Sieg in Berlin - Tigers tanzen weiter!Berlin – Straubing 1:3
„Wir haben am Samstag in Straubing besser gespielt als am Donnerstag in Berlin, und heute besser als am Samstag“, stellte Dan Ratushny als sichtlich stolzer Tigers-Chefcoach eine Verbindung zu seiner Aussage nach dem ersten verlorenen Match in der Hauptstadt her. Nach dem 1:4 sagte er: „Wir können in diesen Spielen einiges von den Eisbären lernen.“ Der Lernprozess trug am Ostermontag erfreulicherweise Früchte: Am Willen, sich nicht widerstandslos gegen den Deutschen Meister in die Sommerpause zu verabschieden zu wollen, mangelte es den Niederbayern niemals. Bis zu Spiel drei lediglich an den tauglichen Mitteln, die starken Berliner ernsthaft beeindrucken zu können. Das sollte sich nun spürbar ändern. Schon das erste Drittel war so ziemlich das Beste, was die Tigers gegen die Eisbären in dieser Serie aufs Eis brachten. Berlins Torsteher Rob Zepp, der bislang überragende Play-off spielt, musste da bereits mehrfach beherzt zugreifen.
Aus der Pause kamen die Tigers noch entschlossener: Sage und schreibe 22-mal visierten sie im Mitteldrittel das Tor der Berliner an, die das der Straubinger 14-mal. Wiederum war es zunächst Schönberger, der bei angezeigter Strafe gegen Berlin nur das Gestänge traf. Danach leistete Eisbären-Keeper Rob Zepp Überragendes, als er ein Stakkato von fünf Straubinger Schüssen entschärfte. Straubing, angefeuert von seinen an die 1.000 mit in die Hauptstadt gereisten unerschütterlichen Fans, gaben inzwischen den Ton auf dem Eis an. Bruno St.Jacques (34.) Tor zur 1:0-Führung für die Niederbayern war verdienter Lohn. Dann kassierte Berlins TJ Mulock eine Strafe wegen Hakens – die Hausherren also in Unterzahl. Laurin Braun startete zu einem Break und wurde unsauber am Torschuss gehindert. Den fälligen Penalty versenkte der 21-Jährige zum 1:1-Ausgleich. Die Eisbären witterten die Chance zur Wende, übten gegen Ende des Drittels Druck auf das Straubinger Tor aus, konnten Barry Brust aber nicht überwinden.
Im Schlussabschnitt nahmen die Tigers den Spielfaden wieder auf und bewiesen, dass auch sie es in Unterzahl können: Sebastian Osterloh brummte eine Strafzeit wegen Behinderung ab, da vertändelten die Berliner selbstvergessen den Puck vor dem eigenen Tor. Dustin Whitecotton sagte Danke und brachte die Niederbayern erneut in Führung – 1:2 (49.). Die Eisbären nun wütend, blieben aber selbst in Überzahl zu wenig zwingend, bzw. deutlich zu ungenau in ihren Aktionen. Erstmals in dieser Serie wurde nun endlich auch Barry Brust zum echten Faktor im Tor der Straubinger, hielt, was die Eisbären auf sein Tor brachten. Berlins Chefcoach Don Jackson nahm Rob Zepp für einen weiteren Feldspieler aus dem Tor, aber Straubing verteidigte aufopferungsvoll seine Führung. Laurent Meunier (59.) band letztlich den Sack mit seinem Schuss ins verwaiste Berliner Gehäuse zu. Der Jubel der Tigers-Fans kannte keine Grenzen mehr. Der Torschütze nach der Schlusssirene begeistert: „Beide Torhüter waren überragend. Aber obwohl uns vier wichtige Spieler fehlten, hat die gesamte Mannschaft super gekämpft. Der Knackpunkt des Spiels war unser Unterzahltor. Wo wir heute aufgehört haben, wollen wir Mittwoch weitermachen.“
„Es sind Play-off“, erklärte Don Jackson gefasst nach der ersten Niederlage gegen die Tigers in dieser Serie, „da muss man hart und schlau spielen, so wie wir am Samstag in Straubing. Nun kehren wir dorthin zurück und müssen dort wieder besser spielen.“ Constantin Braun, der bei beiden Siegen seiner Eisbären als Torschütze auffiel, gab sich pragmatisch: „Wir wussten, dass Straubing eine starke Mannschaft hat, die gutes, hartes Hockey spielt. Dafür waren wir heute nicht bereit. Wir spielen nicht unsere ersten Play-off und haben auch früher schon Spiele verloren. Die ersten beiden Spiele haben wir gewonnen, heute Straubing eins. Gutes Spiel der Straubinger, Respekt! Wir fahren am Mittwoch wieder dorthin, um das Spiel zu gewinnen. Was denn sonst!“
Tigers-Trainer Dan Ratushny mochte die Bäume trotz des starken Auftritts seiner Mannschaft dennoch nicht in den Himmel wachsen lassen: „Das ist ein Sieg, aber wir brauchen drei. Die Defensive bleibt der Schlüssel gegen die Eisbären und wir müssen wie heute die Kleinigkeiten richtig machen.“ Die Chancen, dass Tigers-Verteidiger Bruno St. Jacques ein weiteres Mal einen seiner berühmten Siegestänze aufführen könnte, sind nach Ostermontag jedenfalls deutlich gestiegen.
Eisbären Berlin – Straubing Tigers 1:3 (0:0; 1:1; 0:2)
Tore: 0:1 (34.) St. Jacques - Canzanello; 1:1 (36.) Braun, L. -PS; 1:2 (49.) Whitecotton – Schönberger SH; 1:3 (59.) Meunier - Germyn EN
Strafen: 10/14
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)