So bunt wie KonfettiIngolstadt - Köln 6:4
Die ERCI-Fans konnten jubeln. (Foto: Michael Mundt - www.pressepixx.de)Die Gäste wollten um jeden Preis etwas Zählbares mit nach Hause nehmen, dunkle Wolken machen sich bereits am Saisonhimmel breit, die nichts Gutes erahnen lassen. So präsentierten sich im ersten Durchgang willige und motivierte Piraten vom Rhein gegen nur mit halber Kraft agierende Mönche aus Bayern. Defensiv gut gestaffelt wurden jegliche Angriffe der Piraten abgewehrt und mit einem eigenen, schnellen Vorstoß frühzeitig ein Zeichen gesetzt. Bullygewinn im eigenen Drittel, Luciano Aquino zündet den Turbo, sieht den mitfliegenden Thomas Greilinger und der luchst den Puck durch die Schoner von Danny aus den Birken (5.).
Die Geistlichen aus dem Süden in doppelter Überzahl durch Jared Ross mit der Chance auf ein weiteres Zeichen (11.), Bootsmann Jonathan D’Aversa ritzte mit dem Puck das Zeichen der Piraten ins Außennetz des heiligen Kastens der Mönche. Die Schiffssirene unterbrach das lockere Treiben und beide Mannschaften wechselten zum ersten Mal ihre virtuellen Kostüme. Fortan wurden aus Piraten Steinzeitmenschen mit Holzknüppeln, die sich gegen hochgerüstete Aliens wehren mussten. Zwar schafften es die Urzeitspieler aus Köln, mit einem schnellen Schlag mit ihrem Knüppel zu überraschen, Charlie Stephens mit dem Ausgleich in Überzahl (29.), doch gegen Hightech aus fernen Welten waren sie chancenlos. Dazu ging Björn Krupp kurz das Temperament durch (30.) und er kassierte zwei Strafen gleichzeitig. Stockschlag und Stockcheck, Überzahl für die Ingolstädter Aliens und die zeigten, was man daraus machen kann. Thomas Greilinger zum zweiten, ein Doppelpack von Jeff Likens und Michel Periard mit Geschwindigkeitsüberschuss und schon stand es 5:1. Aber die Neandertaler aus dem Rheintal zeigten Moral, Jason Jaspers versuchte es per Konter in Unterzahl (37.). Um jegliche Gegenwehr nun endgültig im Keim zu ersticken, beamte sich Jared Ross ins gegnerische Drittel und machte eiskalt und alleine vor Youri Ziffzer das halbe Dutzend voll. Der war mittlerweile für aus den Birken im Spiel, geteiltes Leid ist halbes Leid.
Es folgte die zweite Pause und ein erneuter Kostümwechsel der beteiligten Teams. Im letzten Akt wirkten nun römische Zenturien in blau-weißer Uniform gegen rot-weiße Teufel. Die mittelalterlichen Krieger verfielen in verwaltende Starre und mussten mit zusehen, wie scheinbar von magischer Hand getragen die Hexer aus der Hölle immer und immer wieder zu Schlägen ausholten. Es dauerte keine sechs Minuten, da stand es nur noch 4:6 und einige der teilnehmenden Zuschauer bekamen sichtlich Schweißperlen auf der Stirn. Auch der Kohortenführer und Trainer der bayrischen Truppe, Rich Chernomaz, stellte fest: „In den Play-offs darfst du solche dummen Fehler nicht mehr machen.“ Wohl wissend um den Lerneffekt für seine Mannen war auch er froh, dass der Teufel keine weiteren Mittel mehr fand und der Sieg in diesem Spektakel nicht mehr streitbar gemacht werden konnte.
Die Gäste aus Köln werden viel aufzuarbeiten haben, im Fünfkampf mit den anderen Kandidaten gegen das frühe Saisonende zählen nur noch Punkte. Beim ERC sieht man sich gewappnet für den Showdown am Sonntag in Berlin. Dort geht es zunächst nur um Punkte, dennoch aber schon ein erstes Kräftemessen zweier Titelaspiranten.