Starke Huskies überrennen Krefeld

Nach sechs Niederlagen in Folge
konnten sich die Kassel Huskies am Sonntagabend mit einem eindrucksvollen
6:2 (1:0; 3:1; 2:1)-Sieg gegen die Krefeld Pinguine zurück melden.
Einen Tag vor den langersehnten Verkündungen zur Zukunft des nordhessischen
Eishockeys traten die Schlittenhunde so selbstbewusst und kaltschnäuzig
auf wie nur selten in dieser Spielzeit. Allein die Schussstatistik -
46 zu 26 Schüssen für die Huskies – könnte das Spiel treffend wiedergeben.
Kassel startete wesentlich
engagierter in die Partie als die Gäste aus Krefeld und kam schon nach
40 Sekunden durch Kraft zu einer guten Einschussmöglichkeit. In der
5. Minute gelang durch einen Abstauber von Captain Hugo Boisvert bereits
die 1:0-Führung. Krefeld hatte erst in der 7. Minute eine wirklich
gute Chance, als Stephens aus dem Slot abzog und Hauser im Tor der Huskies
orientierungslos wirkte. Danach kamen die Pinguine etwas besser ins
Spiel, konnten den Tabellenletzten aber nicht zwingend unter Druck setzen.
Für die weitaus aktiveren Kasseler hatte Leavitt in der 15. mit einem
tollen Schuss aus der Drehung eine sehenswerte Chance, für Krefeld
in der letzten Minute des ersten Abschnitts Vasiljevs.
Im zweiten Abschnitt fanden
sich die Krefelder kurzzeitig etwas besser zurecht und agierten
aggressiver. Wieder Vasiljevs, der von der Strafbank kommend allein
auf Hauser zusteuern konnte, hatte in der 24. Spielminute die bis dahin
größte Chance der Gäste, konnte diese aber nicht verwerten. Die Huskies
ließen sich allerdings nicht einschüchtern sondern erspielten sich
durch Sleigher in der 26. Minute gar das 2:0. Auch der zwischenzeitliche
1:2-Anschlusstreffer der Gäste durch Rourke brachte den Tabellenletzten
nicht aus dem Konzept. Mit einem anscheinend aus dem Nichts aufgetauchten
Selbstbewusstsein bauten die Schlittenhunde ihre Führung bis zum Ende
des Drittels Dank eines Doppelschlags gar auf 4:1 aus. Wieder Sleigher,
nach schönem Pass von Klinge in der 35. Minuten und Boisvert nur 32
Sekunden später, brachten die Fans auf den Rängen zum Jubeln.
Auch im letzten Drittel hatten
die Huskies ihr Pulver noch nicht verschossen: Nach gut sieben Minuten
zieht Heinrich – heute als Verteidiger auf dem Eis – von der blauen
Linie ab und die Scheibe landet zum 5:1 hinter Langkow, der seinen Kasten
daraufhin für Kovacic räumen musste. Dessen nicht genug setzte Schlager
in der 53. Minute den Schlusspunkt - oder vielmehr das Ausrufezeichen
- für das Kasseler Spiel, als er im Powerplay zum sechsten Mal für
die Huskies einnetzte. Krefeld konnte lediglich durch einen Strafstoß,
den Pietta verwandelte, noch ein Minimum an Ergebniskosmetik betreiben.
Ansonsten waren die Gäste an diesem Abend einfach zu harmlos, um den
auftrumpfenden Nordhessen Paroli bieten zu können.
Indes verdichteten sich am
Rande der Bande die Vermutungen, dass Dennis Rossing die Huskies am
morgigen Montag als Eigner übernehmen wird. Die regionale Presse spekuliert
seitdem schon seit längerem über eine Vertragsverlängerung Manuel
Klinges, der sich noch vor seiner Abreise zu den Olympischen Spielen
über seine Zukunftspläne äußern will. Des Weiteren scheint es immer
sicherer, dass Co-Trainer Fabian Dahlem Stéphane Richer auf dem Posten
des Head Coaches beerben wird – ob zum Saisonende oder schon früher,
könnte schon in den nächsten Tagen für Gesprächsstoff sorgen.
Stimmen zum Spiel:
Rick Adduono, Trainer Krefeld Pinguine
„Wir spielen schon seit längerem
ohne sieben Stammspieler, aber natürlich darf das keine Entschuldigung
sein. Wir hätten heute die Kleinigkeiten richtig machen müssen, aber
unser Einsatz und unsere Fehler haben uns um die Siegchance gebracht.
Man kann Kassel nur loben, sie haben das ganze Spiel über hart gearbeitet.
Die Krefeld Pinguine müssen lernen, dass wir weiter verlieren werden,
wenn wir nicht jede Minute des Spiels über hart arbeiten. Ich bin sehr
enttäuscht darüber, dass wir so ein wichtiges Spiel so verloren haben.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
“Beide Mannschaften hatten am Freitag harte Spiele und ich denke,
Krefeld hat ein bisschen die Kraft gefehlt. Heute wurden unsere harte
Arbeit und unser Kampfgeist belohnt. Wir haben über sechzig Minuten
hart gearbeitet und die Scheibe gut zum Tor gebracht. Es war schön
zu sehen, dass verschiedene Leute die Tore geschossen haben und wir
endlich wieder drei Punkte holen konnten. Zum Schluss möchte ich noch
sagen, dass es im Moment viele Gerüchte gibt. Wenn es heute Rainers
letztes Spiel war, ist es sehr schön, dass die Jungs drei Punkte geholt
haben.“
Leona Malorny
Tore:
1:0 (04:46) Hugo Boisvert (Fabio
Carciola, Philipp Schlager)
2:0 (25:48) Pierre-Luc Sleigher
(Alex Leavitt)
2:1 (32:28) Allan Rourke (Boris
Blank, Herberts Vasiljevs)
3:1 (34:29) Pierre-Luc Sleigher
(Manuel Klinge, Thomas Holzmann)
4:1 (35:01) Hugo Boisvert (Alexander
Heinrich, Fabio Carciola)
5:1 (47:02) Alexander Heinrich
(Josh Soares, Alex Leavitt)
6:1 (52:59) Philipp Schlager
(Fabio Carciola, Derek Dinger – 5:4)
6:2 (55:33) Daniel Pietta –
PS
Strafen: Kassel 8, Krefeld
15 + 5+ 20 Rourke
Zuschauer: 2534