Sledge-Eishockey: Empfehlung für den Kandidaten
Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeEine bessere Empfehlung konnte sich Udo Segreff, Kandidat für die Wahl zum Behindertensportler des Jahres, kaum geben. Fünf Tore und zwei Vorlagen aus dem Spiel gegen die Dresden Cardinals untermauern seine Position als bester Spieler der Liga in der Deutschen Sledge-Eishockey-Liga (DSL). Eine Vorentscheidung auf dem Weg zum sechsten Meistertitel ist es allemal gewesen. Der ESC Hannover Scorpions gewann mit 9:0.
Im ersten Drittel sah es noch so aus, als ob die nunmehr auch in der DSL angewendeten erweiterten internationalen Regeln (Körperkontakt ohne Puckbesitz wird geahndet), die bereits den Partnern aus der DEL einige Kopfschmerzen bereitet haben, auch den Puckjägern im Schlitten das Spiel erschweren würden. Häufige Spielunterbrechungen und sechs Strafzeiten waren die Folge, so dass das Spiel nur sehr schleppend in Gang kam und es immerhin bis zur zwölften Spielminute dauerte, bis Segreff auf Vorlage von Bleidorn und Ellmer das Dresdner Tor traf. 40 Sekunden später war es wiederum Segreff, diesmal assistiert von Appelkamp und Ellmer, der auf 2:0 erhöhte.
Auf der anderen Seite waren insbesondere Nationalspieler Pabst und Rennhack, die es immer wieder schafften, das Mitteldrittel zu überwinden und in das Drittel der Hannoveraner einzudringen. Pabst vergab im zweiten Spielabschnitt zweimal, Rennhack gleich dreimal. Im Gegenzug konnten dafür nochmals Segreff und Appelkamp auf 4:0 erhöhen.
Der letzte Spielabschnitt zeigte deutlich die konditionelle Überlegenheit der ESC Hannover Scorpions. Ein wahrer Leistungseinbruch bei den Cardinals folgte nach dem 5:0 durch Segreff in der 32. Minute. Bleidorn, noch gehalten von einem Cardinals-Spieler legte mit gestrecktem Arm auf dem Eis liegend auf Appelkamp vor, dieser verlängerte gekonnt auf den bereits neben dem Tor lauernden Segreff. Das Dilemma begann für die Sachsen, als Pabst eine klare Torchance von Bleidorn nur durch einen brutalen Schlittencheck verhindern konnte. In dem darauf folgenden Handgemenge streckte er Bleidorn mit einem Fausthieb nieder. Wegen der daraus resultierenden Disziplinarstrafe durfte er vorzeitig die Dusche aufsuchen. Die nun bei den Cardinals eingetretene Verwirrung nutzten die Scorpions aus, um zur Freude der rund 250 Zuschauer das Ergebnis innerhalb von drei Minuten um weitere vier Treffer (Appelkamp, Hattendorf, Segreff, Lahrs) auf den Endstand von 9:0 hochzuschrauben.
1. Hannover Scorpions 7 / 85:3 / 13
2. SG Kamen/Wiehl 5 / 63:8 / 9
3. Bremen Pirates 8 / 29:32 / 6
4. Dresden Cardinals 6 / 16:37 / 4
5. Heidelberg Knights 6 / 1:114 / 0