Stewart gewinnt auch das dritte Match

Ein Schuss aus dem Gewühl heraus
bedeutete die Entscheidung in einem guten Spiel zweier gleichwertiger Partner.
Zwar hatten die Gäste im letzten Drittel ein leichtes Übergewicht, aber nach
den beiden Torchancen des agilen Marcel Müller in der 54. Minute tankte sich
Jason Jaspers gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden durch und leistete
die Vorarbeit zum zweiten und entscheidenden Treffer für die Kölner Haie, die
auch das dritte Match unter dem neuen Trainer Bill Stewart gewannen.
Wenn es schon interessante Partien in
dieser Endlosrunde neben den immergrünen Derbys gegen Düsseldorf aufzulisten
gibt, dürfen die Aufeinandertreffen mit Mannheim nicht fehlen. Heute steckte
eine besondere Brisanz in diesem Match. Schließlich stand Adler-Chefcoach Doug
Mason einstens bei den Haien verantwortlich an der Bande, während sein Kollege
Bill Stewart in der Kurpfalz neben seiner Tätigkeit als Übungsleiter mitunter
auch für Aufsehen sorgte.
Neben dem Langzeitverletzten Christoph
Ullmann fehlten bei Köln die U20-WM-Teilnehmer Jerome Flaake, Norman Hauner und
Thomas Brandl, während Kapitän Mirko Lüdemann sein Comeback feierte. Doug Mason
musste auf den 25-jährigen Verteidiger Mario Scalzo wegen Verletzung
verzichten. Das Spiel begann mit einer Strafzeitenflut für die Gäste aus der
Kurpfalz. Sage und schreibe neunmal deutete der Unparteiische im Anfangsdrittel
auf einen Mannheimer Akteur, während die Kölner mit drei Strafen relativ
ungeschoren davonkamen. Allein Gästeverteidiger James Pollock musste dreimal in
die Kühlbox. Aus einer 5:3-Überzahl resultierte die Kölner Führung. Lüdemann
schoss hoch am Tor vorbei, Ivan Ciernik verwertete den Abpraller von der Bande.
Als Bryan Adams den aufgerückten Adler-Defender Pascal Trepanier aus den Augen
verlor, war der Gleichstand hergestellt. Die Haie machten zu wenig aus ihren
Überzahlsituationen, hatten allerdings auch in Fred Brathwaite im Mannheimer
Kasten einen Meister seines Fachs gegen sich. Mächtiges Glück für die
Hausherrren, als Tomas Martinec eine Sekunde vor Ertönen der ersten
Pausensirene mit seinem Schuss zu lange zögerte.
Im Mitteldrittel fielen weder Tore, noch
wurden Strafzeiten ausgesprochen. Wie ernst Mannheim das Spiel nahm, zeigte
eine Szene aus der 27. Minute. Andreas Renz zog ab, sowohl Sven Butenschön als
auch Colin Forbes warfen sich in den Schuss. Die Chancen sind schnell
aufgezählt. In Minute 24 hatte Christoph Melischko nach einem Riesenfehler von
Butenschön eine Möglichkeit, fand in Brathwaite jedoch seinen Meister. Auch
Moritz Müller blieb zweiter Sieger gegen den dunkelhäutigen Adler-Keeper. Auf
Mannheimer Seite fand der Schrägschuss von Yannic Seidenberg nach guter
Kombination des gesamten Sturmes nicht sein Ziel.
Noch ein Wort zu den Linienrichtern:
Weiß der Teufel, warum sie vor allen Dingen im ersten Drittel sowenig
Abseitspositionen erkannten. Es kann ja wohl kaum daran gelegen haben, dass
sie den Spielfluss nicht unterbrechen wollten.
Tore: 1:0 (3;05) Ciernik (Julien,
Lüdemann), 1:1 (6;21) Trepanier (Methot, Spylo), 2:1 (54;16) Ciernik (Jaspers,
Melischko). – Zuschauer: 12.882. – Schiedsrichter: Aumüller
(Planegg). - Strafminuten: Köln 6, Mannheim 20.