Spiel ohne Rhtyhmus und Emotionen

Das Endergebnis spricht Bände: 0:1
(0:0; 0:0; 0:1) nach sechzig Minuten. Es war wahrhaftig keine Spitzenpartie,
die die Kassel Huskies und die Thomas Sabo Ice Tigers den knapp
3800 Fans in der Kasseler Eissporthalle am Freitagabend boten. Nach
einer Pause, so meinte Huskies-Coach Stéphane Richer nach dem Spiel,
brauchten die Mannschaften erst einmal etwas Zeit, ihren Spielrhythmus
wieder zu finden. Und so breitete sich in Kassel gestern Abend statt
Euphorie Langeweile aus.
Die Ice Tigers mussten ohne Ex-Husky
Shane Peacock und ihren Top-Scorer Andre Savage in die Partie gehen,
die Huskies hingegen wurden zum ersten Mal durch Neuzugang Jean-Philippe
Côté verstärkt, der in der Defensive neben Bryan Schmidt einen guten
Job machte.
Generell zeigten beide Mannschaften
recht solide Defensiv-Leistungen; die Offensive blieb dabei leider über
weite Teile des Spiels auf der Strecke. Die größten Chancen im ersten
Drittel hatten auf Seiten der Nürnberger Chouinard in der 6.
Minute, als Kassels Goalie Hauser mal wieder beim Abspiel patzte, Spang
in der 15. Minute bei einem Alleingang in Unterzahl und Fischhaber in
der letzten Minute. Von Kassel war im ersten Abschnitt noch weniger
zu sehen. Schmidts Schuss in der 4. Minute in Unterzahl und Augers Kracher
nach schönem Zuspiel von Leavitt in der 11. Minute waren die einzigen
offensiven Glanzstücke in einem trägen und emotionslosen Spiel.
Im zweiten Drittel präsentierte sich
Kassel zumindest ein Stück weit agiler. Nach nur zwei Minuten hatten
Kraft nach sehenswertem Querpass von Sleigher die größte Chance des
Spiels, brachte die Scheibe aber nicht an Ehelechner vorbei. Die Partie
ging weiter auf und ab, mit mehr oder weniger guten Möglichkeiten auf
beiden Seiten und ohne wahre Highlights zu offenbaren.
In der 45. Spielminute dann, gelang
es den Nürnbergern einen Kasseler Fehler auszunutzen: Bei einem Konter
kommt Brad Leeb zu einem eher schwachen Schuss, den Adam Hauser
allerdings nur abprallen lässt; Sebastien Bisaillon agiert dazu eher
halbherzig gegen Björn Barta, der die Scheibe in den Maschen unterbringt.
1:0 für Nürnberg.
Und weil Kassel auch in den letzten
fünfzehn Minuten den Rhythmus nicht mehr fand, blieb es bei einem schwachen
Spiel beider Teams und einer Niederlage der sonst so heimstarken Schlittenhunde
gegen die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Brockmann, Trainer Thomas Sabo
Ice Tigers:
„Wir sind sehr froh über diesen
Sieg. Man konnte sehen, dass wir von Anfang an diszipliniert gespielt
haben, wir wussten ja, dass uns mit den Huskies die zweitbeste Heimmannschaft
der Liga erwartet. Wir wollten von Beginn an Druck machen und haben
das auch geschafft. Deshalb waren wir im ersten Drittel auch leicht
überlegen. Kassel war dann im zweiten Drittel stärker. Danach wurde
das Spiel zu einer Geduldssache. Beide Mannschaften haben sich beim
Toreschießen schwer getan, da ging es nur darum, wer zuerst einen Fehler
ausnutzen könnte. Das ist uns schließlich bei einem Konter gelungen.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel Huskies:
„Das erste Drittel war ganz typisch
für das erste Spiel nach einer Pause: beide Mannschaften hatten Schwierigkeiten
ihren Spielrhythmus zu finden. In der Defensive waren beide sehr diszipliniert,
in der Offensive war dafür wenig zu sehen. Im zweiten Drittel haben
wir mehr Tempo ins Spiel gebracht, aber Nürnberg hat eine sehr kompakte
und intelligente Auswärtsleistung gezeigt. Wer kein Tor schießt, kann
nicht gewinnen. Wir müssen in der Offensive klar besser werden und
mehr Zug zum Tor entwickeln.“
Tore:
0:1 (44:39) Björn Barta (Brad Leeb,
Morton Ask)
Strafen: Kassel 12 + 10 Dinger, Nürnberg
6
Schiedsrichter: Georg Jablukov
Zuschauer: 3839