Spannender Jahresabschluss – Freezers schlagen Haie mit 4:3 n.P.
Hamburg Freezers „frieren Pinguine ein“Ein durch und durch gelungener Eishockeyabend für die
Hamburg Freezers – neben zwei Punkten in einem spannenden Match gegen den
Tabellendritten aus Köln konnten die Freezers zum ersten Mal in der laufenden
Saison „ausverkauft“ melden, die Color Line Arena war mit 12.803 Zuschauern bis
auf den letzten Platz voll.
Zu Beginn der Partie konnte man jedoch noch nicht mit einem
solch positiven Ende für die Freezers rechnen. Die Gäste aus der Domstadt
erspielten sich deutliche Vorteile und mehrere Chancen, waren jedoch im
Abschluss zu ungenau, um den fast schon erwartungsgemäß starken Roman Cechmanek
zu überwinden. Trotzdem kam es mehr als überraschend, als nach sechs
Spielminuten der Kölner Schlussmann Oliver Jonas als Erster hinter sich greifen
musste. Benjamin Hinterstocker – sonst eher als Spielzerstörer und nicht als
Torschütze bekannt – brachte die Gastgeber mit seinem ersten Saisontreffer in
Führung. Nachdem Jonas den ersten Schuss von Henrik Hölscher nach vorne
abprallen ließ, hechte Hinterstocker auf den freiliegenden Puck und bugsierte
ihn zum 1:0 hinter die Torlinie. Die Kölner ließen sich von dem Gegentor jedoch
kaum beeindruckenden und blieben weiterhin spielbestimmend. Es sollte nur eine
Frage der Zeit sein, bis die Haie den Ausgleich erzielen sollten. Schließlich
dauerte es bis zur 12. Spielminute ehe DEL Top-Scorer Dave McLlwain zum 1:1
einschoss. Vorbereitet wurde sein Powerplaytreffer von Stephane Julien und Ivan
Ciernik. Im Anschluss hatten die Haie noch weitere Möglichkeiten das Spiel zu
drehen, scheiterte jedoch vor dem Tor entweder am eigenen Unvermögen oder an
den teilweise Weltkasse-Saves von Freezers-Goalie Roman Cechmanek.
Das zweite Drittel war geprägt von viel Hektik, die vor
allem der junge Schiedsrichter Daniel Piechaczek in das Spiel brachte, der, so
schien es, öfter den Überblick verlor und auf beiden Seiten durch merk- und
fragwürdige Entscheidungen auffiel. Auch wenn das Ganze der Spannung sogar
zuträglich war, zu vielen großen Chancen kam es auf beiden Seiten kaum noch und
so blieb der Mittelabschnitt torlos.
Das dramatische Schlussdrittel begann schon nach zwei
Minuten mit einem Treffer für die Kölner. Jean-Yves Roy brachte die Gäste
erstmalig in Führung. Die Umstände waren jedoch mehr als glücklich: Ein
Schlagschuss von Brad Schlegel verfehlte das Tor nur knapp, prallte hinter dem
Freezers-Gehäuse gegen die Bande und von dort direkt vor den Schläger von Roy,
der völlig freistehend den überraschten Cechmanek überwinden konnte. Die Kölner
taten nach der Führung nur noch wenig für die Partie, so dass die Gastgeber
mehr und mehr überlegen agierten. Paul Manning gelang nach 48 Minuten der
Ausgleich, er traf nach schönem Zuspiel von Marc Beaucage. Die Haie hatten nun
Probleme aus ihrer selbstverschuldeten Lethargie aufzuwachen und so waren es
weiter die Gastgeber, die auf den Siegtreffer drängten. Nach mehreren guten
Einschussmöglichkeiten war es schließlich Francois Fortier, der in der 56.
Minute zum 3:2 traf. Überraschenderweise fiel der Treffer im Powerplay, das auf
Freezers-Seite sonst wieder einmal unterirdisch war. Glück war zudem auch im
Spiel, der Schuss von Fortier wurde von einem Kölner Abwehrspieler unhaltbar
für Jonas abgefälscht.
Die letzten zwei Spielminuten verbrachten die Zuschauer in der Color Line Arena
angetrieben von der Spannung und Dramatik nur noch im Stehen. Nachdem Hans Zach
seinen Goalie bereits vom Eis genommen hatte, bekam Freezers-Verteidiger Shane
Peacock zusätzlich noch eine zwei Minutenstrafe, diesmal sogar gerechtfertigt,
aufgebrummt, so dass die Haie mit zwei Mann mehr auf den Eis den erneuten
Ausgleich quasi erzwingen wollten. Nachdem Cechmanek mehrmals stark parierte musste
er sich letztendlich doch geschlagen geben. Brad Schlegel traf 23 Sekunde vor
der Schlusssirene zum 3:3.
Francois Fortier avancierte daraufhin neben Cechmanek zum
Mann des Tages, als er als einziger Schütze seinen Penalty verwandelte. Er
verlud Oliver Jonas mit einem schönen „Deke“ und sicherte den Freezers damit
den Extrapunkt, wodurch die Hamburger nunmehr schon acht Punkte Vorsprung auf
den ersten Nicht-Playoffplatz haben. (dp)