Spektakel zwischen alten Freunden

Die erste Chance des Spiels hatte Jeremy Reich für den ERC, den ersten Treffer des Abends erzielte Dave Spina nach 101 Sekunden. Ingolstadt zeigte sich jedoch wenig beeindruckt. Und wenn das Fernsehen schon überträgt, will man sich ja auch präsentieren. Knapp zwei Minuten waren vergangen, da passte Likens perfekt auf Derek Hahn und der traf ohne Mühe zum 1:1. Die Gastgeber erarbeiteten sich immer mehr Vorteile auf dem Eis und zwangsläufig schlug sich dies nun auch in Toren nieder. Michel Periard staubt in Überzahl ab (16.). Weil scheinbar unter den Verteidigern des ERC das Treffen angesagt war, zauberte auch noch Timmy Pettersson den Puck unhaltbar für Sebastien Caron zum 3:1 (19.) in die Maschen.
Im Mittelabschnitt wurde es zunächst etwas undisziplinierter, die ausgesprochenen Strafen verminderten kurzzeitig den Unterhaltungswert dieser Partie. Unterhaltsam blieb es definitiv im Gästeblock, weil ein halbes Dutzend „Frankfurter Jungs“ entweder den Zug nach Hause verpasst hatte oder den guten, alten Zeiten zuliebe auf mehr Unterhaltung und Spannung beim Eishockey hofften, als beim Fußball am Nachmittag. Da mühte sich die Eintracht aus Frankfurt zu einem Remis gegen den FC Ingolstadt. Dass der ERC unterhaltsamer war, erkannten sie deutlich. Dafür sorgte auch Rick Girard, der in Überzahl hartnäckig blieb und den Puck im nachsetzen zum 4:1 (33.) über die Linie drücken konnte. Auf Seiten der Roosters sei ein Pfostenschuss aus der 35. Minute erwähnt und ein feines Solo von Mark Ardelan, welches von Markus Janka ebenso fein beendet wurde.
Im letzten Drittel durften sich beide Mannschaften dem zahlenden Publikum vor Ort und auf den heimischen Sesseln nochmals präsentieren. Zunächst schossen die Gastgeber Caron Löcher in die Knieschoner. Joe Motzko (51.) und zweimal Kris Sparre (48./50.) erhöhten innerhalb von vier Minuten auf 7:1. Weil Tim Siekmann noch quadratisch einwandfreie Schoner und ein funktionierendes Nervenkostüm hatte, durfte er für die verbleibenden zehn Minuten ins Tor und auch ins Fernsehen. Und weil die Iserlohner sich vor diesem großen Publikum nicht blamieren wollten und ja eigentlich auch richtig gutes Eishockey spielen können, gaben sie kurz vor Spielende noch mal Gas. Jeff Giuliano (54.), Colton Fretter (56.) und Jassen Cullimore (59.), in Zusammenarbeit mit einem Ingolstädter Schlittschuh, stellten den 7:4-Endstand her. Die letzte Aktion an diesem spektakulären Abend gehörte Roland Mayr. Der Neuzugang des ERC mit Probevertrag bis Ende November prüfte Tim Siekmann ein letztes Mal. Beide Trainer hatten sich nach dem Spiel viel zu erzählen und Iserlohn gehört wohl wieder zu den Lieblingsgegnern des ERC Ingolstadt. Die Panther dürfen bereits am Dienstag in Berlin beweisen, dass sie zu Recht unter den Top 4 der Liga stehen. Iserlohn hingegen kann sich zu Hause gegen Krefeld rehabilitieren.