Sieg ohne Happy-EndMünchen - Köln 2:1 n.P.
Überschattet wurden die ersten Minuten des Spiels von einem tragischen Zwischenfall: Ein 60 Jahre alter, langjähriger Fan des EHC München erlitt vor dem Beginn der Partie einen Herzinfarkt. Sanitäter und Notärzte des Roten Kreuzes waren sofort zur Stelle, leiteten Reanimierungsmaßnahmen ein und brachten ihn ins Krankenhaus.
Nach diesem Schock versuchte man, sich auf das Eishockey zu konzentrieren. München fand zunächst besser ins Spiel und ließ Köln nicht in die Partie kommen. Allein der wieder einmal mangelnden Chancenverwertung der roten Bullen war es zu verdanken, dass es mit einem 0:0 in die erste Drittelpause ging.
Im zweiten Abschnitt drehten die Domstädter das Spiel. Der EHC verlor komplett den Faden in einer jetzt immer einseitigeren Begegnung. Das zwischenzeitlich hervorragende Powerplay der Gastgeber verblasste immer mehr. Während einer Überzahl verschenkte München leichtfertig die Scheibe an Felix Schütz, der nur noch durch ein penaltywürdiges Foul von Blake Sloan gestoppt werden konnte. Schütz blieb beim Strafschuss eiskalt und versenkte den Puck zur mittlerweile verdienten Führung für die Kölner Haie, welche gleichzeitig der nächste Pausenstand war.
Schon während dieser Pause las man in den sozialen Netzwerken, dass der ins Krankenhaus eingelieferte Fan wohl verstorben sei. Die traurige Bestätigung gab der Verein erst am Ende des Spieles bekannt und sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Die Spieler wussten davon noch nichts und fokussierten sich weiterhin auf das Eishockey. Einen Schuss von Brent Aubin fälschte Uli Maurer zum Ausgleich ab.
Nach einer torlosen Verlängerung ging es abermals für den EHC ins Penaltyschießen. Dort legte Brent Aubin für die Bullen vor. Die anderen Penaltyschützen blieben erfolglos. Lediglich der letzte Schuss ging an die Unterkante der Latte und sorgte für einen Videobeweis. Die Offiziellen erkannten den Treffer ab und so hieß der Sieger EHC Red Bull München.
Die Stimmung in der Halle war aufgrund des Todesfalles gedrückt. Auch die Spieler zeigten ihren Respekt und ihre Anteilnahme, indem sie sich nicht mehr wie sonst üblich, den Fans nach einem Sieg zeigten. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen des Verstorbenen. Wir haben heute die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen und deswegen bin ich zufrieden mit der Leistung, die wir gebracht hatten“, äußerte sich ein geknickter Pat Cortina.