Spiel ohne Rhythmus
Ein „Spiel ohne Rhythmus“ war der 6:5 n.P.-Erfolg der Eisbären Berlin über die Hannover Scorpions für den Berliner Coach Don Jackson.
Da war es vorbei, mit der „Leichtigkeit des Seins“ bei den Eisbären. Nach den Kantersiegen gegen Mannheim (7:2), sowie Augsburg (10:4) war das Spiel gegen die Hannover Scorpions richtig harte Arbeit.
Und der Takt war auch unrhythmisch:
Schon im ersten Drittel machten es die Gäste aus der niedersächsischen Landeshauptstadt den Berlinern nicht einfach. Wie gewohnt etwas defensiver eingestellt, ließen sie nicht viele Chancen vor dem Tor von Alex Jung zu. Zweimal knackten die Berliner allerdings doch den Scorpions-Abwehrriegel. Nathan Robinson verwertete einen Nachschuss zur ersten Führung, Alexander Weiß konnte nach dem Ausgleichtreffer vom Hannoveraner Neuzugang Adam Mitchell den alten Abstand wieder herstellen.
Als Deron Quint in der Druckphase der Gäste dann noch das 3:1 erzielte, schien der Eisbären-Zug wieder in Richtung Sieg zu fahren. Dagegen stellten sich allerdings die Mannen von Hans Zach wie ein Rammbock:
Adam Mitchell konnte sich mit seinem zweiten DEL-Treffer (zum 3:2-Anschluss) im ersten Scorpions-Spiel bei Trainer Hans Zach empfehlen. Ein Doppelschlag zur Führung der Gäste durch Andreas Morczinietz (34.) und Chis Herperger (36.) ließen dann die Kehlen der 4695 Zuschauer im Wellblechpalast kurzzeitig verstummen. Auch Eisbären Goalie Rob Zepp, der vielleicht bis auf die letzten beiden Scorpions-Tore einen souveränen Part gab, räumte seinen Kasten für Youri Ziffzer.
Ab Beginn des letzten Abschnitts stand Zepp aber wieder im Tor, und bot, bis auf einen Gegentreffer von Sascha Goc in doppelter Überzahl, wieder eine gute Leistung. Vor dem Treffer von Goc schlug es aber zunächst doppelt im Kasten von Alexander Jung ein. Deron Quint verwandelt dabei einen mustergültigen Pass von Mark Beaufait in die Maschen. Kurz darauf fuhr Stefan Ustorf noch ein Unterzahl-Break zur 5-4-Führung. Nur wurde jene Führung 80 Sekunden später durch Goc wieder egalisiert.
Nach torloser Overtime erzielte Bären-Kapitan Steve Walker im finalen Penaltyschiessen den entscheidenden Treffer.
Für Eisbären-Coach Don Jackson war es sichtlich eines der emotionaleren Spiele. Im letzten Drittel war er wohl mit einigen Entscheidungen des Referees Daniel Piechaczek nicht zufrieden, gestikulierte dieses klar von der Eisbärenbank aus. Auch das Eisbärenpublikum machte seinen Unmut über die Entscheidungen des Unparteiischen deutlich Luft. Anscheinend hatte der Profischiedsrichter in vielen Augen nicht seinen besten Tag.
Dabei schien aber eher das zu geringe Strafmaß von Piechaczek der Auslöser gewesen zu sein. Nach dem Spiel hielt sich Jackson aber mit der Kritik zurück.
Für Scorpions-Coach Hans Zach fiel das Resümee nach dem Spiel weitestgehend positiv aus. Bis auf seine Vorgabe: „Wir wollten in Berlin gewinnen.“, folgten seine Mannen in der Schlussphase wenigstens seiner „. in der eigenen Zone gut stehen.“-Anweisung. Letzteres kann einen schon mal aus den Takt bringen.
(ovk/mac - Foto by City-Press)
Tore:
08:43 1:0 Robinson N. (Walker S., Roach A.), EQ
16:16 1:1 Mitchell A. (Herperger C., Bright C.), PP1
18:40 2:1 Weiß A. (Busch F., Gawlik C.), EQ
24:16 3:1 Quint D. (Hördler F.), EQ
27:40 3:2 Mitchell A. (Herperger C.), SH1
33:53 3:3 Morczinietz A. (Boos T.), EQ
35:29 3:4 Herperger C. (Morczinietz A., Hlinka M.), EQ
43:32 4:4 Quint D. (Beaufait M.), EQ
44:38 5:4 Ustorf S. , SH1
45:58 5:5 Goc S. (Robitaille S.), PP2
65:00 6:5 Walker S. , PS
Schüsse:
Berlin 38 (10,14,7,7)
Hannover 30 (10,8,9,3)
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek
Strafminuten:
Berlin 6 (2,0,4,0)
Hannover 8 (2,6,0,0)
Zuschauer: 4695