Straubing: Derbysieg gegen Tabellenführer Nürnberg
Straubing: Trew bleibt ein TigerDie Straubing Tigers haben am Freitagabend mit einem 2:1 (0:1, 2:0, 0:0) dem DEL-Tabellenführer Sinupret Ice Tigers die erste Saisonniederlage beigebracht und sich selbst mit nun zehn Punkten um eine Position auf Rang drei verbessert.
Das Erfolgsgeheimnis der Niederbayern war vor 4.872 Zuschauern im heimischem Eisstadion am Pulverturm die nahezu perfekte Lösung der Defensivaufgaben, die ihnen Coach Erich Kühnhackl in dieser Woche am Beispiel des früheren Stanley-Cup-Gewinns der New Jersey Devils gegeben hatte. 32 Schüsse flogen auf das Tor von Straubings Mike Bales, so wenig wie noch nie zuvor in dieser noch jungen DEL-Saison. Nur einer davon fand den Weg hinter die Linie, auch das ist Saisonbestwert für die Tigers.
Entsprechend „sehr zufrieden“ war auch Erich Kühnhackl mit der Defensivleistung seiner Truppe, die sich vor allem im letzten Drittel in bravouröser Manier gegen den Ausgleich stemmte und am Ende dafür mit drei Punkten belohnt wurde. „Ich habe die ganze Woche den Spielern erklärt, dass so viele Gegentore wie in den letzten Spielen nicht der Weg sein können. Heute kann ich mit Stolz sagen: die Straubing Tigers haben sich eine Chance gegeben, um zu gewinnen.“
Zu Beginn konnte man bereits spüren, dass seine Mannen gewillt waren, die ausgegebene Marschroute zu befolgen. Dabei gelang es den Hausherren sogar, sich im Verlauf des ersten Abschnitts immer besser zurechtzufinden, nachdem eine mehr als einminütige Zwei-Mann-Unterzahlsituation in der fünften Minute überstanden war.
Dass die Franken dann doch in Führung gingen, hatte zwei Gründe: zum einen machte Jason Dunham mit einem überflüssigen Revanchefoul eine doppelte Überzahl der Tigers zunichte und just als dann auf beiden Seiten ein Mann auf der Strafbank saß, ermöglichte ein Puckverlust von Andreas Moborg in der neutralen Zone ein Break, das Top-Neuzugang Ahren Spylo mit einem Flachschuss zu seinem bereits siebten Saisontreffer abschloss.
Mitte des zweiten Abschnitts drehten die Straubinger die Partie dann binnen zweieinhalb Minuten. Dem Ausgleich durch Greg Schmidt, der im Powerplay erfolgreich war, folgte das 2:1, bei dem Eric Chouinard noch an einem Schlenzer aus der Distanz dran war. Vor dem Drittelende hatten die Tiger dann die größte Drangphase der Gäste zu überstehen, dank einem wachsamen Torhüter Mike Bales retteten sie die knappe Führung in die Pause.
Den im letzten Drittel weiterhin versäumten Ausgleich hatten sich die Ice Tigers auch selbst zuzuschreiben. Ein 1:40 Minuten lang dauerndes 5:3-Powerplay ab der 50. Minute ließ der Vize-Meister ungenutzt, was der heimische Tigers-Anhang schließlich lautstark mit Standing Ovations für die eigene Mannschaft quittierte.
In den letzten zwei Minuten brachten sich die Gäste dann selbst um ihre Durchschlagskraft. Aleksander Polaczek nahm zunächst nach einem unnötigen Ellbogeneinsatz zum bereits vierten Mal in dieser Partie auf der Strafbank Platz, und schließlich war wenig später auch noch ein Mann zuviel auf dem Eis.
Ice Tigers-Coach Benoit Laporte verweigerte nach dem Spiel wohl aus gutem Grund den Kommentar zu diesen beiden überflüssigen Strafen, die seiner Mannschaft die letzte reelle Chance auf einen möglichen Punktgewinn nahmen. Umso mehr haderte der Franko-Kanadier allerdings damit, dass sein erster und zweiter Block die beiden 5:3-Powerplay-Situationen der Begegnung nicht für etwas Zählbares nutzen konnte. Außerdem machte er den „sehr guten Torhüter von Straubing“ für die Niederlage verantwortlich und zollte dem Gegner weiteren Respekt: „Straubing arbeitet hart und gut.“
TORE:
0:1 (19:10) Ahren Spylo (Scott King; 4:4)
1:1 (29:58) Gregory Schmidt (Eric Chouinard, Andy Canzanello; 5:4)
2:1 (32:38) Eric Chouinard (Anton Bader, Eric Meloche)
Strafminuten: Straubing – 18 plus 10 für Skolney / Nürnberg – 22
Schiedsrichter: Roland Aumüller (Planegg)
Zuschauer: 4.872