Straubing dreht Kellerduell gegen Duisburg

Die Straubing Tigers konnten am Freitag das Kellerduell mit den Füchsen aus Duisburg mit einem hart erkämpften 3:2 (0:1, 1:1, 2:0) knapp für sich entscheiden.
Den Gästen, die mit immer klarerem Rückstand das DEL-Schlusslicht bilden, mangelte es dabei an der nötigen Cleverness, wie auch Duisburgs Coach Dieter Hegen nach der Partie bekannte.
Seine Mannschaft verspielte nicht nur einen Zwei-Tore-Vorsprung, sondern versäumte es in der Schlussphase auch, in einem Powerplay mit drei Feldspielern mehr auf dem Eis (Torwart Christian Rohde war vom Eis genommen worden) den Ausgleich zu bewerkstelligen. „Wir wollten zuviel und es fehlte die Geduld“, meinte Dieter Hegen später zu dieser Spielsituation, „dass uns da kein Tor gelungen ist, war bezeichnend.“
Nach einem schwungvollen Beginn verflachte das enge Spiel, das letztlich von der Spannung und Dramatik lebte, zusehends, was nicht zuletzt an der Duisburger Führung durch Franz Fritzmeier, der in der 13. Minute im Powerplay goldrichtig stand, und den einen zielstrebigen Vorstoß erfolgreich abschließenden Johan Forsander (21.) lag.
Mit dem Druck des Favoriten und der Last des Rückstands auf den Schultern taten sich die Gastgeber schwer, spielerische Akzente zu setzen. So war es in verantwortlicher Weise die zu weit aufgerückte Duisburger Hintermannschaft, die in der 33. Minute den Anschlusstreffer durch Günter Oswald, der ein schönes Zuspiel von Peter Abstreiter mustergültig verwertete, begünstigte.
Straubing arbeitete sich mit fortschreitender Spieldauer immer mehr in das Spiel. Passend dazu war auch die Entstehung des Ausgleichstreffers. Cam Severson (48.) kämpfte sich vor das Tor von Christian Rohde und bereits auf den Knien angekommen, brachte er die Scheibe noch irgendwie am Duisburger Schlussmann vorbei. Das 2:2 gab Straubing sichtlich Aufwind und der Siegtreffer folgte fünf Minuten später, als Bill Trew die Scheibe mit Erfolg abfälschte.
Den Sieg vor Augen, hätte sich die Tiger aber beinahe selbst noch um den Lohn ihrer harten Arbeit gebracht. In der 58. Minute verhängte der Unparteiische gleich zwei Strafen auf einen Schlag gegen die Gastgeber. Vor allem das Foul des Deutsch-Kanadiers Jason Dunham bei einer bereits angezeigten Strafe gegen Stefan Mann war überflüssig und brachte den Dreier noch unnötig in zusätzliche Gefahr. Straubings Trainer Erich Kühnhackl nahm die Entscheidungen, die spielentscheidend hätten sein können, ohne Murren hin: „Die Strafen waren korrekt, ich muss den Schiedsrichter in Schutz nehmen.“
Dieter Hegen machte in der dramatischen Schlussphase das einzig Richtige und ließ 1:40 Minuten lang sechs Feldspieler auf das Straubinger Tor anrennen. Dass dabei der Ausgleich nicht zustande kam, obwohl es mitunter lichterloh vor dem Kasten des Gegners brannte, lag vor allem am eigenen Unvermögen und an fehlenden kreativen Ideen, mit denen man Straubings Goalie Mike Bales überraschen hätte können, so dass die drei Punkte an der Donau blieben.
Nach Ansicht von Erich Kühnhackl hatte seine Mannschaft an diesem Abend jenes Quäntchen Glück, das vorher in so manchen Spielen der Saison fehlte. „Wir haben Geduld gehabt und auf den ein oder anderen Treffer gehofft.“ Diese Hoffnung sollte nicht enttäuscht werden, obwohl der Trainer zum Spiel seines Teams auch feststellte: „Wenn der Druck zu spüren ist, dann ist das doch merklich etwas anderes für viele unserer Spieler.“
Die anhaltende Erfolglosigkeit, die sich nun auch in Straubing erbarmungslos fortsetzte, ist dagegen das Problem auf der Duisburger Seite. Seit sieben Wochen warten die Füchse auf einen Sieg, weshalb Dieter Hegen auch sagte: „Wir haben viele gute Spiele über fünfzig Minuten, aber am Schluss fehlt ein bisschen das Glück. Die Mannschaft bemüht sich, ein Punkt oder Sieg täte uns jetzt sehr gut.“ In Straubing hatte sich eine große Chance auf Zählbares aufgetan, nur genutzt wurde sie vom DEL-Schlusslicht wieder einmal nicht.
TORE:
0:1 (12:19) Fritzmeier (Dzieduszycki, Bashkatov) 5:4
0:2 (21:07) Forsander (Engel, Hommel)
1:2 (32:44) Oswald (Abstreiter, Barrett)
2:2 (47:25) Severson (Chouinard, Lehner)
3:2 (52:49) Trew (Dunham, Gallant)
Strafminuten: Straubing 14 - Duisburg 16
Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg)
Zuschauer: 4.028