des Möglichen, dass man bei dieser dosierten Spielweise solch ein Spiel verliert. Tiger „Cash“ jedenfalls ließ nichts mehr zu und vereitelte auch im letzten Drittel einige Chancen der Adler, wenn diese ab und an im Volldampf Modus agierten. Auf der anderen Seite konnten sich die Adler bei Felix Brückmann bedanken, dass er die Schlendrian Phasen im Adler Defensivverhalten ausbügelte, sowohl im letzten Drittel, in der torlosen Verlängerung und eben im Punkte klärenden Penalty schießen. Während er zwei der drei Penaltys hielt, konnte Frank Mauer nach Yannic Lehoux den zweiten entscheidenden Penalty gegen Bacashihua verwandeln. Betrachtet man das ganze Spiel retroperspektiv, hat Felix Brückmann den Adlern den Zusatzpunkt gesichert.
Bleibt die Hoffnung der Erkenntnis: Ein Spiel dauert 60 Minuten meine Herren und mit teilweise gezeigtem „Feierabend Hockey“ lässt sich in der DEL nur mit Glück gewinnen.