Spannendes Süd-Derby - Ingolstadt vs. Nürnberg 3:2 n.P.
DEL: Eisbären bleiben spitze - Ingolstadt gewinnt in MannheimIn der vorgezogenen Donnerstagspartie des 23. Spieltags erkämpften sich die
Nürnberg Ice Tigers im wahrsten Sinne des Wortes mit letzter Kraft einen Punkt
bei Tabellenführer Ingolstadt. Den Franken standen zwar einige der an einem
Magen-Darm-Infekt erkrankten Spieler wieder zur Verfügung, aber man merkte den
Gästen den enormen Kräfteverschleiß deutlich an. Bis am Donnerstagmorgen
mussten insgesamt neun Spieler das Bett hüten.
Dennoch konnten die Franken zumindest zwei Drittel lang die Partie offen
gestalten und durch Treffer von Leeb und Brennan sogar mit 2:0 in Führung
gehen. Kompakt und defensiv gut organisiert begannen die Ice Tigers beim
Tabellenführer, der seit neun Spielen zuhause ungeschlagen war. Aber auch die
Ice Tigers hatten eine stolze Serie aufzuweisen, hatte man doch in den letzten
sieben Auswärtspartien immer gepunktet. Letztendlich blieben beide Serien
bestehen, was dem Spielverlauf durchaus gerecht wurde.
Das torlose erste Drittel war ausgeglichen, vereinzelte Chancen - auch in
Überzahl - gab es zwar für beide Mannschaften, aber ernsthaft gefährlich
wurde es für beide Keeper nur selten. Nach exakt zwei gespielten Minuten des
Mittelabschnitts war es Greg Leeb, der den ersten Treffer erzielen konnte. Ein
Zuspiel von Döme vollstreckte er per Handgelenksschuss über Waite's Fanghand
in den Winkel, was zumindest eine Serie beendete. Der Ingolstädter Keeper war
zuvor über zwei Spiele ohne Gegentor geblieben. Als vier Minuten später Rich
Brennan in Überzahl zum 2:0 traf, schien sich eine kleine Sensation anzubahnen,
denn die Ice Tigers standen defensiv weiter stabil und auch der ebenfalls
erkrankte Labbé hielt was zu halten war.
Dass mit zunehmender Spieldauer die Luft bzw. die Kraft der Gäste immer dünner
werden würde, war abzusehen. Viele glaubten schon, dass eine dumme Strafe von
Robert Döme, der kurz vor Drittelende für zwei Minuten wegen einer
Revancheaktion auf die Strafbank wanderte, den Wendepunkt bringen könnte. Aber
auch in Unterzahl begannen die Ice Tigers das Schlussdrittel konzentriert und
ohne Gegentreffer. Eigene Überzahlsituationen wurden nur noch zum verschnaufen
genutzt. Eine feine Einzelleistung von Cameron Mann sorgte dann doch für den
Anschlusstreffer (46.). Der Kanadier versetzte Nürnbergs Schauer und überwand
Labbé im kurzen Eck. Es dauert dann aber bis zur 54. Minute ehe Valicevic der
erwartete Ausgleich gelang, Goodall hatte den Stürmer fein bedient. Dass diesem
Tor unmittelbar zuvor die größte Torchance der Ice Tigers vorausging, war
bitter für die Gäste. Methot scheiterte völlig frei vor Waite, der wieder
einmal seine Klasse bewies.
Auch im Penaltyschießen war Jimmy "the wall" Waite eine Bank.
Während Mann, Valicevic und Keller für die Gastgeber verwandelten, ließ sich
der Kanadier von den Ice Tigers Schützen nicht bezwingen. Ingolstadt konnte mit
den zwei Punkten seine Tabellenführung weiter ausbauen und hat nun neun Punkte
Vorsprung vor den Eisbären. Für die Ice Tigers kann letztendlich im Kampf um
die Playoff-Plätze jeder Punkt goldwert sein.
Tore:
0:1 (22.00) Leeb (Döme, Davidson)
0:2 (25.56) Brennan (Methot, Fical) 5:4
1:2 (45.23) Mann (Tallaire, Ast)
2:2 (53.35) Valicevic (Goodall, Tallaire)
3:2 (60.00) Mann
Strafen: Ingolstadt 8 min. - Nürnberg 8 min.
Zuschauer: 4031
Schiedsrichter: Deubert