Straubing bleibt im Rennen um die rote Laterne

Die Straubing Tigers konnten am Freitagabend die vermeintliche Vorentscheidung im Kampf gegen die rote Laterne der DEL nicht herbeiführen. Die Niederbayern unterlagen zuhause gegen Schlusslicht Füchse Duisburg überraschend deutlich mit 1:6 (0:1, 1:4, 0:1) und blieben damit den Nachweis schuldig, der Bürde des Favoriten und dem Druck eines gewissen „Gewinnen-Müssens“ gewachsen zu sein.
Damit spüren die Niederbayern nun die Truppe von Karel Lang wieder mit nur noch drei Punkten Vorsprung im Nacken, anstatt selbst auf neun Zähler davongezogen zu sein. Der Gästecoach sprach nach der Partie entsprechend von einem „sehr wichtigen Sieg“ seiner Mannschaft.
Der frühere Weltklasse-Torwart skizzierte das Spiel äußerst treffend: „Unsere kompakte Defensive war der Schlüssel zum Erfolg. Außerdem haben wir unsere Breaks eiskalt ausgenutzt und unser Torhüter hatte einen super Tag. So konnten wir das Spiel mit dem Selbstvertrauen durch die Tore erfolgreich zu Ende bringen.“
Die Füchse, die bereits Ende November beim ersten Gastspiel in Straubing mit einem 4:1 gewonnen und zugleich den damaligen Tigers-Coach Erich Kühnhackl in die Arbeitslosigkeit geschossen hatten, traten als das entschlossenere Team auf. Bei der zielsicheren Verwertung ihrer Torchancen waren sie weder von Schlussmann Mike Bales noch von den manchmal indisponierten Straubingern Verteidigern aufzuhalten. Daniel Tkaczuk tat sich dabei als dreifacher Torschütze hervor, Adam Courchaine traf zweimal blitzsauber, Peter Hörgadh hatte mit dem wichtigen 2:0 das Übrige besorgt.
Auf der anderen Seite suchte man einen Vollstrecker vergeblich. Auf sage und schreibe 57 Torschüsse (Duisburg: 24) kamen die Tigers, nur einer davon fand durch Andrew McPherson zum zwischenzeitlichen 1:4 den Weg ins Tor des glänzend aufgelegten Lukas Lang. Trainer Bob Manno verwies schließlich nach der Partie darauf, dass dies nun Murphys Gesetz, das in der Hauptregel „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schief gehen“ lautet, gewesen sei.
Außerdem machte er einen „Hockey Hangover“, also eine Art „Eishockeykater“, bei seiner Mannschaft, die drei Tage zuvor noch auf berauschende Weise die Iserlohn Roosters mit 7:0 vom Eis fegen konnte, aus. „Wir hatten schon in den ersten Minuten mehrere 2:1-Situationen gegen uns. Das Team hat insgesamt im Defensivverhalten falsche Entscheidungen getroffen. Wir waren heute nicht so gut und auch nicht so clever.“
Deshalb feierten am Ende die rund 50 Duisburger Schlachtenbummler mit ihrer Mannschaft, während der Rest der für ein solches Kellerduell überraschenden Kulisse von 5.012 Zuschauer ob der höchsten Heimschlappe dieser Saison enttäuscht den Weg nach Hause antrat und zum Teil auch mit Pfiffen dem Unmut Luft machte. Dieser muss sich nun innerhalb von nicht einmal 16 Stunden bei Fans und Spielern in positive Energie umwandeln, denn am Samstagnachmittag stehen die Tiger schon wieder auf dem Eis. Dann erwarten sie die Augsburger Panther zum bayerischen Derby.
TORE:
0:1 (03:53) Daniel Tkaczuk (Lars-Erik Spets, Thomas Schenkel)
0:2 (26:52) Peter Högardh (Igor Alexandrov, Michail Kozhevnikov)
0:3 (27:36) Daniel Tkaczuk (Lars-Erik Spets, Thomas Schenkel)
0:4 (31:12) Adam Courchaine (Peter Högardh, Igor Alexandrov; 5:4)
1:4 (32:41) Andrew McPherson (Eric Chouinard, Eric Meloche)
1:5 (35:23) Daniel Tkaczuk (Dustin VanBallegooie, Lars-Erik Spets)
1:6 (51:47) Adam Courchaine (Igor Alexandrov, Peter Högardh)
Strafminuten: Straubing 8 plus 10 Dunham - Duisburg 6
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn)
Zuschauer: 5.012
(Foto: Daniel Tkaczuk schoss Straubing fast im Alleingang ab by City-Press)